Der Philips Senseo Milk Twister Milchaufschäumer im Test 2025
Wenn ich Philips Senseo höre, werde ich sofort misstrauisch, denn diese Marke dreht sich um Pad-Kaffeemaschinen. Die funktionieren so ähnlich wie Kapsel-Kaffeemaschinen. Pads aus Filterpapier sind immerhin umweltfreundlicher als Alu-Kapseln, aber nicht besser, was die Kaffeekultur und -qualität angeht.
Guter Kaffee entsteht nur aus frisch gemahlenen Bohnen, deren Röstdatum noch nicht allzu lange her ist. Wer Kaffee verwendet, der schon seit Monaten gemahlen irgendwo lagert, macht alles falsch.
VORTEILE
- Toller Milchschaum
- Kompakt und handlich
- Angenehm zu bedienen
- Leicht zu reinigen
- Moderater Preis
NACHTEILE
- Kleine Füllmenge
- Kein Griff
Aber der Senseo Milk Twister hat ja nur indirekt mit Kaffee zu tun und verdient eine Chance. Ich habe ihn also getestet und war sofort froh, das getan zu haben – denn der Milchschaum aus dem Gerät war super!
Falls ihr eine Großfamilie oder -WG mit Milchschaum versorgen wollt, muss ich euch gleich wieder enttäuschen, denn der Milk Twister ist sehr klein. Mit einem Fassungsvermögen von 120 Millilitern aufzuschäumender Milch reicht ein Durchgang gerade mal für zwei knappe Cappuccinos.
Wenn ihr mit dieser kleinen Menge aber etwas anfangen könnt, dann sei euch der Senseo Milk Twister an dieser Stelle wärmstens empfohlen! So guten Milchschaum schaffen nur wenige. Die direkten Konkurrenten, der Nespresso Aeroccino 3 und der Mia MilkTwister, können mit dem Senseo nicht mithalten, obwohl der Aeroccino sogar teurer ist.
Hier erfahrt ihr mehr über die beiden Konkurrenzgeräte:
Einen umfassenden Überblick mit vielen Empfehlungen bekommt ihr außerdem in unserem großen Milchaufschäumer Test und Vergleich 2025!
Aber jetzt schauen wir uns den Senseo Milk Twister mal genauer an. Was hat das Gerät zu bieten?
Inhaltsverzeichnis
Erscheinungsbild
Wie bei anderen Milchaufschäumern ist der Großteil der Elektronik in den Milchbehälter integriert, während ein kleiner, flacher Sockel den Strom liefert, ähnlich wie bei einem Wasserkocher.
Eine Besonderheit beim Produktdesign: Der elektrisch betriebene Milchquirl ragt an einem Stäbchen vom Deckel des Milchaufschäumers herab in den Milchbehälter, statt am Boden befestigt zu sein. Angetrieben wird er aber durch Magnetkraft von unten.
Das hat durchaus seinen Charme, denn der glatte Boden ohne Halterung ist leichter zu reinigen und durch die Befestigung am Deckel geht der Quirl nicht so leicht verloren.
Ich sehe die Konstruktion trotzdem skeptisch, weil mir das Kunststoffstäbchen relativ zerbrechlich erscheint. Solltet ihr das mal versehentlich belasten, hält es bestimmt nicht viel aus, und dann ist es mit dem Milchaufschäumen vorbei.
Den Philips Senseo Milk Twister Milchaufschäumer gibt es in vier Farben: Schwarz, Weiß, Rosa und Grün. Der schwarze ist wohl am weitesten verbreitet und passt am besten in die Ästhetik von Kaffee- und Espressomaschinen. Die Varianten in Grün und Rosa sind optisch gewagt. Aber Abwechslung ist ja was Schönes.
Optisch habe ich nichts am Milk Twister auszusetzen. Die Farbe ist Geschmackssache, aber ich finde, im konventionellen Kunststoff-Schwarz macht er durchaus eine gute Figur in der Küche, auch weil er so schlank und kompakt ist.
Im Betrieb: Alles schnell und einfach
Der Nespresso Aeroccino 3 liegt etwas besser in der Hand, weil seine Hülle wellig ist und mehr Griff bietet. Das ist aber eine Kleinigkeit. Beide Milchaufschäumer sind leicht und schlank genug, um sie bequem und sicher mit einer Hand zu benutzen.
Im Inneren hat der Milk Twister zwei Markierungen. Die untere gilt für Milch, die ihr aufschäumen wollt, die obere für Erwärmen ohne Aufschäumen. Aufschäumen könnt ihr 120 Milliliter, Erwärmen geht mit der doppelten Menge, 240 Milliliter.
Wie schon erwähnt: Diese kleine Menge Milchschaum wird kaum ausreichen, wenn mehrere Personen einen großzügigen Cappuccino oder Latte Macchiato trinken wollen. Das sollten Interessierte unbedingt beachten.
Um die eingefüllte Milch nur zu erwärmen, müsst ihr den Metall-Quirl von seiner Halterung am Behälterdeckel abfummeln, bevor ihr den Deckel aufsetzt. Noch ein Risikofaktor für das dünne Ding! Hier also vorsichtig sein.
Als dritte Funktion beherrscht der Milk Twister auch kaltes Aufschäumen der Milch. Das ist Standard bei Milchaufschäumern. Aus kalter Milch lässt sich nie ein so schöner Milchschaum herstellen wie mit heißer, aber etwas schaumig-cremig wird sie schon. Das kann bei Kakao oder Cocktails ganz schön sein.
Beim kalten Schäumen gilt natürlich die untere Maximum-Markierung für 120 Milliliter. Um die Funktion zu nutzen, drückt ihr die Powertaste des Milk Twisters (also seine einzige Taste) für drei Sekunden.
Ich will aber den heißen Milchschaum testen, der für mich und wohl die meisten anderen die Hauptrolle bei so einem Gerät spielt. Ich fülle den Milk Twister also bis zur unteren Markierung mit frischer Vollmilch, schließe den Deckel und drücke auf Start.
Das Gerät brummt und surrt für etwa zwei Minuten, meldet dann mit einem Piepton Vollzug und schaltet sich ab. Dabei ist er deutlich zu hören, aber für meinen Geschmack nicht störend laut. Auch sonst gab es keine besonderen Vorkommnisse. Und jetzt bin ich gespannt auf das Ergebnis.
Ergebnis: Exzellent!
Ich bin positiv überrascht bis hellauf begeistert von dem Milchschaum, den ich jetzt im Senseo Milk Twister vorfinde. Er ist cremig, homogen und stabil. Schon das kann ich bei vielen Konkurrenzgeräten nicht behaupten, wo zum Beispiel große Löcher im Schaum klaffen oder zu feste Schaum-Brocken auf großen Resten ungeschäumter Milch schwimmen.
Solche Ärgernisse sehe ich hier null. Die Milch ist komplett durchgeschäumt, was wirklich die wenigsten können. Gleichzeitig ist die Temperatur mit 70 Grad Celsius genau richtig.
Was kann ich mehr sagen? Schweigen und genießen ist angebrachter. Der Senseo Milk Twister ist mit Abstand der beste Milchaufschäumer in der Kompaktklasse.
Leichte Reinigung
Die Kombination von Milchbehälter und Elektronik in einem Gehäuse hat den Nachteil, dass ihr das Ganze nicht ins Spülbecken werfen oder in die Spülmaschine stellen könnt. Was das betrifft, sind größere Milchaufschäumer praktischer, bei denen die ganze Technik im Sockel sitzt und der Behälter nur eine Edelstahlkanne ist.
So riesig ist der Unterschied aber nicht. Milchschaum ist ja kein Kartoffel-Käse-Auflauf, der 45 Minuten im Backofen brutzelt. Am besten spült ihr das Teil gleich nach der Benutzung aus. Dank der sehr guten Beschichtung bekommt ihr es so schnell und mühelos wieder sauber.
Vor allem den Quirl solltet ihr sofort spülen, denn hier bleiben sonst am ehesten Milchreste hängen. Wenn es mal nötig sein sollte, darf der Quirl mit Deckel sogar in die Spülmaschine.
Fazit: Gutes Gerät für Singles
Aus meiner Sicht ist die wesentliche Frage, ob ihr euch überhaupt mit dieser Geräteklasse anfreunden könnt. In der Küche ist ja nicht unendlich viel Platz und 50 Euro oder mehr sind schon ein relativ großer Betrag für die spezielle Funktion eines Milchaufschäumers.
65,90 Euro
VORTEILE
- Toller Milchschaum
- Kompakt und handlich
- Angenehm zu bedienen
- Leicht zu reinigen
- Moderater Preis
NACHTEILE
- Kleine Füllmenge
- Kein Griff
Wenn ihr euch für einen elektrischen Milchaufschäumer entscheidet, stellt sich noch die Frage, ob euch die 120 Milliliter des Senseo Milk Twisters reichen. Das wird in der Regel nur bei Singles oder Kombinationen von zwei Personen der Fall sein, denen kleine Milchschaum-Portionen genügen.
Ihr sucht ein größeres Gerät? Dann empfehle ich in der Luxusklasse den WMF Lono Milk & Choc oder den deutlich günstigeren Clatronic MS 3326, der Vergleichbares leistet:
Euch reichen die 120 beziehungsweise 240 Milliliter des Milk Twisters und euch gefällt das Konzept und Design? Dann kauft ihn! Der Milchschaum ist super und in dieser Geräteklasse konkurrenzlos.
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