Der Nespresso Aeroccino 3 Milchaufschäumer im Test 2025
Eins muss man den leidigen Kapsel-Kaffeemaschinen ja lassen: Viele davon sehen schick aus. Das ist natürlich kein Grund, überhöhte Preise für minderwertigen Kaffee zu bezahlen und dabei bergeweise Kapselmüll zu produzieren. Aber Sie sehen schick aus.
Das gilt auch für den Nespresso Aeroccino 3 Milchaufschäumer, der wohl als Ergänzung zu einer Kapsel-Maschine gedacht ist. Er gehört zur Kompaktklasse der Milchaufschäumer, hüllt sich in eine geriffelte Kunststoff-Verkleidung und hat die Form eines schlanken Zylinders.
VORTEILE
- Schickes Design
- Kompakt
- Angenehme Handhabung
- Sehr leise
NACHTEILE
- Milchschaum unbefriedigend
- Preis-Leistungs-Verhältnis unbefriedigend
- Kleine Schaummenge
In seiner Bauart und Gestaltung erinnert der Aeroccino an den Philips Senseo Milk Twister und seinen bösen Zwillingsbruder, den Mia MilkTwister. Der Senseo Milk Twister gehört zu den besten Milchaufschäumern, die ich bisher getestet habe, der Konkurrent von Mia zu den schlechtesten.
Hier erfahrt ihr mehr:
Dazu noch ein Tipp: Wenn ihr alle guten Optionen für die Milchschaum-Zubereitung zu Hause in die Auswahl nehmen wollt, erhaltet ihr in unserem großen Milchaufschäumer Test und Vergleich 2025 einen umfassenden Überblick und viele Kaufempfehlungen!
Nun aber zum Aeroccino 3. Seine kompakte Form und das schicke Äußere sind auf jeden Fall schon mal interessant. Der Milchaufschäumer nimmt in der Küche nicht viel Platz weg und sieht gut aus. Aber kann er denn auch was?
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck vom Nespresso Aeroccino 3: Kompakt, schick, vielversprechend
Beim Auspacken fiel mir gleich auf, dass der Nespresso Aeroccino 3 sehr gut in der Hand liegt und ein angenehmes Gewicht hat. Soweit kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man ihn gerne in der Küche hat und regelmäßig benutzt.
Das wäre wohl aber höchstwahrscheinlich eine Single-Küche. Denn was ebenfalls auffällt, ist die kleine Größe. 120 Milliliter Milch kann das Gerät aufschäumen. Das reicht für zwei knappe Cappuccinos, aber nur für einen großzügigen Latte Macchiato.
Für Paare, WGs oder Familien mit mehreren Milchkaffee-Trinkern sind Kompakt-Milchaufschäumer daher nicht so gut geeignet. Eine gute Alternative für größere Milchschaummengen habe ich im Clatronic 263125 MS 3326 3-in-1 Milchaufschäumer Test für euch ausprobiert.
Der Aeroccino 3 funktioniert mit Induktion und bekommt seinen Strom aus einer Basisstation, die ungefähr wie ein Eishockey-Puck mit Netzkabel aussieht. Das meiste an Elektronik ist im zylindrischen Hauptteil fest mit dem Milchbehälter verbaut.
Dazu gehört dann noch ein durchsichtiger Deckel, der dank Dichtungsring sauber abschließt, und der kleine Aufsatz zum Milchaufschäumen oder -erhitzen. Fürs Aufschäumen lasst ihr den spiralförmigen Ring dran, für bloßes Erhitzen nehmt ihr ihn ab, bevor ihr den Aufsatz in seine Halterung in der Mitte des Milchbehälters steckt.
Soweit leuchtet mir alles ein. Ich habe nichts zu bemängeln und bin gespannt, das Teil in Aktion zu sehen. Vor dem Testen noch alles gründlich mit heißem Wasser abspülen und los geht’s.
Kaum zu hören im Betrieb
Wie die meisten Milchaufschäumer hat der Aeroccino 3 nur eine einzige Taste. Immerhin könnt ihr damit durch längeres Drücken mehrere Funktionen ansteuern, doch auch das sind nicht viele.
Die Hauptfunktion ist natürlich die Zubereitung heißen Milchschaums aus kalter Milch. Darüber hinaus ist meistens auch bloßes Erwärmen ohne Aufschäumen und Aufschäumen ohne Erwärmen möglich. Genau so ist es auch beim Aeroccino 3.
Zum Erwärmen ohne Schäumen nehmt ihr einfach den Spiral-Quirl ab, bevor ihr das Gerät normal startet. Zum kalten Schäumen drückt ihr die Start-Taste für etwa drei Sekunden.
Zuerst war ich mir fast nicht sicher, ob mein Milchaufschäumer kaputt ist, denn es ist fast gar nichts zu hören. Das ist sehr angenehm. So ein leises Brummen stört zwar nicht unbedingt, aber es gibt auch Milchaufschäumer, die ihr in der ganzen Wohnung hört. Das muss ja nicht sein.
Das Aufschäumen geht relativ schnell. 70 bis 80 Sekunden gibt Nespresso an, und das kommt hin. Induktion macht’s möglich. Viel schneller geht es nicht. Soweit prima und vielversprechend!
Ergebnis: Mittelprächtig
Der Nespresso Aeroccino 3 liegt wirklich gut in der Hand. Ihn von der elektrischen Untertasse zu heben, also vom Basisteil, und den Milchschaum ins Trinkgefäß zu gießen, fühlt sich gut an und macht direkt Spaß.
Aber was dabei aus ihm herauskommt, gefällt mir leider weniger. Der Milchschaum, der sich gebildet hat, ist überwiegend zu fest und etwas löchrig. Er sollte ja gleichmäßig und cremig sein, nicht steif wie Badeschaum.
Und unter der Schaumschicht ist noch eine Menge Milch komplett flüssig geblieben. Der Milchschaum aus dem Aeroccino 3 hat also gleich zwei der größten Probleme, die Milchschaum haben kann: zu fest und zu flüssig zu sein.
Die zweite Aufgabe eines Milchaufschäumers neben dem Schäumen ist bekanntlich das Erwärmen. Auch hier schneidet der Aeroccino nicht sonderlich gut ab. Die 69 Grad Celsius des Milchschaums sind noch im Bereich einer angenehmen Trinktemperatur, aber eher am unteren Ende.
Etwas zu heiß wäre besser als etwas zu kühl, weil es ja von selbst kühler wird. Wenn ihr aber euren Milchkaffee etwas heißer mögt und der Milchaufschäumer die gewünschte Temperatur nicht liefert, könnt ihr da wenig unternehmen.
Reinigung: Okay dank guter Beschichtung
Am einfachsten ist die Reinigung ja bei Milchaufschäumern, die sämtliche Elektronik im Basisteil haben, so dass der Milchbehälter keine Angst vor einem Wasserbad im Spülbecken haben muss und vielleicht sogar in die Maschine darf.
Ein Beispiel für diese Bauart ist der WMF Lono Milk & Choc, der sich in hochwertigen Edelstahl kleidet und auch echte heiße Schokolade zubereitet. Mehr erfahrt ihr in meinem WMF Lono Milk & Choc Test. Der oben schon erwähnte Clatronic MS 3326 ist nach demselben Prinzip aufgebaut, doch laut Hersteller sind die Teile nicht spülmaschinenfest.
Am besten reinigt ihr den Aeroccino gleich nach Benutzung, damit sich Milchrückstände erst gar nicht an der Halterung absetzen können
Immerhin ist aber die innere Beschichtung sehr gut. Wenn ihr ihn gleich nach Benutzung ausspült, bekommt ihr ihn weitgehend mühelos sauber. Nur an der Halterung für den kleinen Aufsatz in der Mitte wird es etwas fummelig. Hier solltet ihr beim Abwaschen aufpassen, dass keine Milchrückstände hängenbleiben. Die sind unhygienisch und gehen mit steigendem Alter auch schwieriger wieder ab.
Fazit zum Nespresso Aeroccino 3: Milchschaum lässt zu wünschen übrig
Obwohl mich der Name Nespresso an das von mir ungeliebte Kapsel-System erinnert, habe ich dem Aeroccino 3 gerne eine Chance gegeben, denn er sieht gut aus und der ähnlich konzipierte Senseo Milk Twister ist einer meiner Favoriten unter den elektronischen Milchaufschäumern.
Hinkt der Konkurrenz hinterher: Im Test überzeugte uns der Aeroccino nicht
79,00 Euro
VORTEILE
- Schickes Design
- Kompakt
- Angenehme Handhabung
- Sehr leise
NACHTEILE
- Milchschaum unbefriedigend
- Preis-Leistungs-Verhältnis unbefriedigend
- Kleine Schaummenge
Auch die Handhabung, die Schnelligkeit und der beeindruckend leise Betrieb bringen dem Aeroccino Pluspunkte ein. Aber es hilft eben alles nichts, wenn der Milchschaum nichts taugt. Und der ist hier, nun ja, mit zugedrücktem Auge brauchbar, aber es kommt keine Begeisterung auf.
Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass der Aeroccino zu Preisen über die Ladentische geht, die deutlich über 50 und manchmal knapp unter 100 Euro liegen. Dafür erwarte ich mehr und bekomme bei der Konkurrenz auch mehr.
Keine Kommentare