Test und Erfahrung mit dem Arendo milkloud 300777 Milchaufschäumer 2024
Der Arendo milkloud ist der kleinste Induktions-Milchaufschäumer, der mir je begegnet ist. Platztechnisch und auch optisch ist das natürlich angenehm, aber entsprechend klein ist dann auch die Milchmenge, die ihr damit schäumen könnt. Beim Arendo milkloud beträgt diese 100 Milliliter.
VORTEILE
- Gute Verarbeitung
- Schickes Design
- Sehr kompakt
- Gut zu reinigen
- Leise
- Ersatzteile sind dabei
NACHTEILE
- Zu viel flüssige Milch übrig
- Milchschaum zu kalt
- Zu kleine Füllmenge
Das ist noch weniger als bei Geräten wie dem Philips Senseo Milk Twister oder dem Nespresso Aeroccino 3, die dem milkloud fast zum Verwechseln ähnlich sehen. Beide schaffen 120 Milliliter. Hier die Details zum Vergleich:
Gut, der Unterschied ist wahrlich nicht riesig, aber da schon die 120 Milliliter extrem knapp sind, sehe ich jede weitere Verkleinerung mit Staunen und Skepsis. Einen bescheidenen Cappuccino bekommt ihr mit einem Kompakt-Milchaufschäumer hin, der beim milkloud dann halt noch 20 Milliliter weiter in Richtung Spar-Variante geht.
In trauter Zweisamkeit oder sogar mit mehreren Personen Milchkaffee zu trinken fällt aus oder bedeutet erhebliche Wartezeit zwischen den einzelnen Getränken. Daher sind diese Geräte recht eindeutig nur etwas für Singles oder andere Alleine-Kaffeetrinker.
Aber sie sehen in der Küche gut aus und nehmen kaum Platz weg. Diese beiden Vorzüge kann auch der Arendo milkloud für sich in Anspruch nehmen. Aber was hat er sonst noch zu bieten?
Inhaltsverzeichnis
Erste Eindrücke: Macht was her
Vom Design her gefällt mir der Arendo milkloud auf Anhieb gut. Die Oberfläche ist mattschwarz, nur am oberen Rand hat er eine Art Krone aus Edelstahl, die einen schönen optischen Akzent setzt.
Die obere Hälfte des schwarzen Zylinders ist geriffelt, so dass ihr bei der Handhabung mehr Halt habt. Das ist praktisch, fühlt sich gut an und funktioniert auch ästhetisch.
Weiter unten hat der milkloud zwei rechteckig untereinander angeordnete Tasten. Das ist ungewöhnlich, denn die meisten Milchaufschäumer haben nur eine Taste, die gerne als Designelement eingesetzt wird und oft entsprechend groß ist.
Die beiden beleuchteten Tasten sind für heißes und kaltes Milchaufschäumen. Das symbolisieren drei Wellenlinien beziehungsweise eine Schneeflocke. Bei anderen Geräten lässt sich die Kaltschaumfunktion meist durch längeres Drücken der (einzigen) Taste aufrufen.
Wenn ihr jetzt fragt, wozu man kalten Milchschaum braucht, kann ich nur sagen: gute Frage. Vielleicht für Milchshakes oder fluffigen kalten Kakao. So richtig sinnvoll ist das nicht, weil sich mit kalter Milch nur ganz minimal Schaum bilden lässt, der schnell wieder in sich zusammenfällt.
Der puck-förmige Sockel, aus dem das Gerät seinen Strom bezieht, ist etwas breiter als der Milchaufschäumer selbst und nach außen abgerundet. Auch das ist schick und mutet leicht futuristisch an.
Optisch ist der milkloud aus meiner Sicht also sehr gut gelungen. Er liegt auch gut in der Hand, fühlt sich solide an und hat ein angemessenes Gewicht.
Wie es auch bei anderen Induktions-Milchaufschäumern üblich ist, hat der Arendo milkloud zwei Rühreinsätze, einen spiralförmigen fürs Aufschäumen und einen glatten für bloßes Erhitzen. Genau genommen hat er sogar vier, denn beide Varianten liegen zusätzlich einmal als Ersatzteil bei.
Nicht schlecht! Das ist selten und nützlich. Diese Teile sind ja sehr klein und verschwinden wirklich gerne mal, und es ist extrem ärgerlich, deswegen den ganzen Milchaufschäumer nicht mehr benutzen zu können.
Soweit gefällt mir also alles sehr gut – bis auf die kleine Füllmenge. 100 Milliliter Milch lassen sich schäumen, 200 Milliliter erhitzen. Das ist aber ein generelles Problem der Kompakt-Milchaufschäumer, die auch bei anderen Herstellern nur wenig mehr Kapazität bieten.
Im Betrieb: Leise und flink
Der erste Schritt zum Milchschaum ist das Einsetzen des richtigen Rühreinsatzes. Dafür gibt es im Behälter einen kleinen Stift, der aus dem Boden ragt. Ein Magnet hält den Aufsatz dort fest. Wie üblich sind die beiden Füllmengen im Inneren der Milchkammer mit je einer Linie markiert.
Ich verwende also den Quirl-Einsatz, fülle den Behälter bis zur unteren Linie mit kalter Milch und drücke die obere Taste für heißen Milchschaum.
Mit einem leisen Brummen setzt sich das Gerät in Bewegung. Das Geräusch ist kaum zu hören und damit durchaus angenehm. Nach gut einer Minute ist der Milchaufschäumer fertig und blinkt, um das mitzuteilen.
Ergebnis: Zu flüssig und nicht wirklich heiß
Bis hierher war ja alles gut bis sehr gut, abgesehen von der kleinen Füllmenge. Deswegen ist es doppelt schade, dass ich dem Milchschaum nur die Note mittelmäßig geben kann.
Denn ein zu großer Teil der Milch blieb komplett flüssig. Ein kleiner flüssiger Rest ist natürlich normal, aber mehr als ein Rest sollte es eben auch nicht sein. Die Hälfte oder sogar mehr ist eindeutig zu viel.
Immerhin hatte ich mit dem Arendo milkloud kein Badeschaum-Problem. Bei vielen Milchaufschäumern wird der Milchschaum zu fest und bildet lustige Berge mit einer Konsistenz wie Badeschaum. Das ist nicht Sinn der Sache.
Milchschaum sollte stabil sein, aber auch cremig und fließfähig. Schon bei mehreren Induktions-Milchaufschäumern bin ich auf die ungünstige Kombination von großen flüssigen Milchresten mit Badeschaum-Bergen gestoßen. Das ist sozusagen der Worst Case.
So schlimm ist es beim milkloud also nicht, der vorhandene Schaum ist durchaus okay. Aber es ist eben zu wenig davon vorhanden, zumal ja schon die Grundmenge an Milch nicht üppig ist.
Leider stimmte auch die Temperatur nicht. Ich habe 63,4 Grad Celsius gemessen, was zu kalt ist. Schade!
Reinigung: Alles easy
Die Reinigung ist bei den Kompakt-Milchaufschäumern nicht ganz so bequem wie bei ihren größeren Verwandten. Das liegt daran, dass die Milchkammer zusammen mit dem Großteil der Elektronik in einem Gehäuse steckt.
Dieses Teil darf natürlich weder ins Spülbecken noch in die Maschine. Bei größeren Geräten steckt meist die ganze Technik im Sockel und die Milch befindet sich in einem schlichten Behälter aus Edelstahl. Bei dieser Variante sind alle mit Milch in Berührung kommenden Teile von der Elektronik getrennt und ihr könnt sie behandeln wie normales Geschirr.
Beim Arendo milkloud ist dem nicht so und bei der Reinigung ist folglich etwas Vorsicht geboten. Das Teil sollte von außen kein Wasser abbekommen.
Trotzdem ist die Reinigung noch einfach genug, denn die Milchkammer ist gut beschichtet. Am wenigsten Aufwand ist es, wenn ihr sie immer gleich nach der Benutzung ausspült.
Besondere Aufmerksamkeit solltet ihr dabei den Rühreinsätzen widmen, damit die nicht verloren gehen und sich keine Milchrückstände in den Zwischenräumen ablagern.
Fazit: Nur bedingt empfehlenswert, schade!
Grundsätzlich sind Kompakt-Milchaufschäumer nur dann zu empfehlen, wenn ihr häufig eine eher kleine Menge Milchschaum benötigt. Das dürfte in der Regel dann der Fall sein, wenn ihr oft allein Cappuccino oder (einen kleinen) Latte Macchiato trinkt.
39,85 Euro
VORTEILE
- Gute Verarbeitung
- Schickes Design
- Sehr kompakt
- Gut zu reinigen
- Leise
- Ersatzteile sind dabei
NACHTEILE
- Zu viel flüssige Milch übrig
- Milchschaum zu kalt
- Zu kleine Füllmenge
Ich würde dann immer noch überlegen, ob sich nicht ein etwas größeres Gerät lohnt, so dass ich bei Bedarf auch Besuch damit versorgen kann.
Wenn euch trotzdem ein Single-Gerät reicht, habt ihr eine Reihe von Optionen. Und unter diesen ist der Arendo milkloud leider eindeutig nicht die beste. Obwohl er wirklich schick aussieht und gut in der Hand liegt, ist der Milchschaum einfach zu schwach. Konkret: zu wenig und zu kalt.
In dieser Geräteklasse hat mich klar der schon genannte Philips Senseo Milk Twister am meisten überzeugt. Eine immer noch relativ kompakte Alternative mit mehr Kapazität ist der Clatronic MS 3326, den ich ebenfalls getestet und für sehr gut befunden habe:
Es ist schade, da ich das Design und Konzept beim Arendo milkloud sehr ansprechend fand. Aber aufgrund des mauen Ergebnisses kann ich das Gerät nicht empfehlen, wenn ihr auf die Milchschaumqualität Wert legt.
Doch nicht verzagen: In unserem großen Milchaufschäumer Test und Vergleich 2024 findet ihr viele Informationen, Tipps und Anregungen für den perfekten Milchschaum zu Hause!