Meine Erfahrung mit dem Medion MD 14752 Brotbackautomat: Kann nicht viel, das aber dafür gut
Wenn es um Haushalts- und Küchengeräte geht, mischt Medion immer mit. Mittlerweile gibt’s kaum eine Produktkategorie, in der die Aldi-Eigenmarke nicht zumindest einen Testkandidaten liefert.
Spätestens im Saugroboter Test 2024 hat der Hersteller bewiesen, dass er sein einstiges Billig-Ramsch-Image leid ist. Stattdessen setzt Medion auf günstige Geräte, die mit reduzierter, aber durchdachter Funktionalität glänzen.
Dieser Eindruck setzt sich im Brotbackautomat Test 2024 fort. Mit dem Medion MD 14752 Brotbackautomat liefert die Discounter-Marke ein weiteres Gerät mit Inselbegabung. Die reicht zwar nicht, an unseren Testsieger von CalmDo heran – es reicht aber locker für eine verdiente Preis-Leistungs-Empfehlung.
Erster Eindruck: Die inneren Werte zählen
Irgendwie kann ich mich einfach nicht dagegen wehren: Jeder Brotbackautomat aus Kunststoff erinnert mich automatisch an einen Windeleimer. So ging’s mir schon beim Panasonic Croustina. Auch der Medion Brotbackautomat gewinnt garantiert keinen Schönheitswettbewerb.
Immerhin wirkt er nicht so klobig wie der Kunststoff-Konkurrent von Panasonic. Er ist zwar auch nicht so klein wie der Knirps von WMF, findet aber garantiert in jeder Küche Platz.
Aber gut, die inneren Werte zählen. Die lösen auf den ersten Blick keine Begeisterung aus, sind aber solides Mittelfeld. Der MD 14752 bringt 12 Backprogramme, zwei Brotgrößen und drei Bräunungsgrade mit.
Auch der obligatorische Timer und eine Warmhaltefunktion sind an Bord. Wie alle anderen Testkandidaten hat der Medion Brotbackautomat neben Backform und Knethaken einen Messbecher, Messlöffel und eine Bedienungsanleitung im Gepäck.
Rezept-Vielfalt: Ein Fremdwort für Medion
Ein Rezeptheft sucht ihr im Lieferumfang des Medion Brotbackautomaten vergeblich. Verstecken sich etwa alle Rezepte in der schlanken Bedienungsanleitung?
Schließlich erwarte ich für den schlanken Preis von rund 55 Euro (zum Testzeitpunkt) keine kreativen Meisterleistungen wie beim CalmDo Brotbackautomat. Aber die Standard-Rezepte für Weißbrot, Kuchen, Pizzateig und Co haben schließlich alle Brotbackautomaten dabei.
Na ja, fast alle. Medion hat seinem Mini-Bäcker tatsächlich nur ein einziges Rezept mit auf den Weg gegeben. Damit könnt ihr immerhin frisches Brot backen. Wenn ihr alle 12 Backprogramme des MD 14752 ausprobieren wollt, müsst ihr euch aber erstmal auf Rezeptsuche begeben.
Handhabung: Leichte Bedienung schwer gemacht
Für unseren Test spielt die nicht vorhandene Rezeptauswahl keine Rolle. Für vergleichbare Ergebnisse müssen alle Testkandidaten ein frisches Brot aus der Aurora Saftkornbrot Backmischung backen.
VORTEILE
- Günstiger Preis
- Besonders leise
- Besonders schnell
- Ersatzteile online nachbestellbar
- Timer + Warmhaltefunktion
NACHTEILE
- Nur ein Rezept mitgeliefert
- Etwas umständliche Bedienung
Dazu müsst ihr das Gerät erstmal in Gang bekommen. Display und Bedienfeld befinden sich oben am Gerät und wirken auf den ersten Blick recht übersichtlich. Die Auswahl zwischen drei Bräunungsgraden und der Brotgröße von 750 oder 1000 Gramm ist selbsterklärend.
Dann geht das Rätselraten auch schon los: Wofür stehen denn nun die brennende Uhr oder die Bowlingkugel mit Nudelholz? Die fehlende Kreativität in Sachen Rezept-Vielfalt hat Medion einfach bei der Benennung der Programme nachgeholt.
Die Bedienungsanleitung ist bei einem Brotbackautomaten immer ein wichtiger Begleiter – ihr braucht sie auch bei einem selbsterklärenden Modell wie dem UNOLD Backmeister Edel zumindest für die Programmerklärung und Garzeiten.
Beim Medion Brotbackautomat kann euch die Anleitung nur bedingt weiterhelfen. Die interessant gestalteten Symbole sind nämlich auch dort die Programmnamen. Nach einem ausführlichen Studium der Anleitung, etwas um die Ecke denken und ordentlich Ausschlussverfahren wisst ihr schließlich Bescheid. Aber ganz ehrlich, Medion: Das wäre auch viel einfacher gegangen.
Sicherheit: Sechs, setzen!
In Sachen Sicherheit konnte sich kein Gerät im Brotbackautomat Test 2024 ein Sternchen verdienen. Das erkennt ihr schon alleine daran, dass der WMF Kult X mit immer noch verdammt heißen 82,7 Grad die geringste Temperatur von allen getesteten Geräten entwickelt.
Auch der Medion Brotbackautomat hat hier leider keine weniger heiße Überraschung auf Lager. Der Luftauslass hält mit 93,8 Grad eine ordentliche Verbrennungsgefahr parat. Der Deckel des Backautomaten lässt sich zudem im Betrieb jederzeit öffnen. Das bringt nicht nur unangenehm heißen Dampf, sondern auch negativen Einfluss auf das Backergebnis.
Brot-Qualität: Nix gehört, nix gesehen, schon gegessen
Mit der Aurora Saftiges Kornbrot Backmischung wollte ich die Brotbackautomaten eigentlich vor eine ordentliche Herausforderung stellen. Damit bin ich grandios gescheitert – der hohe Sauerteig- und Kornanteil war für keinen der Mini-Bäcker ein Problem.
Der Medion Brotbackautomat liefert – wie seine Konkurrenten – großartiges, frisches Brot. Nur dem Backergebnis des Panasonic Croustina müssen sich alle anderen Geräte geschlagen geben.
Der Medion MD 14752 hat der Konkurrenz aber beim Backen etwas voraus: Er ist schneller und leiser als alle anderen Brotbackautomaten. In nur zwei Stunden und 48 Minuten serviert er euer Frühstück. Mit dem integrierten Timer müsst ihr diese Zeit aber nicht hungrig abwarten. Ihr könnt die Zutaten bereits am Vorabend einfüllen und den superleisen Backvorgang friedlich verschlafen.
Reinigung: Schnell gebacken, noch schneller gereinigt
Noch viel schneller als der Backvorgang geht die Reinigung des Medion Brotbackautomat. Hier nehmen sich alle Testkandidaten nicht viel: Die antihaftbeschichtete Backform und der Knethaken sind entnehmbar und schnell von Hand gespült.
An den Boden und die Heizspiralen kommt ihr nur schwer heran. Beides kommt aber bei ordnungsgemäßer Verwendung nicht mit dem Teig in Kontakt, muss also auch kaum gereinigt werden.
Beim Saubermachen gibt’s dann auch endlich einen Pluspunkt für die unschöne Kunststoff-Optik. Die birgt nämlich nicht die Gefahr für unschöne Fett- und Mehl-Tapser wie die Edelstahl-Oberfläche des CalmDo Brotbackautomaten.
Fazit: Preis-Leistungs-Sieger mit kleinen Abstrichen
Der Medion Brotbackautomat hat in Sachen Brot-Qualität dieselbe gute Leistung erbracht wie alle anderen Geräte im Brotbackautomat Test 2024. Er hat das knusprige Ergebnis aber schneller geliefert als seine Konkurrenz. Das Teigkneten und Backen macht er zudem so leise, dass ihr es dank des Timers ruhig verschlafen könnt.
179,99 Euro
Zudem gewinnt er den Preisvergleich in unserem Test. Der Clatronic Brotbackautomat ist zwar genauso günstig, konnte mich aber im Test überhaupt nicht überzeugen. Geht es um die Auszeichnung Preis-Leistungs-Tipp, muss sich der Medion jedoch dem Russell Hobbs Brotbackautomat geschlagen geben. Das Gerät ist zwar etwas teurer, kann aber auch mehr.
Die Backform und der Knethaken sind herausnehmbar und ihr könnt sie online einzeln nachbestellen. Die 12 Backprogramme des Medion MD 14752 bieten von Brot über Kuchen bis hin zu Pizza, Nudeln und Marmelade eine solide Auswahl. Außerdem hat der kleine Bäcker drei Bräunungsgrade und zwei Brotgrößen im Angebot.
Mit dem Brotbackautomaten beweist Medion mal wieder, dass es manchmal reicht, eine Sache zu können – und die dafür gut. Gepaart mit dem schlanken Preisschild ergibt das eine Kaufempfehlung für alle, die einfach einen günstigen Mini-Bäcker suchen. Klassiker wie Weißbrot, Vollkornbrot und das ein oder andere Standardprogramm bekommt ihr mit dem Medion Brotbackautomat allemal hin.
Für alle, die mehr Abwechslung und Inspiration suchen, ist unser Testsieger der CalmDo Brotbackautomat die bessere Wahl. Allergiker werden mit dem UNOLD Backmeister Edel glücklich.
Würdet ihr euch den Medion Brotbackautomat nach Hause holen? Oder würdet ihr euch eher für einen anderen Bäcker aus dem Test entscheiden? Verratet es uns in den Kommentaren!
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