Die Hama Funk-Wetterstation „Color Edge“ im Test 2024: Ein Farbspiel aus Licht und Schatten
Das Wetter spielt bekanntlich manchmal verrückt. Nicht zuletzt wegen des Klimawandels überraschen uns schnelle Wetterumschwünge immer häufiger. Dies ist mir besonders in den Sommermonaten selbst aufgefallen. Die Hama Funk-Wetterstation „Color Edge“ hätte mir das mit ihren gemessenen Daten wohl auch bestätigt.
Inhaltsverzeichnis
An heißen Tagen lassen plötzlich und unerwartet aufziehende Gewitter große Regenmassen herabfallen. Vor allem auf längeren Touren war ich daher nicht immer auf diese rasch wechselnden Bedingungen vorbereitet.
Eine Wetterstation kann hier für Abhilfe sorgen. In unserem großen Wetterstation Test habe ich mich daher dazu entschieden, zehn Produkte auf dem Markt zu prüfen. Die Hama Funk-Wetterstation habe ich gewählt, da ich auch ein bekanntes Markenprodukt mit in den Testkreis aufnehmen wollte.
VORTEILE
- Zwei Energiequellen: Batterien und Netzteil
- Coole Optik mit Farbdisplay
- Hohe Messgenauigkeit
- Leichte Handhabung
NACHTEILE
- Nur 30 Meter Reichweite
- Hoher Preis im Verhältnis zu ähnlichen Modellen
Die Handhabung – dieses Gerät könnt ihr blind bedienen
Zu Beginn habe ich mich auf die Handhabung der Hama Funk-Wetterstation „Color Edge“ fokussiert. Bevor ich euch die Vorzüge dieser Station erkläre, möchte ich darauf eingehen, welche Aspekte in dieser ersten Kategorie besonders ins Gewicht fallen.
Zunächst geht es bei der Handhabung darum, wie das Modell bei mir zu Hause ankommt: Welche Bestandteile sind im Lieferumfang enthalten und verursacht der Hersteller unnötig Verpackungsmüll?
Danach beleuchte ich die notwendigen Maßnahmen zur Inbetriebnahme. Was ist hierzu erforderlich und welche Möglichkeiten der Stromversorgung gibt es?
Zum Schluss beschäftige ich mich mit den Schritten, die ihr tätigen müsst, um die Grundeinstellungen wie Datum, Uhrzeit oder die Funkverbindung zwischen Außensensor und Innenstation vorzunehmen.
Anlieferung – eine Hama Wetterstation zieht auf
Als einziges Gerät kommt die Hama Funk-Wetterstation in gleich zwei Kartons an. Zum einen die Wetterstation mit Außensensor, zum anderen ein Universal-Netzgerät mit verschiedenen Steckern zum Anschließen.
Hier hätte der Hersteller etwas Verpackungsmüll sparen können. Allerdings ist dies vermutlich mit einer logistischen Meisterleistung verbunden, da die beiden Geräte nicht zwangsläufig gemeinsam versendet werden.
Das Netzteil samt Steckern könnt ihr bei der Bestellung je nach Wunsch dazu wählen. Entsprechend steigt zwar der Preis um ein paar Euro, jedoch könnt ihr dadurch selbst entscheiden, ob ihr die Wetterstation mit Batterien oder über das Netzteil betreiben möchtet.
Mitgelieferte Steckeranschlüsse:
- 4,0 x 1,7 mm
- 3,5 x 1,35 mm
- 2,5 mm
- 5,0 x 2,1 mm
- 5,5 x 1,5 mm
- 5,5 x 2,5 mm
Hierzu eine kurze Erklärung: Bei allen anderen Geräten im Test erhaltet ihr das Netzkabel entweder standardmäßig dazu oder der Betrieb ist mit dieser Energiequelle prinzipiell nicht möglich.
Mittlerweile ist schon länger bekannt, dass Batterien der Umwelt einen deutlich größeren Schaden zufügen als der Betrieb mit einem Netzkabel.
Letztlich entscheidet ihr selbst, doch ich rate euch: Nehmt den geringen Aufpreis für das Netzteil in Kauf – schon alleine der Umwelt zu Liebe.
Hinzu kommt, dass ihr das Netzteil durch die vielen verschiedenen Steckeranschlüsse auch für diverse andere Geräte im Haushalt nutzen könnt. Lediglich die Flexibilität der Station ist durch ein Kabel etwas eingeschränkt.
Falls ihr darauf nicht verzichten wollt, könnt ihr das Modell auch mit den im Lieferumfang enthaltenen AA- und AAA-Batterien betreiben. Auch hier bleibt anzumerken, dass kaum ein Hersteller im Test die Batterien mitliefert – ein großer Pluspunkt für die Hama-Wetterstation.
Die ersten Anzeichen eines Markenproduktes wurden also bereits vor der Inbetriebnahme deutlich. Der Hersteller denkt mit: Optionale Stromversorgung mit einem Netzteil, mitgelieferte Batterien und eine kinderleichte Handhabung – das spricht für sich.
Im Vergleich mit etwas preiswerteren Geräten, wie der Hocosy Wireless Wetterstation WS-10, überzeugt das Modell auch durch das moderne Design und Gehäuse, das zudem gut verarbeitet wirkt.
Nachdem der digitale Wetterfrosch angeschlossen ist, erleuchtet das Farbdisplay auf der Innenstation. Hier bin ich positiv überrascht, denn einmal mehr hebt sich das Produkt von der Konkurrenz ab.
Nicht nur die farbliche Darstellung, sondern auch die gesamte Aufteilung der einzelnen Werte auf dem Display ist klar verständlich und optisch ansehnlich strukturiert.
Der Kontakt zwischen Außensensor und Innenstation ist innerhalb weniger Sekunden per Funk hergestellt. Wie aus dem Lehrbuch.
Als letztes Kriterium der Handhabung blieben für mich noch die grundlegenden Einstellungen zu testen.
Mit sechs Bedienknöpfen, die alle eindeutig bezeichnet sind, ist es ein Kinderspiel für euch, das Datum und die Uhrzeit einzustellen. Und das war’s auch schon. Die Wetterstation misst eifrig und geht ihrer Bestimmung nach.
Auch, weil ihr den Außensensor dank einer Wandhalterung sicher anbringen könnt. Dies ist besonders wichtig, um direkte Sonneneinstrahlung oder Niederschläge auf den Außensensor zu vermeiden. In diesem Fall wären eure Messergebnisse verfälscht.
Die Messgenauigkeit – wie von Petrus persönlich
Eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale bei einer Wetterstation ist die Messgenauigkeit der Daten. Das Gerät ist nutzlos, wenn es falsche Werte ermittelt.
Zunächst möchte ich für euch einen Blick darauf werfen, welche Messergebnisse das Modell von Hama tatsächlich erfassen kann: Es beschränkt sich auf die Innen- und Außentemperatur sowie die entsprechende Luftfeuchtigkeit. Damit deckt es die Grundfunktionen einer Wetterstation ab.
Darüber hinaus ist auch die Mondphase auf dem Display dargestellt. Allerdings berechnet sich diese meist automatisch durch die Einstellung von Datum und Uhrzeit. Zur Messgenauigkeit lässt sich in diesem Punkt also nichts ableiten. Somit gehen wir zurück zu den relevanten Messwerten.
In meinem Test habe ich den Außensensor des Testmodells jeweils neben einem herkömmlichen Thermometer sowie zwei weiteren Außensensoren anderer Wetterstationen platziert.
Mit dieser Methode hatte ich ein einheitliches Verfahren, dass ich bei jeder Wetterstation im Test anwendete. So war sichergestellt, dass die Werte untereinander vergleichbar sind – mit dem neutralen Referenzwert des Thermometers.
Das Gerät von Hama kann sich mit den Besten messen: Der Testsieger ist die Netatmo Wetterstation. Also habe ich die Messwerte dieser beiden Modelle gegenübergestellt.
Hierbei kam heraus, dass die Messungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit des Markenproduktes lediglich um plus oder minus 0,1 Grad vom Testsieger abweichen. Ein nahezu perfektes Ergebnis!
Die Wettervorhersage – trübe Aussichten für die Hama Wetterstation
Nicht minder wichtig ist die Funktion der Vorhersage bei einer hervorragenden Station. Ohne dieses Feature überraschen uns die zu Beginn angesprochenen Wetterumschwünge auch weiterhin – so gut die Station auch in den restlichen Punkten sein mag.
Mit einer Prognose-Funktion könnt ihr euch bereits vorab auf zukünftige Witterungsbedingungen einstellen. Sonnenhut oder Regenschirm? Ausflug oder doch zu Hause unter der Decke bleiben?
Meine Erwartungen an das Gerät waren hier durchaus hoch. Immerhin handelt es sich um ein Markenprodukt mit entsprechendem Preis. Vor allem dann sollten sich gewisse Aspekte von der Konkurrenz abheben.
Leider hat mich das Modell ein wenig im Regen stehen gelassen, sodass ich einige Abzüge vornehmen musste.
Doch lasst uns von vorne beginnen – mit den grundsätzlichen Fakten: Die Station ermöglicht eine Wettervorhersage in einem Zeitfenster von 12 bis 24 Stunden.
Bei diesem Zeitfenster genügt es auch, wenn ich mir die Wettervorhersage im Internet oder auf einer App ansehe, da ich dort meist sogar noch genauere Daten im Stundenrhythmus erhalte. Zwar sind diese Daten nicht bei mir vor Ort erhoben, sondern nur auf meinen lokalen Standort hochgerechnet, aber dafür kostenlos.
Das Display selbst zeigt die Wettervorhersage optisch ansprechend und klar ersichtlich an.
In meinem Test habe ich genau darauf geachtet, wann die Station das Symbol der Wettervorhersage ändert. Denn exakt ab diesem Moment gilt der Prognose-Zeitraum von 12 bis 24 Stunden.
Hierbei war auffällig, dass die angezeigte Wetterprognose auf dem Display meist um die 16 Stunden später eintrifft. Mal ein bisschen früher, mal ein bisschen später. Ob dies tatsächlich immer der Fall ist, könnte nur ein Langzeit-Test beweisen.
Aufgrund meiner Erkenntnis verstehe ich trotzdem nicht ganz, warum der Hersteller dann eine Spanne zwischen 12 und 24 Stunden angibt.
Grundsätzlich möchte sich der Hersteller durch den Zeitraum vermutlich absichern, falls die Vorhersage mal nicht nach 16 Stunden eintritt, sondern um ein paar Stunden variiert.
Bei mir sind alle Vorhersagen innerhalb des Zeitraumes eingetreten – was aber aufgrund des langen Prognose-Zeitraumes nicht überzubewerten ist.
Die Reichweite – Schwächen, so weit das Auge reicht
Bei der Reichweite zwischen Außensensor und der Innenstation sieht die Hama Wetterstation erstmals wirklich schlecht aus.
Zur Einordnung: Im Test gibt es Geräte, wie z.B. die preiswerte Technoline WS-9140-IT Wetterstation, die eine Reichweite zwischen 70 und 100 Metern garantieren. Vor allem die Top-Modelle kommen – trotz Hindernissen im Weg – noch immer an die 100-Meter-Marke heran.
Ich selbst habe eine Angabe von mindestens 80 Metern in der Gebrauchsanweisung erwartet. Doch weit gefehlt. Dort stand einfach nichts – leider. Und auch bei der Beschreibung auf Amazon konnte ich keine Informationen zur Reichweite finden. Ich ahne bereits, warum.
Daraufhin habe ich begonnen, mir ein Bild mithilfe der Kundenrezensionen zu diesem Thema zu verschaffen. Hierbei wurde deutlich, dass sich die meisten negativen Kommentare auf die viel zu geringe Reichweite beziehen.
Bereits bei geringen Hindernissen, wie einer Wand oder einem Fenster, ist die Reichweite des Außensensors extrem eingeschränkt. Gerade einmal von bis zu 30 Metern ist hier die Rede.
Dies lässt mich aufgrund meiner Erfahrungen im Test darauf schließen, dass auch bei einer idealen Funkverbindung ohne Hindernisse höchstens eine Reichweite von 50 Metern drin ist.
In der Praxis hat sich diese Vermutung bestätigt. Ich selbst bin ziemlich verwundert, dass ein Unternehmen wie Hama hier keine bessere Lösung findet, um den Empfang zu erhöhen. Selbst deutlich preiswertere Modelle schneiden hier im Test besser ab.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis – das Modell erreicht nicht den Zenit
Beim Preis-Leistungs-Verhältnis, meiner letzten Testkategorie für euch, bewerte ich, ob der Preis in Relation zu den gebotenen Funktionen gerechtfertigt ist.
Ich habe den Eindruck, dass ihr bei der Hama Wetterstation für den Markennamen schon etwas draufzahlt. Dafür spricht der Preis Euro, der sich im oberen Mittelfeld aller Geräte ansiedelt. Hier gibt es bei der Konkurrenz deutlich preiswertere Modelle auf dem Markt.
Jedoch sind alle notwendigen Funktionen, wie die Handhabung, Messgenauigkeit und Wettervorhersage nicht nur vorhanden, sondern erzielen auch noch tolle Ergebnisse. Und ein ansprechendes Design samt Farbdisplay gibt es zusätzlich obendrauf.
Da erscheint der aufgerufene Preis auf den ersten Blick schon wieder gerechtfertigt.
Beim zweiten Blick wird allerdings klar, dass der Hersteller an einer Stelle spart, an der es zu Abzügen führt – der Reichweite.
Grundlegend könnt ihr erwarten, dass ihr bei solch einem hohen Preis für eine Wetterstation in jeder Kategorie zumindest ein gutes Ergebnis präsentiert bekommt. Dieses fehlt jedoch bei der Reichweite.
Allerdings ist dieser Faktor nicht für jeden entscheidend: Sofern ihr die Möglichkeit habt, den Außensensor ganz in der Nähe der Innenstation anzubringen, ist die Wetterstation eine der besten auf dem Markt.
VORTEILE
- Zwei Energiequellen: Batterien und Netzteil
- Coole Optik mit Farbdisplay
- Hohe Messgenauigkeit
- Leichte Handhabung
NACHTEILE
- Nur 30 Meter Reichweite
- Hoher Preis im Verhältnis zu ähnlichen Modellen
Das Fazit zur Hama Funk-Wetterstation
Mein Gesamtfazit zur Hama Funk-Wetterstation „Color Edge“ fällt recht gut aus. Die Prognose-Genauigkeit ist zwar etwas schwammig, wenn ihr allerdings auf der Suche nach einer schicken Wetterstation für das Auge seid, die auch noch hervorragende Messwerte garantiert, dann seid ihr mit diesem Modell auf der sicheren Seite.
Preis nicht verfügbar
Dank der kinderleichten Bedienung habt ihr das Gerät im Handumdrehen einsatzbereit und Freude an der alltäglichen Nutzung.
Die Reichweite ist allerdings ein Knackpunkt. Stellt ihr den Außensensor weit im entfernt im Garten und die Innenstation in der Wohnung auf, kann es für den Empfang schon kritisch werden. Überlegt euch vor dem Kauf also genau, wie viel Distanz ihr überbrücken müsst.
Die vielfältigen Möglichkeiten bei der Anbringung machen es euch jedoch leicht, einen guten Standort zu finden.
Wie ihr seht, kommt es wie so oft auf eure individuellen Bedürfnisse an. Diese entscheiden, ob das Gerät euren Ansprüchen gerecht wird, denn die Hama Funk-Wetterstation „Color Edge“ überzeugt nicht in jeder Kategorie. Vielmehr ist sie ein Farbspiel aus Licht und Schatten.
Kommentare
Baschi 24. Mai 2021 um 11:18
Hama Funk-Wetterstation „Color Edge“
Hallo Alex
kannst du mir erklären wie man bei dieser Station die zweite Weckzeit einstellt beziehungsweise abstellt.
In der Betriebsanleitung ist nichts beschrieben und trotzdem pipst der Wecker jede Nacht pünktlich um 24.00 Uhr?