Meine Erfahrung mit dem Emerio Smart Fryer AF-115668: Schnellschusskauf mit Plastikaroma
Beinahe hätte ich vergessen, euch einen Testbericht zum Emerio Smart Fryer AF-115668 zu verfassen. Denn dieses Modell im Heißluftfritteusen-Test 2024 war einfach unheimlich blah: Es war zwar klein, aber klapprig, wenig funktional und nicht besonders appetitanregend.
Inhaltsverzeichnis
Dieses No-Name-Produkt liefert abseits des Preises einfach keine eindeutigen Argumente für den Kauf. Dementsprechend einfach fiel es mir bei diesem Kompaktmodell, die Blah-Wertungen zu finden – und sie sofort wieder zu vergessen.
Ich erwähne das nur, weil mir die sonstigen Kompakt-Fritteusen im Test echtes Kopfzerbrechen bereitet haben:
Die an sich beste Mini-Fritteuse SEVERIN FR 2430 hat mich mit ihrem Plastikmief wahnsinnig gemacht, während ich mich beim Philips Airfryer HD9220/20 gefragt habe, ob ich einen Großteil des Preises nicht für die Marke ausgeben muss.
Die Princess XL 182020 blieb mir zwar ähnlich schwierig im Gedächtnis wie die Emerio, hatte aber insgesamt bessere Werte in allen Testkategorien.
Bei der Emerio ist das Urteil eindeutig: Sie ist fern von einer Katastrophe, aber ihr könnt sie euch genauso gut sparen.
VORTEILE
- Kompakt
- Gutes Display
- Leicht
NACHTEILE
- Wirkt billig
- Plastikmief
- Frickelige Handhabung
Der erste Eindruck: Lasst euch mal was Neues einfallen!
Was war zuerst da: der Designer oder die Eier-Fritteuse? Ich habe keine Ahnung, warum alle Kompakt-Airfryer praktisch identisch aussehen. Auch der Emerio Smart Fryer folgt dem Eier-Look von Philips, SEVERIN und Co., macht dabei jedoch von Anfang an deutlich, wer der günstigste Eierkopp im Land ist.
Schon auf den Bildern erkennt ihr, wie billig dieser Kunststoff wirkt. Selbst ohne, dass ihr das Gerät angefasst habt, könnt ihr praktisch sehen, wie klapprig die ganze Konstruktion ist. Der Vorteil: Das Gerät ist wenigstens angenehmen leicht und dabei auch noch standsicher.
Das recht ausladende digitale Bedienfeld tut so, als könntet ihr mega viele Einstellungen vornehmen. Doch die Knöpfe können ausschließlich die Frittierzeit und die Gartemperatur regeln.
Das bunt unterlegte Display ist aber ausgezeichnet lesbar und die Einstellungen sind dank Touch-Tasten auch klar regulierbar. Das ist hier vergleichsweise sogar besser gelöst als etwa beim Philips Airfryer HD9220/20.
Der Plastikmief, der sich bei der SEVERIN FR 2430 erst im Betrieb eingestellt hat, kommt euch bei Emerio schon aus dem Karton entgegen. Weil es schon beim Auspacken verdächtig klappert und der Preis mit aktuell 69,98 Euro bei Amazon sowieso deutlich unter dem Durchschnitt liegt, war mir im Vorfeld klar, dass ich von der Emerio Heißluftfritteuse wenig bis nichts erwarte.
Handhabung und Betrieb: Halt die Klappe!
Ich frage mich, welche Bewandtnis es hat, dass der billig wirkende Rost an den Seiten gummiert ist. Vorrangig sorgt es dafür, dass sich die gesamte Konstruktion mit dem Garkorb noch schwerer zusammenfügen lässt. Auch beim Einsetzen in den Fritteusenkorpus hakelt und ruckelt es, wie wir es bei Billiggeräten gewohnt sind.
Wenn ihr die Temperatur einstellt, solltet ihr dies beim Emerio Smart Fryer AF-115668 mit Ohropax tun. Denn bei jedem Knopfdruck gibt das Gerät ein Geräusch in der Qualität eines Rauchmelders ab. Spätestens nach dem zweiten Mal geht euch das nur noch auf den Keks.
Auf den Keks geht euch auch, dass ihr zweimal auf „On“ drücken müsst, wenn ihr was einstellen wollt. So richtig intuitiv ist das Ganze also nicht.
Positiv muss ich unterstreichen, dass die Emerio nach all dem Gepiepe wenigstens im Betrieb die Klappe hält und relativ leise vor sich hinarbeitet. Aber damit es euch nicht an Sinneseindrücken fehlt, müffelt sie wenigstens noch stärker nach Plastik als zuvor.
Bei SEVERIN habe ich versucht, mir diese Geruchsentwicklung zu erklären und sie argumentativ zu rechtfertigen. Bei Emerio habe ich einmal mehr nichts anderes erwartet.
In Sachen Außentemperatur liegt die Emerio Heißluftfritteuse mit rund 61 Grad Celsius sicher nicht im kältesten Bereich, bleibt aber immer noch hinter richtig heißen Varianten wie der Tefal ActiFry 2in1 YV9601 zurück.
Ich glaube, dass das Problem Außentemperatur eher eine Schwierigkeit der großen, leistungsstarken Heißluftfritteusen ist. Im Gegensatz zur Stiftung Warentest ist mir dieser Nebenaspekt jedoch weniger wichtig als etwa der Plastikmief. Mehr dazu erfahrt ihr im Ratgeber zum Heißluftfritteusen-Test.
Pommes und Hähnchen: Nicht bläh, nicht mjam
Laut Anleitung sollt ihr Tiefkühl-Pommes im Emerio Smart Fryer für 20 Minuten bei 200 Grad Celsius rödeln lassen. Die meisten anderen Hersteller empfehlen 180 Grad Celsius. Und ich denke, das hätte auch hier mehr Sinn ergeben.
Die Emerio-Pommes sind optisch in Ordnung, aber etwas dunkel geraten. Das wiederum übersetzt sich in eine krosse Oberfläche und einen sehr trockenen Gesamteindruck. Hier ergäbe es nicht nur Sinn, die Pommes einmal, sondern gleich mehrmals zu wenden, damit ihr sie gleichmäßig gart. So richtig Lust habe ich darauf nicht – denn bei anderen Modellen reicht eine Rüttel-Runde.
Pommes und Hähnchen: Die Ergebnisse in Bildern
Ähnlich unergiebig ist auch die Hähnchen-Runde. 20 Minuten bei 180 Grad Celsius ergeben feste Hähnchenschenkel, die eher trocken als zart daherkommen. Die Oberfläche ist ähnlich milchig wie bei Philips, die Kerntemperatur liegt mit 90 Grad Celsius aber in einem guten Bereich.
Wie bei allen Modellen mit individueller Temperatur- und Zeitregulierung habt ihr jederzeit die Möglichkeit von den Vorgaben abzuweichen. Das wäre hier auch nötig. Nur die Frage lautet immer: Wie viele Lebensmittel werden nur „solala“, bis dieses Gerät anständige Ergebnisse erzielt?
Reinigung: Kein Aufwand (der sich lohnt?)
Laut Hersteller dürft ihr alles an der Emerio-Fritteuse, was nicht mit Strom verbunden und beweglich ist, in die Spülmaschine geben. Die Beschichtung dürfte das auch eine Weile aushalten. Allerdings fühlt sie sich weniger hochwertig an, als es mir lieb wäre.
Überhaupt habe ich das Gefühl, dass alle zu putzenden Bestandteile sofort mit einem bleibenden Film überzogen sind, auch wenn ich sie intensiv reinige. Ich glaube zwar, das liegt zu einem großen Teil an der grundsätzlichen Haptik, doch der Eindruck ist deshalb nicht weniger negativ.
Fazit zum Emerio Smart Fryer AF-115668: Geht auch ohne
Auch nachdem ich die Erkenntnisse zum Emerio Smart Fryer AF-115668 noch einmal niedergeschrieben habe, bleibe ich bei meiner Meinung: Das Gerät ist im Heißluftfritteusen-Test zwar sicher nicht das Schlechteste, aber ausnehmend überflüssig.
69,98 Euro
VORTEILE
- Kompakt
- Gutes Display
- Leicht
NACHTEILE
- Wirkt billig
- Plastikmief
- Frickelige Handhabung
Es ist zu klapprig, zu funktionsschwach und nicht besonders hochwertig. Beim kleinen Preisschild drängt sich auch die Haltbarkeitsfrage auf. Ich bin mir fast sicher: Nach mehreren Durchgängen verliert das Ding ganz schnell an Leistung und (wortwörtlicher) Substanz.
Wenn wir das Plastikmief-Problem bei beiden Modellen mal außen vor lassen, ist die SEVERIN FR 2430 bei weitem die bessere Alternative, die preislich und bei den Abmaßen sehr nah an der Emerio bleibt. Wenn wir das Plastikproblem wieder einrechnen, dann lege ich euch ganz klar die immer noch erschwingliche Klarstein VitAir Turbo ans Herz.
Ich freue mich über jede Ergänzung und jeden Widerspruch in den Kommentaren!
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