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Sony 5.1-Kanal-Soundbar HT-RT3 Test

Zu viel Aufwand mit zu wenig Überzeugungskraft.

Aktueller Preis:

85Leser haben dieses Produkt gekauft
Produktkategorie
MarkeSony
Gerätetyp 5.1 Surround Soundbar
Enthaltene Soundkomponenten Soundbar (2 x 35 W + 170 W Center), Rear-Boxen (2 x 60 W), externer Subwoofer
Ausgangsleistung gesamt 600 W (RMS)
Ausgangsleistung Subwoofer

170 W

Konnektivität AUX, HDMI (ARC), Bluetooth, NFC, OPT, USB
HDMI-Kabel enthalten
Bedienung über TV-Fernbedienung, eigene Fernbedienung, App
Unterstützte Audioformate Dolby Digital, LPCM, PCM
Besonderheiten 6 Soundmodi

Author

Bisher hat sich unsere Audio-Testerin Wiebke damit abgefunden, bei ihren Lieblingsserien über den Fernseher nur die Hälfte zu verstehen. Jetzt hat sie für euch Soundbars untersucht und beschlossen, auch in dieser Hinsicht keine Sound-Kompromisse mehr einzugehen. Deshalb sind alle Soundbar Tests wie immer besonders ehrlich, manchmal hart und dennoch fair. Wiebke

Ein kleines Wort kann den entscheidenden Unterschied machen: Bei Amazon firmiert die Sony HT-RT3 5.1-Kanal-Anlage in der Kategorie: Soundbar.

Doch es handelt sich „nur“ um ein althergebrachtes Heimkino-System. Das merkt ihr an der vorsintflutlichen Verkabelung und den Soundkomponenten. Der Surround-Klang ist zwar durchaus brauchbar, doch ohne klingt’s voller. Echte Soundbars mit virtuellem 3D-Gefühl bekommen das in vielen Fällen dennoch noch besser und sauberer hin.

Für sich genommen ist die Sony HT-RT3 zwar mehr als in Ordnung, hinterlässt aber keinen besonders starken Eindruck in unserem Soundbar-Test 2025. Nicht nur wegen der „falschen Werbung“ ist das Gesamtergebnis durchwachsen.

Moderne Modelle wie die Samsung HW-M450 schaffen mehr mit weniger Aufwand. Und kosten mitunter nur einen Bruchteil mehr.

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Gesamtbewertung

84%

"Zu viel Aufwand mit zu wenig Überzeugungskraft."

Konnektivität & Funktionen
80%
Gut
Sound Serien/Stimmen
85%
Sehr gut
Sound Filme/Blockbuster
89%
Sehr gut
Preis/Leistung
80%
Gut

Die Sony 5.1-Kanal-Soundbar HT-RT3 im Test 2025: Rundum glücklich?

Wenn die Hersteller von Consumer-Elektronik eines können, dann die Kundschaft mit Bezeichnungen verwirren! Schaut ihr euch die Sony 5.1-Kanal-Soundbar HT-RT3 genauer an, seht ihr kaum einen Unterschied zu den Angeboten, die unter dem Begriff „Heimkinosysteme“ laufen.

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156,33 Euro

Es gibt auch keinen. Aber wer heute seine Audio-Geräte für Fernseher an den Mann bringen will, muss mit dem Schlagwort „Soundbar“ arbeiten. Dabei entsteht speziell für dieses Gerät ein Problem.

In unserem Soundbar-Test 2025 – und der gesamten Kategorie – wird ein Lautsprecher nicht nur deswegen zur Soundbar, weil die wichtigsten Lautsprecher in Riegelform verbaut sind. Der Witz am System ist auch die kabellose Verbindung aller Lautsprecherkomponenten untereinander per Bluetooth.

Denn Soundbars haben den klassischen Heimkino-Systemen voraus, dass ihr ein Surround-Set-up kabellos erzeugen könnt. Das spart Kabelsalat, schafft mehr Flexibilität beim Aufstellen und sorgt dafür, dass ihr irgendwann den optimalen Kinoklang in eurem Wohnzimmer findet.

Bei der Sony HT-RT3 5.1-Kanal-Soundbar könnt ihr euch das alles abschminken. Die zwei Rücklautsprecher und den zentralen Lautsprecher-Riegel müsst ihr mit (hochwertigen) Audiokabeln an den massiven externen Subwoofer anknüppern. Achso, und es braucht auch noch zusätzlich eine Kabelverbindung zu eurem jeweiligen Fernseher.

Wir haben es in diesem Fall bei der Amazon-Produktbeschreibung also mit einem Fall von „irreführender Werbung“ zu tun. Nicht justiziabel, aber doch ärgerlich.

Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute das Ding wegen der falschen Vorzeichen wieder zurückgeschickt haben. Auf der Verpackung ist übrigens keine Rede von Soundbar, hier steht korrekt „Home Theatre System“.

Sony HT-RT3 Uebersicht

Das hier ist die tatsächliche Soundbox aus dem ganzen Home-Entertainment-Equipment der Sony HT-RT3

Was machen wir jetzt mit dieser Erkenntnis? Erst einmal dasselbe wie mit allen anderen Kandidaten: Wir schauen uns an, wie und wie gut der Fernsehklang verbessert wird und ob Serien- bzw. Blockbusterfans auf ihre Kosten kommen.

Wir schauen auch, wie gut der Raumeindruck durch zwei zusätzlichen Rücklautsprecher wird – und ob diese in meinem Test-Setting überhaupt nötig und sinnvoll sind.

Die alles überschreibende Frage muss aber lauten: Kann das klassische Heimkino-System mit den modernen Soundbars überhaupt noch konkurrieren oder ist es ein Auslaufmodell, dass das Thema „besserer Fernsehton“ unnötig kompliziert macht?

Sagen wir es mal so: Für sich genommen ist die Sony 5.1-Kanal-Soundbar kein schlechtes Gerät und leistungsfähig. Aber der nötige Aufwand wird in meinen Augen keinesfalls vom Ergebnis überwogen.

Tatsächlich gibt es angesichts moderner Soundbars keinen zwingenden Grund mehr für euch, euch ein ganzes System zuzulegen.

Denn 2.1-Modelle wie die Samsung Soundbar HW-M450 können es problemlos mit dem Sony-Klopper aufnehmen. Auch ohne Rear-Boxen. Wenn es euch trotzdem in den Fingern juckt, könnt ihr bei Samsung noch ein extra Rear-Kit bestellen und echten Surround-Sound genießen.

Witzigerweise hat Sony mit der HT-SF200 eine eigene, echte Soundbar im Angebot. Die hat im Vergleich zum Surround-System aber wesentlich weniger Rezensionen und scheint nicht so beliebt zu sein. Vielleicht kommt daher auch das Umbranding der großen Schwester.

Solltet ihr Interesse haben, schaue ich mir die echte Sony-Soundbar gerne noch in einem weiteren Test an!

VORTEILE

  • Einfach zu installieren
  • Echter Surround-Sound möglich
  • Gut differenzierte Soundeinstellungen
  • Kann Bombast

NACHTEILE

  • Keine echte Soundbar – trotz Marketing

Aufbau, Anschluss, Passgenauigkeit: Die „gute“ alte Zeit

Der Unterschied zwischen Heimkino-Systemen und Soundbars zeigt sich schon daran, dass bei der Sony 5.1-Kanal-Soundbar nicht der Lautsprecherriegel, sondern der Subwoofer die zentrale Steuerungseinheit ist.

Hier laufen alle Audiokabel zusammen, hier wird die Verbindung zum Fernseher hergestellt, hier wird der Strom geliefert, hier befindet sich das Display. Der Vorteil an diesem Aufbau ist, dass ihr im Gegensatz zu anderen 2.1-Systemen nur eine freie Steckdose benötigt. Das war es dann aber auch schon.

Sony HT-RT3 Subwoofer Bedienung

Die Wumms-Maschine (= Subwoofer) mit den Knöpfen für die Einstellungen

Wie sehr wir uns bereits an kabellose Konnektivität gewöhnt haben, merken wir erst, wenn wir uns wieder mit Kabeln auseinandersetzen müssen.

Bei der Sony-Anlage gilt das hauptsächlich für die beiden Rücklautsprecher, die jeweils mit einem 10-Meter-Kabel durch die Bude verlegt werden müssen.

Mein Wohnzimmer – bzw. das Fernseh-Set-up – ist darauf gar nicht ausgelegt. Ich wüsste also im Normalfall nicht, wie ich die Kabel clever verlegen und die Box so aufstellen soll, dass die Surrounderei auch was bringt.

Wahre Audio-Enthusiasten ermitteln erst den Sweet Spot eines Raums, installieren dort ihren Sessel oder ihre Couch, bauen danach die Lautsprecher auf und kümmern sich dann ganz zum Schluss um die Möbel.

Das ist im Alltag natürlich vollkommener Quark. Deswegen solltet ihr auch vorher genau überlegen, ob eure Einrichtung überhaupt auf Surround-Boxen-Systeme ausgelegt ist.

Nur, wenn ihr die Rücklautsprecher in idealer Höhe und Position sowie mit dem exakt gleichen Abstand zu den Ohren aufstellen könnt, lohnt sich das Ganze überhaupt. Eine sehr schöne Aufstellung der wichtigsten Faktoren liefert dieser Beitrag von Heimkino Praxis.

Das alles ist bei mir nicht gegeben, weshalb ich mir mit Behelfskonstruktionen aus verschobenen Möbeln und hohen Kartons künstlich einen Sweet Spot für den Test schaffen musste.

Der Subwoofer als zentrale Steuerungseinheit ist entsprechend schwer und mächtig, bemüht sich aber um eine schlanke, zurückhaltende Optik.

Ich bin kein Fan davon, dass ich durch die Frontblende bei entsprechendem Lichteinfall die Membran erkennen kann. Das sieht zu sehr nach Lautsprecher aus, wenn ihr versteht, was ich meine. Der Look von Samsung war da gelungener. Das könnt ihr jedoch auch gerne anders sehen.

Vielleicht sollte ich auch kurz noch erklären, warum das Ding 5.1-Anlage heißt, aber offensichtlich nur drei Lautsprecher plus externen Subwoofer mitbringt.

Sony HT-RT3 Uebersicht Gesamt

Im Sony 5.1-Kanal-Lautsprechersystem ist die Soundbar nur eine von vielen Komponenten

Des Rätsels Lösung bietet die Soundbar selbst, die neben dem linken und rechten Lautsprecherkanal auch noch einen wummsigen Centerlautsprecher mit ganzen 170 Watt Nennleistung zur Verfügung stellt. Im Klartext: Dieses Gerät will euch nicht nur echten 360 Grad-Sound bieten, sondern auch frontal vom Stuhl blasen.

So viel Kraft braucht Platz. Deswegen dürfte es nicht verwundern, dass auch hier wieder – wie bei praktisch allen Soundbars im Test – der Riegel über meine Fernsehkommode ragt.

Nochmal der Hinweis: Achtet immer genau auf die Maßangaben, damit das Ding komplett auf der Unterlage steht.

Ich weiß nicht warum, doch diesen Riegel finde ich außerdem ausnehmend hässlich. Auch hier lugen die Lautsprecher hinter der Blende hervor, die Dreiteilung der Front wirkt gewollt und das Ganze sieht einfach nicht gut aus. Aber darauf kommt es eher weniger an.

Wie Samsung liefert euch Sony ein optisches Kabel mit, das theoretisch den besten Klang erzeugt. Mehr dazu lest ihr in unserem Ratgeber zum Soundbar-Test.

Der Vergleichbarkeit wegen habe ich aber auch hier auf die einfache HDMI-Verbindung gesetzt, die viele von euch bevorzugen.

Trotz der nervigen Kabelei geht das Anschließen ratzfatz. Dafür sorgen idiotensichere Farbkodierungen und hochwertige Buchsen sowie Kabel. Nur sind mir diese Kabel eben ein echter Dorn im Auge.

Die beiliegende Fernbedienung mag ich auch nicht wirklich. Wo etwa die Samsung 2.1-Soundbar mit intuitiver Übersichtlichkeit überzeugte, sind die Tasten bei Sony erstens nervtötend klein und zweitens nicht gerade nachvollziehbar beschriftet. Wir werden gleich sehen, dass es nachvollziehbare Tasten gebraucht hätte.

Sony HT-RT3 Fernbedienung

Mit diesem Gerät habt ihr die Macht über eure heimische Soundanlage – oder halt auch nicht

Insgesamt lässt mich der erste Eindruck angesichts des Preisschilds etwas ratlos zurück. Zweifelsohne sind alle Bestandteile und Komponenten hochwertig. Das merkt ihr schon am Gewicht. Aber weder Haptik noch Optik sind besonders ansprechend und die Vorsintflutlichkeit der Konnektivität gibt auch Punktabzüge.

Es ist aber auch eine Tatsache, dass wir bei rund 220 Euro zum Kaufzeitpunkt (Oktober 2019) noch lange nicht an der preislichen Oberliga kratzen, sondern im Mittelfeld spielen. Und es gibt für den aufgerufenen Preis eben auch gleich die Rear-Boxen dazu, die ihr bei anderen Soundbars für recht viel Geld extra kaufen müsst.

Bedienung und Funktionalität: Die Kleinigkeiten summieren sich

Wer keinen Sony-Fernseher hat, muss unter Umständen damit leben, dass die Soundbar nur eingeschränkt mit dem Gerät harmoniert. Mit Samsung endet die Verträglichkeit dann, wenn ihr den Fernseher einschaltet – die Soundbar musste ich immer dazuschalten. Hier zeigt sich einmal mehr, wie sehr es nervt, wenn kein CEC-Standard an Bord ist.

So oder so werdet ihr von einem exzellent lesbaren Schriftmenü auf dem Subwoofer begrüßt. Und von einer unschönen Kleinigkeit: Der Subwoofer gibt ein subtiles Dauerbrummen von sich.

Das stört zwar nicht, wenn Sound läuft. Aber kein anderes Modell hat bisher gebrummt. Die Soundqualität erinnert an einen PC-Lüfter.

Es hat auch eine Weile gedauert, bis die Anlage Lust hatte, die Soundausgabe zu übernehmen – obwohl der Start allgemein gleich in der richtigen Grundeinstellung erfolgt. Irgendwann klappte dann aber doch der Wechsel vom Fernseher auf die Soundbar und ich konnte endlich loslegen.

Zunächst habe ich mich durch die ganzen Einstellungen gearbeitet, die sich hinter dem Knopf „Menu“ auf der Fernbedienung befinden. Eine genaue Aufstellung aller Sachen führte jetzt zu weit, dazu könnt ihr euch die Betriebsanleitung durchlesen. Die Voreinstellungen sind aber so gewählt, dass ihr theoretisch auch ohne Set-up auskommt.

Die Fernbedienung ist, wie schon erwähnt, nicht ganz so intuitiv wie bei Samsung. Die Knöpfe sind sehr klein und liegen viel zu nah beieinander, die Beschriftung ist nicht ganz eindeutig. Hinter „Soundfield“ verbergen sich die sechs unterschiedlichen Soundmodi, von denen ClearAudio+ eure wichtigste Einstellung ist – warum, sehen wir gleich.

Den Subwoofer könnt ihr mit einem eigenen Tastenfeld lauter und leiser stellen, im oberen Bereich gibt es den Dimmer fürs Frontdisplay und das Bedienfeld fürs Menü.

Wie zum Beispiel bei der LG 2.1 Soundbar SJ4 bietet euch Sony einen Nachtmodus, bei dem alle tiefen, satten Töne und Klangereignisse abgedämpft werden, um die Nachbarn nicht zu stören. Das ist ein nettes Gimmick, aber kein Muss.

Schon am Anfang fiel mir auf, dass die Sony-Anlage etwas träge reagiert und gerade bei den Soundmodi eine nervige Macke hat:

Wenn ihr auf den Knopf zum Umstellen drückt, weckt ihr nur das Display auf, das euch anzeigt, welche Einstellung gerade gilt. Erst beim zweiten Druck wird der Klang umgestellt.

Das ist nur eine Kleinigkeit, zeigt aber die Unterschiede in Sachen Komfort zwischen Sony und Samsung:

Wo Samsung Spielfreude und Intuition nach vorne spielte, ist Sony irgendwie kratzbürstig und umständlicher. Nicht so, dass ihr nichts kapiert. Aber doch kratzbürstig genug, um euch zu nerven.

Diese Kleinigkeiten summieren sich jedoch umso deutlicher, wenn ich intuitive Modelle wie die Panasonic SC-HTB254 daneben stelle. Ich bin der Überzeugung, dass der Bedienkomfort in Zukunft noch wichtiger wird. Denn in den Grundleistungen werden sich die Modelle zwangsläufig immer ähnlicher. Und darum lege ich darauf schon heute so viel Wert.

Sound: Der Genuss kommt nach den Umständen

Den „Lautstärke-fummeln“-Test hat die Sony HT-RT3 auf jeden Fall bestanden. Wenn ihr einmal eine für euch optimale Soundeinstellung gefunden habt (siehe unten), dann könnt ihr Film oder Serie problemlos in einem Rutsch genießen.

Sony HT-RT3 Front Close

Von hier dröhnt der Sound nach außen, bis er eure Ohren erreicht

Bis es soweit ist, solltet ihr aber die Ohren spitzen bzw. ein paar Besonderheiten des Modells beachten. So habe ich beispielsweise herausgefunden, dass die „ClearAudio+“ Taste im Grunde der einzig wichtige Knopf für die Soundmodulierung ist – zumindest bei Blockbustern.

Nur damit wird der 5.1-Sound aktiviert, auch bei Serien moduliert die automatisch nachfassende Sounddynamik viele Klänge besser. Dahingegen sind die Unterschiede zwischen den anderen Presets teilweise viel zu subtil, als dass ich einen klaren Zweck erkennen konnte.

Die „Voice“-Taste auf der Fernbedienung wiederum bedient ein Preset, das allein die Stimmen moduliert. Das ist in zwei Stufen möglich: einmal für die normale Optimierung, einmal für Bereiche, die besonders ältere Menschen schlecht verstehen.

Das Problem mit diesen ganzen Knöpfen und Sets ist, dass sie sich teilweise widersprechen bzw. ins Gehege kommen – und damit fast aufheben. Mit dem Doppeltastendruck-Zwang wisst ihr schnell nicht mehr, welche Kombination gerade ausgesucht wurde.

Das läuft darauf hinaus, dass ihr bei unterschiedlichen Filmen oder Serien das Spiel teilweise wieder von vorne beginnt, um die richtige Einstellung zu finden. Das mag sich mit längerer Benutzung geben – oder ihr setzt einfach auf einen Kompromiss eurer Wahl und behaltet ihn durchgehend bei. Warm werde ich mit diesen Voraussetzungen aber nicht.

Wenigstens den Subwoofer könnt ihr sauber und eindeutig über ein eigenes Bedienfeld ansteuern. Er liefert einen wunderbar kugeligen Klangeindruck ab, der nirgendwo fransig oder gepresst klingt.

Meine Szenen-Tests haben unter all diesen Bedingungen länger gedauert als üblich, weil ich nicht wusste, was ich gerade eingestellt habe. Aber das sind die Ergebnisse:

1. TV-Serie: „Sherlock“

Staffel 1, Folge 1 – ab Minute 8:30: Sprechszene in einer Pathologie

  • Ohne Soundbar:
    Unterschiedliche britische Akzente, Sherlock spricht ausnehmend leise und undeutlich, andere Personen lauter, dazwischen Soundeffekte und etwas Hintergrundmusik, die überlaut zu hören ist (im Vergleich zum Dialog)
  • Mit Standard-Einstellung:
    Lauter, Geräusche besser zusammengebunden, sehr angenehmer Gesamteindruck. Gut durchzuhören
  • Mit Clearaudio+-Einstellung: tiefere Stimmen werden ziemlich matschig, hellere Stimmen aber viel schöner. Die Hintergrundgeräusche erhalten eine gepresste Qualität. Größtes Problem: leise Stimmen verschwimmen und verschwinden fast
  • Mit Movie-Einstellung:
    Für die Szene ganz gut, Sound wird präsenter und näher, nur leichte Press-Eindrücke
  • Mit Music-Einstellung:
    Sehr schlecht. Alles falsch zusammengemischt, gleichzeitig gepresst und hohl
  • Mit Sports-Einstellung:
    Tiefe Stimmen nicht verständlich, gepresster Eindruck, aber gute Fülle
  • Mit Game-Einstellung:
    Mischung aller Stimmen ganz gut, Eindruck eines Soundlochs, klingt gepresst

Erneut haben wir bei dieser „Soundbar“ das Problem, dass die Preset-Bezeichnungen nicht zum Zweck passen oder vielleicht nicht zu Ende gedacht wurden. Es ist zumindest charakteristisch, dass hier die ordinäre Standard-Einstellung eine bessere Entscheidung ist als die Clear Audio-Einstellung.

Die „Voice“-Funktion hatte hier keinen nennenswert positiven Effekt für meine Ohren. Vielmehr wird die Künstlichkeit der Modulation deutlicher. Ähnliche Befunde gibt es auch für den Blockbuster-Test:

2. Blockbuster: „Iron Man 3“

Film mit 5.1 – ab Minute 34:30: Haus fliegt in die Luft, schneller Wechsel zwischen Bombast und Sprechanteilen

  • Ohne Soundbar:
    Ich muss ständig die Lautstärke regeln, weil Stimmen schwer zu verstehen sind (zu leise) und gleich danach wieder die Hölle losbricht (zu laut)
  •  Mit Standard-Einstellung:
    Der Sound aus der Soundbar selbst ist okay, der Bass sehr angenehm
  • Mit Clearaudio+-Einstellung:
    5.1-Surround-Sound, die Rear-Lautsprecher klingen etwas nach Blecheimer, sind aber angenehm. Insgesamt gibt es ein klangliches Loch in den Mitten
  • Mit Movie-Einstellung:
    Top-Blockbuster-Feeling, gute Differenzierung, sehr gute Preset-Wahl
  • Mit Music-Einstellung:
    Loch im Klang, aber sehr gutes räumliches Gefühl
  • Mit Sports-Einstellung:
    Bestes Preset, tolle Lautstärke-Levels, ausreichende Fülle, schöne Räumlichkeit
  • Mit Game-Einstellung:
    Stumpf, dumpf, aber voll

Spätestens nach diesen Befunden habe ich mich gefragt, warum ihr das Ding kaufen solltet – in der Form, wie sie vor mir steht. Denn beim Blockbuster sind es die Einstellungen ohne Surround, die am besten klingen.

Und auch wenn der Klang sehr kräftig und präsent ist, fehlt mir das letztendliche Aha-Gefühl. Dennoch steht außer Frage, dass der Fernsehton nicht nur um Meilen, sondern um ganze Welten besser wird.

Sollte es euch in eurem Wohnzimmer baulich ähnlich gehen, wäre es fast eine Überlegung wert, die Rear-Boxen nicht anzuschließen. Ich muss jedoch auch dazusagen, dass das Hörgefühl mit den Boxen doch noch einmal ganz anders wird. Ihr müsst euch nur vom Anspruch an echtes Kino-Feeling verabschieden.

Zusätzlich wird sehr deutlich, dass die virtuellen technischen Spielereien, die bei einer modernen Soundbar für einen fast allseitigen Surround-Effekt sorgen, mehr für euer Ohr tun, als manch einer meinen möchte.

Sony HT-RT3 Seite

Aus allen Löchern: Die Sony strahlt den Sound auch seitlich ab

Um den Surround-Effekt noch etwas zu verstärken, solltet ihr hier den Subwoofer etwas hochschrauben. Das ist eine eher psychologische Maßnahme, kaschiert dann aber den weniger gelungenen Auftritt der Rear-Boxen.

Weitere Funktionen: Nun habe ich’s verstanden

Einen klaren Vorteil hat die Sony 5.1-Kanal-Soundbar auf jeden Fall: Sie lässt sich sehr bequem, mit großem Abstand und sehr schnell über Bluetooth mit dem Smartphone oder Tablet verbinden.

Dank NFC müsst ihr Geräte, die schon einmal gepairt waren, beim nächsten Mal nur noch an den Subwoofer halten. Sie finden sich dann von alleine. Das ist immer ein Komfortpunkt.

Ich muss auch zugeben, dass ich es sehr genossen habe, in meinem Fernsehsessel aus den Surround-Boxen meine Spotify-Playlist zu hören. Ihr schwimmt in den Klängen und könnt fast so gut eintauchen wie mit einem exzellenten Kopfhörer.

Doch auch hier spürt ihr deutlich, dass das System eher auf Filme als aufs Musikstreaming ausgelegt ist. Der Sound ist für 600 Watt Leistung irgendwie zu klein, der Bass aber wieder eine tolle Angelegenheit. Das hohle Gefühl bleibt jedoch auch hier ein ständiger Begleiter.

Es ist indes keine Überraschung, dass mir die Gesangsstimmen in ihrer Reinheit besonders gut gefallen. Die menschliche Stimme ist schließlich der Frequenzbereich, in dem alle Boxen ab einer gewissen Preisklasse überzeugen können.

Fazit zur Sony 5.1-Kanal-Soundbar HT-RT3: Jetzt mal ehrlich!

Marketing-Strategie hin oder her: Sony sollte schleunigst die Bezeichnung „Soundbar“ aus der Produktseite der Sony HT-RT3 5.1-Kanal-Anlage entfernen. Sonst geht es euch wie mir im Soundbar-Test 2025 und ihr seid eher enttäuscht.

Sony HT-RT3 5.1-Kanal-Soundbar –

Leider keine echte Soundbar, mit den richtigen Einstellungen bekommt ihr aber guten Sound

156,33 Euro

VORTEILE

  • Einfach zu installieren
  • Echter Surround-Sound möglich
  • Gut differenzierte Soundeinstellungen
  • Kann Bombast

NACHTEILE

  • Keine echte Soundbar – trotz Marketing

Doch auch jenseits der Bezeichnung habe ich schon Heimkino-Systeme gehört, die wesentlich besser sind. Die Funktionalität ist mir zu uneindeutig bzw. widersprüchlich, der Klang ist in manchen Einstellungen zwar sehr gut, aber nicht außergewöhnlich überragend.

Ich stelle mir bei diesem Modell meine Eltern vor, die nach wenigen Tagen an den Funktionen verzweifeln würden.

Auch die beiden Rear-Boxen liefern nur dann einen wirklich gelungenen Sound, wenn sie optimal platziert sind und die akustischen Raum-Umstände stimmen. Es gibt zu viele Wenns und Abers.

Was ist die Alternative? Schaut euch auf jeden Fall nach einer echten Soundbar um. Wenn ihr zum Beispiel mal in unseren Samsung 2.1 Soundbar HW-M450 Test schaut und euch danach für dieses Modell entscheidet, könnt ihr kabellose Rear-Boxen extra dazu bestellen. Das kostet allerdings auch extra.

Darum hört erst nach, ob ihr die wirklich braucht. Ein virtueller 3D-Effekt reicht unserem Klang-Gehirn meist völlig aus. Nur, wenn es gar nicht ohne Rundum-Schall geht, lohnt der Kauf.

Die klassische Sony-Variante rettet sich aber schon dadurch auf eine gute Durchschnittsbewertung, dass sie nun auch wieder nicht so viel kostet, wie es bei Heimkino-Systemen durchaus möglich wäre.

Wie geht es euch? Habt ihr ein Home Theatre System oder wollt ihr den Wechsel auf Soundbars wagen? Hinterlasst gerne Kommentare.

Produktdaten

Gerätetyp 5.1 Surround Soundbar
Enthaltene Soundkomponenten Soundbar (2 x 35 W + 170 W Center), Rear-Boxen (2 x 60 W), externer Subwoofer
Ausgangsleistung gesamt 600 W (RMS)
Ausgangsleistung Subwoofer

170 W

Konnektivität AUX, HDMI (ARC), Bluetooth, NFC, OPT, USB
HDMI-Kabel enthalten
Bluetooth Stand-by Modus
Bedienung über TV-Fernbedienung, eigene Fernbedienung, App
Unterstützte Audioformate Dolby Digital, LPCM, PCM
Besonderheiten 6 Soundmodi
Besonderer Lieferumfang Optisches Audiokabel
Maße 90 x 5,2 x 7,0 cm
Maße Subwoofer 19 x 39,2 x 31,5 cm
Gesamtgewicht 9,9 kg

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