Die Panasonic 2.1 Soundbar SC-HTB254 im Test 2024: Genuss nach Noten
Nachdem ich nun schon ein paar Geräte im Soundbar-Test 2024 unter die Lupe genommen habe, fällt mir immer stärker auf, wie wichtig mir doch scheinbare Kleinigkeiten sind.
Inhaltsverzeichnis
Rein anhand ihrer technischen Werte und Spezifikationen habe ich die Panasonic 2.1 Soundbar SC-HTB254(EGK) sofort in eine ähnliche Kategorie wie die exzellente Samsung 2.1 Soundbar HW-M450 gesteckt. Allerdings war ich zunächst davon überzeugt, dass die Panasonic weniger kann – das mag am Preisunterschied liegen.
Dann habe ich sie jedoch ausgepackt, angeschlossen und war vom Look, dem cleveren Design und den wesentlich weniger wuchtigen Komponenten sofort begeistert.
Zudem war mir das Leistungsminus gegenüber Samsung relativ egal. Schließlich bin ich der Ansicht, dass ein bisschen weniger Wumms bei meinem Test-Setting kaum einen Unterschied macht. Viel wichtiger ist aber, dass ich lieber die ganze Zeit auf die Panasonic gucke als auf die Samsung – solange der Sound passt.
Mein Test hat gezeigt: Der Sound passt wirklich hervorragend gut. Denn die etwas beschränkte Leistung und Funktionalität der Panasonic übersetzt sich in ein sehr natürliches Sounderlebnis, das ich beim Test ausnehmend genossen habe.
Für mich ist die Panasonic nicht nur Sieger aller Klassen, sondern lieferte auch so etwas wie einen Aha-Effekt. Denn der besondere Klang hat dafür gesorgt, dass ich die Kategorie Soundbar in ihrer Daseinsberechtigung endlich verstanden habe.
VORTEILE
- Sehr einfaches „Plug & Play“
- Gut zu bedienen
- Schön differenzierte Soundeinstellungen
- Gutes 3D-Raumgefühl
- Sehr natürlicher Klang
NACHTEILE
- Mini-Macken bei der Bedienung
Aufbau, Anschluss, Passgenauigkeit: Wat(t) schön!
Bei Panasonic hat scheinbar wirklich jemand berücksichtigt, dass die üblichen Komponenten einer Soundbar immer in eurem Blickfeld liegen, wenn ihr vorm Fernseher hockt. Während ich bei der Samsung HW-M450 sofort vom klobigen Subwoofer und der überdimensionierten Soundbar irritiert war, war dies hier ganz anders:
Wo andere Klang-Riegel in die Breite arbeiten, arbeitet Panasonic in die Tiefe. Die eigentliche Soundbar ist extrem kurz gehalten, was auf meiner schmalen Fernsehkommode sehr gut aussieht. Dafür hat sie mehr Tiefe. Das ist bei manch doof konstruiertem TV-Standfuß wiederum ein Problem. Denn die Bar ragt so sehr weit nach vorne.
Das stört mich aber nur wenig, weil die Form des Riegels mit abgerundeten Ecken und der dezenten Oberfläche ein kleiner Schmaus für die Augen ist.
Ähnlich ging es mir auch beim Subwoofer. Der ist im Vergleich zu allen anderen Modellen – von Samsung bis zur Sony HT-RT3 – extrem schlank und ähnelt in seinen Maßen einem großen, alten Folianten.
Gerade weil er so schmal ist, passt er wirklich in jede Ecke. Und wenn ihr wollt, könnt ihr ihn sogar aufs Regal legen. Das macht für den Bass-Eindruck keinen Unterschied.
Der besondere Aufbau des Riegels sorgt auch dafür, dass die Anschlüsse für die Kabel direkt an der Rückseite positioniert sind, statt sich „um die Ecke“ halb unter dem Riegel zu verstecken – wie das bei den anderen Varianten der Fall ist.
Dieses „Um die Ecke“-Platzieren soll dafür sorgen, dass ihr die Riegel sauber an die Wand montieren könnt. Wer das aber nicht vorhat, kommt mit dem einfachen Anschluss der Soundbar sicher besser zurande.
Mir ging es jedenfalls so. Denn die HTB254-Soundbar war bei mir innerhalb von zwei Minuten positioniert, angeschlossen und ausgerichtet. Dank HDMI-Verbindung mit meinem Fernseher sprang sie auch schnell von selbst an, als ich den Fernseher anschaltete.
Die Bluetooth-Verbindung zwischen Riegel und Bass-Booster funktioniert exzellent. Die beiden Bauteile finden sich innerhalb von Sekunden und machen auch kein Theater.
Die beigelegte Fernbedienung im Scheckkartenformat könnt ihr euch unter diesen Voraussetzungen fast sparen – es sei denn, ihr wollt euch wie ich durch die drei Soundmodi testen oder den Wumms des Subwoofers runterdrehen. Ansonsten reagiert das Ensemble auch wunderbar auf die TV-Fernbedienung.
Ich habe es selten erlebt, dass ein Gerät, das theoretisch komplizierter als ein einfacher Bluetooth-Lautsprecher sein sollte, so wahnsinnig intuitiv im Set-up ist.
Alle wichtige Dinge sind selbsterklärend oder funktionieren von allein, die kompakten Maße machen den Aufbau und die Ausrichtung einfach und nichts wirkt überdimensioniert.
Aber vergesst nicht: In meinem kleinen Fernsehzimmer konnte sogar die mickrige Sharp HT-SB110 mit ihren 30 Watt (und ohne Subwoofer) noch was aus dem TV-Klang herausholen. Da sollte die Panasonic doch wohl echte Qualität abliefern!
Bedienung und Funktionalität: Einfach machen
Das „Einfach machen“-Prinzip der Soundbar zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Interaktion mit dem Gerät. Erstens gibt es wirklich keinen einzigen Grund, die Betriebsanleitung zu konsultieren. Ihr müsst nur das richtige Kabel kaufen und alles in die passend geformten Steckplätze bugsieren.
Zweitens schaltet ihr den Fernseher ein und wartet darauf, dass auch die Boxen starten. Das dauert zwar beim Erst-Start eine kleine Sekunde, irritiert aber nicht. Nur beim Aufwecken der Soundbar aus dem Stand-by-Modus war zumindest mein Fernseher etwas verwirrt und wechselte zweimal zwischen interner Soundausgabe und Soundbar.
Ein kleines Manko ist auch, dass sich die LED-Lichter für die verschiedenen Funktionen der Soundbar auf der Oberseite des Riegels befinden. Wenn dieser bei euch auch so hoch steht wie bei mir, seht ihr sie nicht – sonst schon. Aber für den Zweifelsfall habt ihr eine Fernbedienung, die eindeutig bezeichnet, was wo zu tun ist.
Es gibt eine Bedieneinheit für den Subwoofer (stärker/schwächer), einen „Dimmer“ (also die Nachtfunktion), den „Sound“-Knopf (für die drei Modi) und die altbekannte Volume-Taste.
Darunter findet ihr zwei Tasten – eine für den Wechsel zwischen HDMI und optischem Ausgang und die Bluetooth-Taste. Einzig bei den Soundmodi finde ich es ein bisschen doof, dass ihr die LED-Signale auf der Soundbar nicht immer seht. Alles andere könnt ihr auch einfach mit den Ohren kontrollieren.
Wo euch Samsung mit fünf sehr unterschiedlichen Sound-Presets und einem Extra-Equalizer überzeugen wollte, setzt Panasonic nur auf drei Dimensionen:
- Standard
- Musik
- Cinema
Das klingt erst einmal, als ob es ausreichen könnte. Solange die Panasonic nicht unter der gleichen Krankheit wie viele andere Modelle im Soundbar-Test leidet: völlig falsche Bezeichnungen für nicht unterscheidbare Presets. Gucken wir mal.
Noch ein Hinweis: Auf „Standard“ steht die Soundbar wohl immer dann, wenn weder die LED für „Music“ noch für „Cinema“ leuchtet.
Und die Verbindung zwischen Fernbedienung und Gerät ist ein wenig träge. Drückt also nur einmal und gebt dem Gerät eine Sekunde Zeit zu reagieren. Diese Trägheit ist jedoch bei weitem nicht so deutlich wie bei der LG Soundbar SJ4.
Sound: Natürlichkeit ist Trumpf
Ähnlich wie das hohe Maß an Intuition fiel mir beim ersten Start der Panasonic Soundbar SC-HTB254 Soundbar sofort der angenehme, natürliche Klang aller Komponenten ins Ohr.
Der Wechsel zwischen Fernsehton und Soundbar war sehr gut hörbar und machte deutlich, dass diese Investition den Klang tatsächlich verbessert.
Darum habe ich mich davor gehütet, irgendwas am Subwoofer zu verstellen. Denn dieser Bass mit seiner subtilen Fülle hat richtig Spaß gemacht. Natürlich hätte ich auch die volle Dröhnung Tieftöner haben können – aber wer will das schon? Allein die Option ist aber wichtig.
Auch die allgemeine Differenzierung war beim Erst-Start und dem seelenlosen Durchhören von irgendwelchen Fernsehshows exzellent. Erst nach einer Weile verträumten Lauschens kam ich auf die Idee, mal zu gucken, in welchem Modus das Ding gestartet ist.
Auf dem Leucht-Panel war „Cinema“ angesteuert. Das hat es umso spannender gemacht, ob auch die Standard-Einstellung so überzeugt. Und ob das alles bei Serien und Blockbustern einen Unterschied macht.
1. TV-Serie: „Sherlock“
Staffel 1, Folge 1 – ab Minute 8:30: Sprechszene in einer Pathologie
- Ohne Soundbar:
Unterschiedliche britische Akzente, Sherlock spricht ausnehmend leise und undeutlich, andere Personen lauter, dazwischen Soundeffekte und etwas Hintergrundmusik, die überlaut zu hören ist (im Vergleich zum Dialog) - Mit Standard-Einstellung:
Sound wird nach vorne geholt, minimal hohle Klangspitzen, gut verständliche Stimmen, sehr subtil-angenehmer Bass, insgesamt aber nicht ganz rund - Mit Cinema-Einstellung:
Musik und Soundeffekte richtig klasse und voll. Stimmen minimal gepresst, aber sehr schöne Differenzierung und szenische Fülle - Mit Music-Einstellung:
Sehr klar, sehr schöne Differenzierung, saubere Töne, subtiler Hintergrundbass. Es fehlt ein Hauch von Fülle
Ihr seht, dass jedes Preset einen deutlichen Unterschied macht – und alle den eigentlichen TV-Klang verbessern. Meine angekreideten Mängel sind nach meiner Ansicht für das normale Fernsehen völlig nebensächlich. Ihr gewöhnt euch superschnell daran oder hört sie gar nicht erst.
Ich persönlich würde das Music-Preset für meine Serien wählen, etwas Bass reindrehen und es dabei bewenden lassen. Beim Blockbuster-Test sieht das Ganze folgendermaßen aus:
2. Blockbuster: „Iron Man 3“
Film mit 5.1 – ab Minute 34:30: Haus fliegt in die Luft, schneller Wechsel zwischen Bombast und Sprechanteilen
- Ohne Soundbar:
Ich muss ständig die Lautstärke regeln, weil Stimmen schwer zu verstehen sind (zu leise) und gleich danach wieder die Hölle losbricht (zu laut) - Mit Standard-Einstellung:
Subtiler Bass, schöne Differenzierung der Soundeffekte, angenehmer Bombast, Stimmen etwas platt, aber gut verständlich - Mit Cinema-Einstellung:
Wirkliches Kino-Gefühl. Schöner Bombast, ohne zu viel zu werden. Super verständliche Stimmen - Mit Music-Einstellung:
Fehlende Fülle in der Klangmitte, sehr schöne Differenzierung, insgesamt aber etwas schief
Spätestens hier war mir klar, dass sich die HTB254 auf jeden Fall einen Testsieg verdient hat und sich neben die Samsung HW-M450 stellen darf – obwohl die größer und wummsiger ist.
Die Soundbar ist ideal für kleine und mittlere Räume bis circa 25 Quadratmeter und macht einen Kino-Sound, der wirklich richtig Spaß macht. Eben weil die Dimensionen der Panasonic von Hause aus besser zu meinem Fernsehraum passen, habe ich sie persönlich noch lieber als die Samsung. Gut, dass sie rund 80 Euro (Stand: September 2019) weniger kostet, ist auch ein Vorteil.
Weitere Funktionen: Das Plus-Problem
Bei jedem Modell wurde immer wieder deutlich, dass die mögliche Verwendung als Bluetooth-Lautsprecher für die Hersteller nur ein Gimmick ist, das sich hervorragend vermarkten lässt.
Das ist auch hier nicht anders: So fix die Verbindung zwischen Subwoofer und Soundbar hergestellt wird, so träge ist die Verbindung zwischen Smartphone und Soundbar. Bis sich beide finden, dauert es ewig. Dann ist diese Verbindung aber recht stabil.
Und obwohl die Soundbars riesengroß sind und viele davon eigene Subwoofer mitbringen, wirkt der Sound meiner Spotify-Playlist immer ausgesprochen klein. Das gilt in allen Presets und mit allem Gefummel am Subwoofer und dem Telefon.
Das alles verwundert nicht, weil die Modelle darauf ausgelegt sind, über eine digitale Kabelverbindung direkte Signale umzuwandeln. Bluetooth-Lautsprecher hingegen sollen eher dafür sorgen, dass die Sounds trotz breiter Funkfrequenzen voll klingen.
Und dieser krasse Unterschied zeigt sich auch bei Panasonic deutlich. Das heißt nun aber nicht, dass die Panasonic SC-HTB254 nicht geeignet wäre, euer Wohnzimmer mit Musik aus dem Smartphone zu beschallen. Das schafft sie problemlos. Es ist für mich nur kein genussvolles Hörerlebnis. Und darauf lege ich sehr viel Wert.
Fazit zur Panasonic Soundbar SC-HTB254: Das vernünftige Maß
Ich finde, dass die Panasonic 2.1 Soundbar SC-HTB254(EGK) einen perfekten Mittelweg geht: Sie ist weder zu groß noch zu klein, sie kostet für ihre Leistung genau das Richtige und bietet ein vollkommen sinnvolles und vernünftiges Maß an Funktionalität.
161,99 Euro
VORTEILE
- Sehr einfaches „Plug & Play“
- Gut zu bedienen
- Schön differenzierte Soundeinstellungen
- Gutes 3D-Raumgefühl
- Sehr natürlicher Klang
NACHTEILE
- Mini-Macken bei der Bedienung
Außerdem beherrscht sie sowohl Serien als auch bombastische Filme und ist praktisch von allein in der Lage, den optimalen Klang zu liefern – selbst wenn ihr keine Lust auf Ausprobieren habt.
Sie mag vielleicht nicht ganz so eindrucksvoll klingen, aussehen und funktionieren wie die Samsung Soundbar HW-M450. Aber ich glaube, das ist auch gar nicht nötig. Zumindest, wenn ihr kleine oder mittlere Räume (bis circa 25 Quadratmeter) mit wunderbar natürlichem Klang aus dem TV-Gerät beschallen wollt und nicht ständig an der Fernbedienung fummeln möchtet.
Die Panasonic ist ein Preis-Tipp im Soundbar-Test 2024, auch wenn ihr als Kunde damit trotzdem nur „das kleinere Übel“ wählt.
Denn auch sie wird (wie alle Soundbars) als Zusatzgerät von Herstellern verkauft, die das Grundproblem mit links selbst lösen könnten. Sie müssten einfach nur bessere Lautsprecher in ihre Fernseher bauen. Oder die Soundbars erschwinglicher anbieten.
Versteht ihr, was ich meine? Falls ja, falls nein, falls ihr Anmerkungen oder Fragen habt – schreibt mir gerne einen Kommentar.
Kommentare
H. Schmidt 19. September 2020 um 22:01
Ist die Verbindung zum Subwoofer per Bluetooth ?, Es gelingt mir nicht ein Pairing zustande zu bringen. Also weiss ich nicht, ob der S.W. verbunden ist.
MFG. 19.0920 H.S.