Meine Erfahrung mit dem Philips Avent Babyphone SCD560/00 2024: Klare Kaufempfehlung
Philips gehört zu den Big Playern auf dem Babyphone-Markt. In meinem großen Test habe ich drei Geräte der Marke unter die Lupe genommen. Dieses Mal ist es das Avent SCD560/00.
Ein Babyphone, das genau die Mitte zwischen dem Einsteigerprodukt Avent SCD501/00 und dem Premium-Angebot Avent SCD630/26 bietet.
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck: Mal eine neue Farbe
Beim Auspacken der Geräte werde ich eines Vorurteils beraubt. Bis zu diesem Moment dachte ich, alle Babyphones seien weiß, blau oder weiß-blau. Das Philips Avent SCD560 belehrt mich eines besseren: auch mint-grün ist in der Farbpalette enthalten.
Sowohl Sender als auch Empfänger sind in einer Farbkombination aus mattem weiß und besagtem mint-grün gehalten. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, ich finde es eine gelungene Abwechslung.
Der Sender erinnert mich an den Amazon Echo Dot. Er hat nicht die typische Walkie-Talkie-Form, sondern sieht aus wie ein schräg abgeschnittener Zylinder. Mir gefällt das, weil es – wie schon die Farbe – Abwechslung in meinen Test bringt.
2/3 des Senders werden vom Nachtlicht eingenommen. Darunter sind sechs Tasten platziert, die folgende Funktionen haben:
- An-/Aus-Knopf
- Lauter
- Leiser
- Musik starten (dazu später mehr)
- Lied vorspulen
- Find-Funktion (falls ihr den Empfänger sucht)
Das kleine Anhängsel am oberen Ende misst die Temperatur im Raum.
Der Empfänger hingegen hat eine klassische Form. Im oberen Bereich findet ihr ein Display, über das ihr das Menü steuern könnt. Direkt darunter sind drei Lampen angebracht, die im Betrieb blau leuchten. Sie zeigen euch die Lautstärke des Geräusches aus dem Kinderzimmer an.
Insgesamt verfügt der Empfänger über sechs Tasten. Vier sind unter den blauen Lampen platziert. Mit ihnen navigiert ihr durch das Menü und stellt die Lautstärke ein. An der linken Seite sind dann noch die Tasten für die Gegensprechfunktion und das An- und Ausschalten angebracht.
Akku: Euch stehen alle Möglichkeiten offen
Ihr erhaltet zwei Netzteile und zwei AA-Akkus, wenn ihr das SCD560 bestellt. Die Akkus sind für den Empfänger gedacht, damit ihr euch bewegen könnt und nicht immer an einer Steckdose sitzen bleiben müsst.
Wollt ihr den Sender auch mobil halten, müsst ihr noch vier AA-Batterien dazu kaufen. Beim Batteriefach des Senders gefällt mir die kleine Schnur besonders gut. Sie verläuft unterhalb der Batterien, so dass ihr diese leicht wieder entnehmen könnt. Vor dieser Innovation habe ich immer mit einem Löffel im Fach herumgefummelt. Das hatte wenig mit Vorbildfunktion zu tun.
Wie lange die Batterien im Sender halten, hängt ganz von deren Qualität ab. Die Akkus im Empfänger schaffen 17 Stunden und 41 Minuten und legen damit fast eine Punktlandung auf den vom Hersteller angegeben Wert von 18 Stunden hin.
Damit sie ihre volle Kraft entfalten, solltet ihr sie vor der ersten Nutzung 12 Stunden am Stück aufladen.
Beschaffenheit: Angenehm große Knöpfe
Beide Teile des SCD560 sind sehr gut verarbeitet. Nirgendwo steht etwas ungewollt über oder hat scharfe Kanten. Die Geräte sind wie für Kinderhände gemacht, auch wenn sie nie in solche gelangen sollen.
Mir gefällt besonders die Anordnung der Knöpfe ausgezeichnet. Sie sind deutlich zu spüren und weit genug voneinander entfernt, um ein versehentliches Drücken zu vermeiden.
Besonders im Vergleich zum Cosansys VB601 gefällt mir das sehr gut.
Das Display hingegen könnte größer sein. Ich erkenne zwar alle Zeichen und Menübefehle, muss dazu aber schon sehr genau hinsehen.
Extras des Philips Avent SCD560: Viel hilft viel
„Chef, was soll das Gerät für Extras bekommen?“ – „Alle, die gerade auf dem Markt sind.“
So stelle ich mir den Dialog bei der Auswahl der zusätzlichen Funktionen für das SCD560 vor. Entsprechend hat das Babyphone wirklich viele Extras spendiert bekommen:
- Nachtlicht
- Schlaflied-Funktion
- Gegensprech-Funktion
- Eco-Max
- Feed-Timer
- Temperatursensor
Das Nachtlicht könnt ihr am Sender und am Empfänger einstellen. Die Lampe ist nicht so groß, wie ich es beim Auspacken vermutet habe. Insgesamt nimmt sie nur knapp die Hälfte der gedachten Fläche auf dem Sender ein.
Philips hat fünf Schlaflieder in dieses Babyphone programmiert. Auch diese könnt ihr sowohl am Sender als auch am Empfänger abspielen. Im Gegensatz zu manch anderem Gerät könnt ihr die Lautstärke der Musik anpassen.
Die Gegensprechanlage funktioniert einwandfrei. Wenn euer Kind wach wird, könnt ihr es so aus der Ferne beruhigen. Einige Kinder reagieren auf die Stimme der Eltern so gut, dass sie dann wieder einschlafen. Andere benötigen mehr Körperkontakt. Das nimmt euch das Babyphone (noch) nicht ab.
Die Eco-Max-Funktion reduziert die Sendeleistung entsprechend der Lautstärke im Kinderzimmer. Wenn es still ist, sendet das Gerät mit verminderter Leistung, was eine reduzierte Elektro-Belastung bedeutet. Sobald es lauter wird, springt es aber wieder zu voller Stärke an. Ihr verpasst also auch im Eco-Modus kein Schreien eures Kindes. Die Eco-Funktion müsst ihr jedes Mal über das Menü aktivieren, das finde ich nervig. Eine Schnellwahltaste wäre hier sinnvoll.
Ihr stillt euer Kind nach der Uhr? Dann hat das SCD560 die perfekte Funktion für euch: den Feed-Timer. Beim Cosansys habe ich noch gerätselt, wozu der Wecker dient, Philips erklärt es mir im Handbuch. Ihr könnt eine bestimmte Uhrzeit einstellen und der Empfänger erinnert euch dann an die nächste Raubtier-Fütterung.
Der Temperatursensor zeigt euch an, wie viel Grad es im Kinderzimmer sind. Das Philips hat dazu aber noch eine Sonderfunktion: die Temperaturwarnung. Ihr könnt einen idealen Temperaturbereich für das Kinderzimmer einstellen. Wird dieser unter- oder überschritten, gibt es einen Alarm. So könnt ihr entsprechend reagieren, wenn es zu warm oder zu kalt wird.
Handhabung: Kinderleicht
Vielleicht fragt ihr euch jetzt, wie ihr so viele Funktionen über so ein kleines Display steuern sollt. Ich kann euch beruhigen: Philips hat die Menüführung sehr gut gelöst. Sie ist klar, einfach und gut strukturiert. Wer sich trotzdem nicht zurechtfindet, der bekommt in der Bedienungsanleitung einen Menü-Baum an die Hand. Dort seht ihr, wie ihr von einem Punkt zum nächsten kommt und welche Tasten ihr dafür drücken müsst.
Habt ihr heute schon euer Handy entsperrt? Gut, dann könnt ihr auch das Philips Avent SCD560 in Betrieb nehmen. Beide Geräte einschalten und schon steht die Verbindung. Beim Start des Senders leuchtet euch zudem das Nachtlicht einmal freundlich an.
Wenn ihr den Empfänger voll aufgeladen habt, könnt ihr ihn bequem bei euch tragen. Dazu liefert Philips keinen Gürtelclip, aber ein Umhängeband. Dieses könnt ihr oben am Empfänger befestigen und euch dann um den Hals hängen. Mir gefällt der Gürtelclip besser.
Zuverlässigkeit: Volle Punktzahl
Im Punkt Zuverlässigkeit interessiert mich, ob das jeweilige Babyphone seine Leistungsversprechen einhält und falls nicht, ob es mich warnt.
Zu Testzwecken habe ich den Sender ausgeschaltet und damit die Verbindung unterbrochen. Ungefähr zehn Sekunden lang hat nur die LED am Empfänger rot geblinkt und damit einen Fehler angezeigt. Danach kam in weiteren zehn Sekunden Abständen ein extrem nerviger Ton dazu. Ihr könnt also nicht verpassen, falls die Verbindung mal abbricht.
Reichweite: Guter Empfang in der gesamten Wohnung
Philips gibt die Innenreichweite mit 50 und die Außenreichweite mit 330 Metern an. Ich bin eher der Sicherheits-Typ, deshalb würde ich mein Kind nie draußen 300 Metern entfernt von mir ablegen. Im Innenbereich sind 50 Meter eine ziemlich willkürliche Angabe, denn die Reichweite hängt maßgeblich von Störfaktoren, wie Decken und Wänden, ab.
Hier hat Philips allerdings mitgedacht und gleich eine Tabelle erstellt, in der ihr nachlesen könnt, welches Material in welcher Dicke welchen Einfluss auf den Empfang hat.
Ich habe die Reichweite über zwei Etagen getestet und bin nie unter drei Balken Empfang gekommen.
Übertragungsqualität: DECT für mehr Sicherheit
Philips setzt beim Avent SCD560 auf DECT. Diese Abkürzung steht für „Digital Enhanced Cordless Telecommunications“ und ist ein internationaler Standard in der Funktechnik, der vor allem bei schnurlosen Telefonen verwendet wird.
Seine Vorteile sind:
- Große Reichweite
- Hohe Abhörsicherheit
- Geringer Energieverbrauch
Wie schon beim Avent SCD501, wirbt Philips mit einer komplett abhörsicheren Verbindung. Das bezweifle ich zwar, habe aber trotzdem keine Sicherheitsbedenken, was die Übertragung angeht.
Die Qualität bleibt beim Rundgang durch meine Wohnung überall gleich. Der Empfang wechselt von vier auf drei Balken, die Geräusche bleiben aber weiter klar und deutlich.
Wertung
Ich bewerte die Babyphones in meinem Test auf zwei Arten. Zuerst beschreibe ich mit einer Prozentzahl, wie zufrieden ich mit der getesteten Eigenschaft bin. Dann vergebe ich eine Note zu dieser Zahl.
- Handhabung
Schnelles Einschalten, schnelle Verbindung, intuitive Menüführung. Ich bin begeistert: „Exzellent“ (95 Prozent).
- Zuverlässigkeit
Das SCD560 macht, was es sagt, und falls nicht, meldet es sofort den Fehler. Damit ist es zu 100 Prozent zuverlässig: „Exzellent“.
- Reichweite
Die Angaben zur Reichweite ignoriere ich gepflegt und mache mir lieber selber ein Bild der Möglichkeiten. Über mehrere Etagen gibt es keinerlei Probleme, damit bin ich zu 95 Prozent zufrieden, was ein „Exzellent“ bedeutet.
- Akku
Ihr könnt das Babyphone über Netzteil oder Akku / Batterie nutzen, was euch eine hohe Flexibilität ermöglicht. Die Laufzeit ist mit knapp 18 Stunden sehr lang. Mir gefällt das alles „Exzellent“ (95 Prozent).
- Übertragungsqualität
Klare Geräusche, kein Rauschen oder sonstige Interferenzen: „Exzellent“ (95 Prozent).
- Preis-Leistungs-Verhältnis
Ich habe das Philips Avent SCD560 für rund 83 Euro gekauft. Das finde ich zu teuer, vor allem, da es keine Kamera hat.
Die vielen Funktionen könnten den Preis rechtfertigen, sie bringen aber nicht genug Mehrwert für das Geld. Daher bin ich hier nur zu 72 Prozent zufrieden, was einem „Gut“ entspricht.
VORTEILE
- Klare Übertragung
- Hohe Reichweite
- Nachtlicht
- Gegensprechfunktion
- Schlaflieder
NACHTEILE
- Verhältnismäßig hoher Preis
Fazit: Ein technisch herausragendes Gerät
Nein, ich war bei der Wertung nicht zu faul und habe einfach immer Copy-Paste gemacht. Das Philips Avent Babyphone SCD560/00 hat mich wirklich derart überzeugt, dass ich fünfmal ein „Exzellent“ vergeben habe.
Das Babyphone bringt alles mit, was ich mir von so einem Gerät wünsche. Jedenfalls unter der Voraussetzung, ich möchte keine Kamera haben. Die fehlt mir aber auch nicht.
109,99 Euro
Die Handhabung ist wie für Kleinkinder gemacht, ein 3-Jähriger könnte die Verbindung herstellen. Gebt das Gerät bitte trotzdem nicht in Kinderhände!
Die Laute kommen klar und deutlich aus dem Empfänger, bei Bedarf könnt ihr auch mit eurem Kind direkt reden.
An den vorhandenen Funktionen des SCD560 gibt es nichts auszusetzen. Mir ist das Gerät trotzdem zu überladen. Es hat einige Funktionen, die es meiner Meinung nach nicht braucht. Der Feed-Timer ist eine davon.
Ohne diese überflüssigen Features wäre der Preis wohl noch geringer und dem Test-Sieg würde nichts im Wege stehen. So aber muss sich das SCD560 noch gegen die Konkurrenz, vor allem aus dem eigenen Hause durchsetzen – wie die Babyphones in meinem Avent SCD501/00 Test oder im Video-Babyphone SCD630/26 Test.
Auch wenn ich den Preis für um einige Euro zu hoch halte, empfehle ich das Philips Avent SCD560 aufgrund seiner überragenden Leistungen gerne zum Kauf.
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