Meine Erfahrung mit dem reer Rigi Digital 50070 2024: Gutes Babyphone zum günstigen Preis
„Mehr Sicherheit für Kinder“ ist das Motto der Firma reer. Da dürfen Babyphones in der Produktreihe natürlich nicht fehlen. Das reer Rigi Digital 50070 ist eines davon und zählt zu den Einsteigergeräten der Marke. Ich sehe mir an, wie es sich trotz des günstigen Preises gegenüber der Konkurrenz schlägt.
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck: Schlicht
Zwei Vögel bei Nacht.
Mein erster Eindruck des reer Rigi Digital ist von dem Icon auf dem Nachtlicht geprägt. Das liegt zum einen daran, dass ich das Bild gelungen und zum Gerät passend finde. Zum anderen gibt es nicht viel Ablenkung, denn der Rest des Babyphones ist langweilig gestaltet.
Eine matt-weiße Front geht über in ein dunkelgraues Mittelstück, das dann zu einem hellgrauen Rücken wird. Das Matt-Weiß gefällt mir gut, das hat es schon bei dem Philips Avent SCD501/00 getan. Grau in grau ist aber nicht nur umgangssprachlich eintönig, sondern auch im realen Leben. Da hätte reer gerne mehr Einfallsreichtum beweisen können.
Beide Geräte bestehen komplett aus Kunststoff. Ich mag keinen Kunststoff, da er schlecht für die Umwelt ist. Es gibt aber Einsatzgebiete, wo er (noch) die beste Alternative ist. Babyphones gehören dazu, weshalb ich beim Material mal ein Auge zudrücke.
Der Empfänger bringt 122 Gramm auf die Waage – inklusive Akkus. Das ist so viel wie ein normales Smartphone hat. Normalerweise steht der Empfänger bei mir zu Hause auf der Couch, weshalb mich das Gewicht nicht interessiert. Ab und zu trage ich ihn aber doch mit mir rum. Für diesen Fall hat reer seinem Rigi Digital gleich noch einen Gürtelclip spendiert. Der trägt die 122 Gramm locker.
Mit gut 30 Euro ist das reer das günstigste Babyphone in meinem Test. Bei der Optik merke ich den Preis direkt. Mal sehen, ob die Technik besser ist.
Akku: Da fehlt was
Im Karton finde ich drei Akkus für den Empfänger. Den Sender könnt ihr auch mit Akkus ausstatten, die müsst ihr aber dazu kaufen.
Zum ersten Laden soll der Empfänger 12 Stunden an der Steckdose bleiben, ich bin also zum Warten verdammt. Wenn ihr das Babyphone sofort nutzen wollt, müsst ihr euch zwei Steckdosen suchen. Über das Netzteil können beide Geräte direkt in Betrieb genommen werden.
Gesagt, nicht getan.
Beim Versuch, beide Teile an den Strom anzuschließen, stehe ich vor einem ganz praktischen Problem: Es fehlt ein Netzteil. Reer liefert zwei Kabel, aber nur ein Netzteil mit.
Zuerst ärgere ich mich, dann finde ich die Idee ganz charmant. Reer setzt bei seinem Ladekabel auf USB. Das eine Ende ziert ein normaler USB-Anschluss, das andere Ende ein Mikro-USB. USB-Netzteile habe ich (leider) in Hülle und Fülle zu Hause, so dass ich mir schnell selber helfen kann.
Ich unterstelle reer jetzt einfach mal, dass sie genau davon ausgehen; jeder Käufer hat sowieso genug Netzteile zu Hause. Um die Umwelt zu schonen, legen sie deshalb nur eins mit bei.
Vielleicht bin ich aber auch naiv und sie wollen nur Kosten sparen.
Beschaffenheit: Sauber und gut
Das Rigi Digital Babyphone ist solide verarbeitet. Es könnte in Kinderhände geraten, ohne dass sich das Baby daran schneidet, sticht oder ähnliches.
Achtet bitte trotzdem darauf, dieses (und sämtliche andere elektronischen) Geräte von euren Kindern fernzuhalten.
Am Empfänger gibt es fünf Knöpfe. Einer ist vorne mittig zum Aktivieren. Rechts könnt ihr das Nachtlicht am Sender anstellen und die Gegensprechfunktion nutzen. Links wird die Lautstärke verstellt.
Alle Knöpfe sind klar beschriftet und einfach zu drücken. Hört sich wie eine Selbstverständlichkeit an, ist es aber nicht. Glaubt mir, ich habe einiges durchgemacht.
Die kleinen Lampen an beiden Geräten zeigen euch die verschiedenen Stadien des Betriebs an: An, Aus, Verbunden, Störung.
Das Batteriefach ist auf der Rückseite unter dem Gürtelclip versteckt. Dieser lässt sich einfach hochdrehen. Das Fach darunter ist mit einer Schraube gesichert. Ich finde es gut, dass die Batterien so vor den Kindern geschützt werden – oder umgekehrt. Da Kinder das Gerät am besten aber sowieso nicht in die Hände bekommen sollen, kann man über den Sinn dieser Schraube diskutieren.
Bei Baby-Equipment gehört sie herstellerübergreifend mittlerweile zum Standard. Das Philips Avent SCD501/00 bildet noch eine Ausnahme.
Extras: Zu viel des Guten?
Die Extras wurden beim Rigi Digital mit der großen Schöpfkelle verteilt. Jedenfalls macht die entsprechende Liste diesen Eindruck:
- VOX-Funktion
- ECO-Mode
- Nachtlicht
- Gegensprechfunktion
- Vibration
Wo fange ich da an?
Die VOX-Funktion hat nichts mit dem gleichnamigen Fernsehsender zu tun. Sie bedeutet, dass das Babyphone nur Geräusche überträgt, wenn auch welche da sind. Oder in einfach: So lange das Baby keinen Ton von sich gibt, ist Ruhe. Es gibt kein dauerhaftes Rauschen oder ähnliche Hintergrundgeräusche.
Der ECO-Mode ergänzt das Ganze. Durch ihn wird die Strahlung auf nahe null reduziert, solange keine Töne übertragen werden.
Das Nachtlicht soll die Kleinen beruhigen und die Dunkelheit im Schlafzimmer erhellen. Mit den beiden Vögeln hat reer ein schönes Motiv gewählt, das Licht hat ein angenehmes, weißes Licht. Ihr könnt das Nachtlicht am Empfänger an- und ausschalten. Ich bin mir noch unschlüssig, was ich davon halten soll.
Ich schalte das Licht immer erst aus, wenn das Kind schläft. Das kontrolliere ich, indem ich ins Kinderzimmer gehe. Dann kann ich das Nachtlicht auch gleich am Sender ausstellen.
Es gibt aber auch Eltern, die warten, bis kein Ton mehr kommt und schalten das Licht dann aus der Ferne aus. So oder so, die Funktion ist gut und an welchem Gerät der passende Schalter sitzt, ist nebensächlich.
Die Gegensprechfunktion basiert auf dem Gedanken, dass einigen Kindern schon die Stimme der Eltern genügt, um wieder einzuschlafen. Andere benötigen körperliche Nähe.
Wenn ihr die Funktion benutzt, solltet ihr mit dem Empfänger mindestens drei Meter vom Sender entfernt sein. Sonst gibt es eine fiese Rückkopplung. Damit beruhigt ihr das Kind ganz gewiss nicht.
Die Vibration lässt mich allerdings verwundert zurück. Sie aktiviert sich, wenn ihr die Lautstärke auf Null stellt. Warum sollte ich das tun? Ich will doch hören, wenn das Baby einen Ton von sich gibt.
Handhabung: Schneller geht’s nicht
Startknopf kurz gedrückt halten, fertig. Die Verbindung steht direkt mit dem Anschalten und ist klar und deutlich, ich höre das Brabbeln aus dem Nebenzimmer. Was will ich mehr?
Wenn ich den Schalter am Sender umlege, wird die Verbindung noch klarer. Über „Laut“ und „Leise“ höre ich das Kind mal deutlicher, mal gedämpfter. Da alles funktioniert, hänge ich mir den Empfänger an den Gürtel und gehe in der Wohnung umher; die Verbindung testen.
Reichweite: Überall in der Wohnung gute Verbindung
Ich laufe durch die gesamte Wohnung und habe überall besten Empfang. Unsere Wohnung ist nicht riesig, geht aber immerhin über zwei Etagen. Weder Wände noch Decken stellen ein Problem dar.
reer gibt die Innenreichweite vorsorglich nicht an. Das finde ich konsequent, denn wie will man diese messen? Sie ist abhängig von der Wohnung, der Zahl der Wände und der verbauten Materialien. Eine Angabe auf dieser Basis wäre unseriös.
Nicht unseriös, aber nutzlos ist die Angabe der Außenreichweite. Bis zu 300 Meter reicht diese auf freiem Feld. Legt ihr eure Babys zum Schlafen auch immer auf die nächste Wiese?
Zuverlässigkeit: Keine Ausfälle zu verzeichnen
Da ich in meiner Wohnung keine Fehlermeldung bekomme, muss ich eine provozieren. Dazu schalte ich den Sender aus. Das gefällt dem Empfänger gar nicht. Er blinkt und piept mich an. Und das in einer Lautstärke, dass ich sofort wieder den Sender einschalte.
Zuverlässig ist das Rigi Digital ohne Zweifel.
Es hat auch noch eine Funktion für euch, falls euer Gedächtnis nicht so zuverlässig ist wie das Gerät. Mit dem Pager könnt ihr den Empfänger suchen lassen, falls ihr ihn verlegt habt. Einfach den Knopf am Sender im eingeschalteten Zustand kurz drücken. Dann piept der Empfänger bis ihr ihn gefunden habt und auf den Start-Knopf drückt.
Übertragungsqualität: Gerne etwas lauter
Das reer Rigi Digital verwendet FHSS. Diese Abkürzung steht für „Frequency Hopping Spread Spectrum“ und ist eine digitale Übertragungstechnik. Wenn ihr mehr über die technischen Hintergründe wissen wollt, seht euch gerne bei Wikipedia um.
Für euch und euer Babyphone bedeutet FHSS eine hohe Abhörsicherheit und gleichzeitig wenige Interferenzen. Die Frequenz wechselt beim FHSS in Sekundenschnelle, womit auch der Kanal stetig gewechselt wird. Eine Störung durch einen anderen Sender – welcher Art auch immer – wird dadurch unwahrscheinlich, ebenso wie das Abhören eurer Verbindung.
Die stetigen Wechsel bekommt ihr als Nutzer nicht mit. Die Verbindung ist durchgehend vorhanden. Störgeräusche habe ich auch keine gehabt. Alles in allem könnte die Übertragung aber etwas lauter sein.
Wertung
Ich bewerte die Babyphones in meinem Test auf zwei Arten. Zuerst beschreibe ich mit einer Prozentzahl, wie zufrieden ich mit der getesteten Eigenschaft bin. Dann vergebe ich eine Note zu dieser Zahl.
- Handhabung
Zwei Knöpfe drücken und schon habe ich eine Verbindung. So stelle ich mir das vor. Dafür gibt es von mir ein „Exzellent“ mit 95 Prozent.
- Zuverlässigkeit
Das reer Rigi Digital hat mich zu keinem Zeitpunkt im Stich gelassen. Aufgrund der leisen Verbindung musste ich mich aber manchmal rückversichern, dass es noch funktioniert. Trotzdem gibt es 95 Prozent und damit ein „Exzellent“.
- Reichweite
Die Reichweite deckt die ganze Wohnung ab. In allen Ecken leuchtet das grüne Licht zuverlässig und ich kann das Baby hören: „Exzellent“ (95 Prozent).
- Akku
Ihr könnte das Rigi Digital komplett ohne Netzteil nutzen, das gefällt mir gut. Der Akku könnte etwas länger halten und drei weitere Akkus wären nett gewesen. Alles in allem ist der Akku aber immer noch „Sehr gut“ mit 85 Prozent.
- Übertragungsqualität
Die Übertragung war durchgehend vorhanden. Bei der Lautstärke ziehe ich aber Punkte ab, sie war mir am Ende doch zu leise. Bleibt ein „Gut“ mit 80 Prozent.
- Preis-Leistungs-Verhältnis
Zum Zeitpunkt meines Kaufs kostete das reer Rigi Digital 33,99 Euro. Dafür bekommt ihr ein schnell und einfach funktionierendes Babyphone mit vielen Extras: „Exzellent“ (95 Prozent).
VORTEILE
- Einfache Handhabung
- Schnelle Verbindung
- Gegensprechfunktion
- Hohe Reichweite
- Günstiger Preis
NACHTEILE
- Langweiliges Design
- Übertragung zu leise
Fazit: Sehr gut im Einsteigerbereich
reer hat mit dem Rigi Digital 50070 ein einfaches, aber sehr gutes Babyphone auf den Markt gebracht.
Die Handhabung kann auch ein Kleinkind meistern (auch wenn es das nicht soll). Einfacher und schneller könnt ihr eine Verbindung nicht aufbauen.
35,99 Euro
Die diversen Einstellungen für die Lautstärke finde ich gelungen. Sowohl die Empfindlichkeit als auch die Lautstärke an sich könnt ihr verstellen. Trotzdem kommt kein wirklich guter Klang aus dem Gerät. Zum Erkennen ob das Kind nach euch verlangt, reicht es aber noch.
Das Rigi Digital hat viele Extras mit an Bord. Ob ihr die alle benötigt, sei euch überlassen. Ich finde es nett, mehr aber auch nicht.
Trotz dieser Features ruft reer mit gut 30 Euro einen sehr moderaten Preis auf. Das ist ein klarer Pluspunkt für das Gerät.
Ich empfehle euch das reer Rigi Digital gerne zum Kauf. Sollte es euch nicht gefallen, seht euch mal das Philips Avent SCD501/00 an. Die beiden sind sich von Preis und Leistung her sehr ähnlich.
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