Sicherheit aus Schweden: OVPN im Test 2025
Bevor ich euch über die Eigenschaften von OVPN berichte, noch eine Präzisierung, über welchen Dienst ich heute berichte. Im Internet werdet ihr, wenn ihr nach OVPN sucht, zwei unterschiedliche Anbieter finden: OVPN.to und OVPN.com. Den Dienst, den ich an dieser Stelle teste, ist OVPN.com aus Schweden.
Inhaltsverzeichnis
- Funktionen (70 v. 100 – befriedigend)
- OVPN im Überblick
- Kosten und Tarife (50 v. 100 – mangelhaft)
- Benutzerfreundlichkeit (60 v. 100 – ausreichend)
- Unterstützte Geräte (90 v. 100 – exzellent)
- Serverstandorte (40 v. 100 – mangelhaft)
- Geschwindigkeit (85 v. 100 – sehr gut)
- Sicherheit (95 v. 100 – exzellent)
- Support (85 v. 100 – sehr gut)
- Fazit
Der Dienst zielt vor allem auf Leute ab, die anonym im Internet unterwegs sein wollen oder müssen. Der Schutz vor Regierungen wird explizit bereits in der zweiten Zeile als Ziel benannt.
Dieses Versprechen hält der Dienst und liefert vor allem bei den Themen Sicherheit und Geschwindigkeit sehr gute Ergebnisse. Dafür müsst ihr allerdings beim Komfort auf den mobilen Endgeräten und auch beim Funktionsumfang teils deutliche Einbußen hinnehmen.
Falls ihr eher auf der Suche nach einem guten Allrounder seid, der neben Sicherheit und Geschwindigkeit auch noch durch Komfort-Funktionen überzeugt, solltet ihr euch bei unserem großen VPN Test und Ratgeber 2025 genauer umschauen.
Funktionen (70 v. 100 – befriedigend)
Die Entwickler und Betreiber von OVPN bewerben ihren Dienst mit zwei Eigenschaften: Sicherheit und Integrität.
Unter dem ersten Begriff könnt ihr euch sicherlich etwas vorstellen. Bei Integrität hab ich auch erst einmal das Internet bemüht und habe dort eine passende Beschreibung vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gefunden. Sie beschreiben die Integrität als „Korrektheit (Unversehrtheit) von Daten und der korrekten Funktionsweise von Systemen“.
Ehrlich gesagt erwarte ich dies von jedem VPN-Anbieter: meine Daten sind sicher, werden im optimalen Fall nicht aufgezeichnet und die Systeme, über die meine Datenströme laufen funktionieren auch korrekt.
OVPN sorgt an dieser Stelle für eine sehr gute Transparenz, zum einen über die beiden auf der Website veröffentlichten Regelungen: den Nutzungsbedingungen und den Datenschutz-Bestimmungen.
Zum Thema Integrität veröffentlicht OVPN jeden Monat einen englischsprachigen Transparency-Report, in dem viele Informationen zum Datendurchsatz und der Verfügbarkeit der Umgebung veröffentlicht werden. Dieser ist über den Blog für alle einsehbar.
Beim Thema Datenübertragung lässt euch OVPN auch alle technischen Freiheiten und erlaubt die Nutzung von Torrent und Filesharing-Diensten.
Was leider nicht funktioniert, ist das Streamen von ausländischen Diensten. Dies wird zwar technisch nicht unterbunden, jedoch auch nicht so optimal verschleiert, dass beispielsweise Netflix nicht den VPN-Dienst erkennt. Hier bekommt ihr am Ende nur eine freundliche Meldung „Hoppla, da ist etwas schiefgelaufen“.
Pro & Contra: OVPN im Überblick
VORTEILE
- Geschwindigkeit
- Sicherheit
- Keine Log-Dateien
- Sehr gute Verschlüsselung (AES-256)
- Torrent und Filesharing erlaubt
- Große Anzahl unterstützter Geräte
NACHTEILE
- Keine Netflix-Unterstützung
- Mobile Clients sehr umständlich
- Nur OpenVPN Protokoll
- Wenig Serverstandorte
Kosten und Tarife (50 v. 100 – mangelhaft)
Die Kosten von OVPN sind im Vergleich zu anderen Test-Kandidaten aus dem großen VPN Anbieter Test 2025 vergleichsweise hoch.
Die Tarife unterscheiden sich nur nach der Laufzeit und gehen von 1 Monat, über 6 Monate bis hin zu einem Jahres-Abo mit 12 Monaten. Ihr zahlt mindestens 4,99 Euro pro Monat (im Jahres-Abo für 59,88 Euro).
Die Kosten von OVPN starten bei 11,00 Euro für einen Monat und enden bei 4,99 Euro für ein Jahres-Abo
Bezahlen könnt ihr wie gewohnt mit den gebräuchlichsten Kreditkarten, mit PayPal und Bitcoin. Etwas ungewöhnlich, aber dafür auch komplett anonym ist die Bezahlung in bar. In diesem Fall erhaltet ihr eine Transaktionsnummer, die ihr zusammen mit dem Geld in einem Umschlag steckt und an eine Postfach-Adresse in Schweden schickt.
Sobald das Geld angekommen ist, wird euer Account freigeschalten.
Ihr könnt OVPN auch in bar bezahlen, indem ihr die Gebühr an eine Postfach-Adresse in Schweden schickt
Ihr habt bei OVPN eine 10-Tage Geld-zurück-Garantie. Dafür müsst ihr euch einfach per Chat oder E-Mail beim Support melden und erhaltet anschließend euer Geld zurück. Wenn ihr allerdings bar bezahlt habt, dann müsst ihr laut den Nutzungsbedingungen von OVPN euer Geld im Büro in Stockholm abholen.
Innerhalb der FAQ erhaltet ihr auch noch eine Antwort, warum der Dienst so teuer ist im Vergleich zu anderen Anbietern. OVPN begründet dies mit dem Aufwand für Sicherheit, Verfügbarkeit und Transparenz.
Benutzerfreundlichkeit (60 v. 100 – ausreichend)
Der hauseigene Client von OVPN ist unter Windows, macOS und Linux einfach zu handhaben. Ihr könnt auf der Einstiegsseite („Connection“) den gewünschten Server oder das präferierte Land aussuchen und die Verbindung herstellen.
Zusätzlich seht ihr auch, ob die Funktion „Killswitch“ aktiviert ist und die Gefahr eines DNS Leaks besteht. In der Übersicht seht ihr zudem, mit welchem Server und welcher IP-Adresse ihr mit dem Dienst verbunden seid.
Auf der Statistik-Seite seht ihr, wieviel Daten ihr in den letzten 60 Minuten und wieviel ihr innerhalb der letzten 24 Stunden über eure VPN-Verbindung ausgetauscht habt.
Falls ihr einmal Probleme haben solltet, könnt ihr direkt aus der dritten Registerkarte „Support“ eine Nachricht an die Support-Mitarbeiter schicken und dabei noch euer aktuelles Verbindungsprotokoll mit anfügen. Welche Informationen darin gespeichert sind, könnt ihr natürlich zuvor prüfen. Ihr habt dazu einen einfachen Zugang über die vierte Registerkarte „Account“.
Auf der vierten Registerkarte findet ihr eine Schaltfläche „Show logs“ mit der ihr direkt auf das Ablage-Verzeichnis eurer Log-Dateien verzweigen könnt
Über die Schaltfläche „Show logs“ verzweigt ihr in das Verzeichnis auf eurem Computer, auf dem die Log-Dateien gespeichert sind. Diese sind nach Datum und Einwahl-Zeitpunkt sortiert. Bei Standard-Sortierung nach aufsteigendem Namen steht die letzte Datei am Ende der Liste.
Weniger benutzerfreundlich allerdings sind die beiden Clients für Android und iOS. An dieser Stelle seid ihr auf die original OpenVPN App angewiesen. Die Handhabung hierfür ist ziemlich umständlich, besonders bei der Einrichtung einer Verbindung.
Mehr dazu erfahrt ihr im nächsten Abschnitt „Unterstützte Geräte“.
Unterstützte Geräte (90 v. 100 – exzellent)
Die Bandbreite an Geräten lässt kaum Wünsche offen. Für die drei Hauptplattformen Windows, macOS und Linux steht euch der OVPN-Client zur Verfügung.
Alternativ dazu gibt es auch abhängig vom Betriebssystem dank des OpenVPN Protokolls noch zahlreiche alternative Verbindungsmöglichkeiten. Unter Windows beispielsweise könnt ihr auch den nativen OpenVPN-Client verwenden oder den OpenVPN-Client Viscosity. Letzterer ist allerdings nach einer 30-tägigen Testphase kostenpflichtig und schlägt mit 14,00 US-Dollar zu Buche.
Die einzelnen Alternativen sind sehr gut in den „Guides“ erläutert. Ihr erhaltet für jede Installationsmöglichkeit eine detaillierte, schrittweise Beschreibung.
Neben den Client-Programmen für die Betriebssysteme bietet euch OVPN zusätzlich verschiedene Browser-Erweiterungen für Chrome, Firefox, Opera und Vivaldi an, mit denen ihr den webbasierten Internet-Verkehr optimal absichern könnt.
Dazu stehen euch nach der Installation drei Registerkarten zur Verfügung. Auf „Integrity“ regelt ihr, welche Inhalte angezeigt werden sollen und ob die Website ohne aktiviertes VPN besucht werden darf.
Auf der zweiten Registerkarte „Statistics“ könnt ihr euch anschauen, was die Browser-Erweiterung in der aktuellen Browser-Sitzung bereits an Werbung und Werbe-Trackern geblockt hat.
Interessant wird es noch einmal bei den Einstellungen („Settings“). Ich empfehle euch an dieser Stelle alle Optionen zu aktivieren bis auf das anonyme Senden der Nutzerdaten der Erweiterung.
Damit seid ihr, wenn ihr im Internet über den Browser unterwegs seid, optimal geschützt und hinterlasst auch im lokalen Browser-Cache keine unnötigen Spuren.
Leider bietet OVPN für die beiden mobilen Plattformen Android und iOS bis jetzt wenig Komfort und vor allem keinen eigenen Client an. Ihr müsst euch an dieser Stelle mit dem OpenVPN-Client begnügen. Damit dieser funktioniert, benötigt ihr für den gewünschten Server erst einmal eine Konfigurationsdatei. Diese legt ihr über die OVPN-Webseite und die iOS oder Android Anleitung an.
Wählt als erstes den Serverort und das Protokoll aus, für die ihr eine Konfigurationsdatei erzeugen möchtet
Verschiebt die Datei anschließend auf euer Smartphone oder Tablet, entweder per E-Mail oder über einen Cloudspeicher wie Dropbox oder Google Drive. Importiert die Konfigurationsdatei anschließend in den OpenVPN-Client.
Die OpenVPN App fügt den Einwahlpunkt automatisch zur Liste der verfügbaren Verbindungen hinzu. Wählt aus dieser Liste den passenden Server aus und baut die Verbindung auf.
Diese Art der Einrichtung ist meiner Meinung nach kein komfortabler Weg. Ich habe keinen anderen Dienst bisher gesehen, welcher es seinen Nutzern so schwer macht. Es bleibt zu hoffen, dass OVPN an dieser Stelle zeitnah nacharbeitet und einen eigenen Client mit allen verfügbaren Servern herausbringt.
Letzten Endes funktioniert der Dienst auf allen Geräten, für die ein OpenVPN-Client verfügbar ist.
Serverstandorte (40 v. 100 – mangelhaft)
OVPN bietet euch insgesamt 9 Standorte in 7 unterschiedlichen Ländern. Neben Deutschland hat OVPN weitere europäische Server in den skandinavischen Ländern Schweden und Norwegen, in den Niederlanden, in Großbritannien. Dies wird ergänzt durch die beiden nordamerikanischen Standorte USA und Kanada.
An den einzelnen Standorten stehen in der Regel drei unterschiedliche Verbindungs-Server zur Verfügung. Eine Ausnahme bilden die Einwahlpunkte in Schweden: sowohl in Stockholm als auch in Malmö habt ihr eine größere Auswahl an Servern.
Ihr könnt in eurem Windows-Client die Server entweder in der Einstiegsmaske über das gewünschte Land aussuchen oder ihr wählt einen bestimmten Server manuell über die den Servernamen und den Standort aus.
Ein wenig irritierend war allerdings die Zuweisung der IP-Adressen. Ich hatte einen Server in den Niederlanden ausgewählt und eine IP-Adresse aus Schweden erhalten. Eine entsprechende Erklärung erhielt ich zum einen über die FAQ und zum anderen über den Support.
Maximilian antwortete, dass die IP-Adressen zwar holländische Adressen sind, in manchen Datenbanken diese allerdings als schwedische gekennzeichnet sind. Dies sei auf die Herkunft des Unternehmens zurückzuführen.
Wenn ihr die Adresse mit dem Dienst IP Location überprüft, seht ihr die unterschiedlichen Interpretationen der verschiedenen IP-Datenbanken: einige zeigen die Adresse in den Niederlanden an, andere in Schweden.
In den Datenbanken sind unterschiedliche Standorte für die niederländischen IP-Adressen von OVPN verzeichnet
Geschwindigkeit (85 v. 100 – sehr gut)
Die Geschwindigkeitsmessungen habe ich, wie in meinen anderen Tests, über meinen DSL-Anschluss gemacht. Ich nutze einen Kabelanschluss von UnityMedia mit einer Bandbreite von 150 Megabit pro Sekunde im Download und 10 Megabit pro Sekunde im Upload. Diese Werte werden über Speedtest bestätigt und teilweise sogar übertroffen.
Der Datendurchsatz scheint sehr stark zu variieren. Ich habe jeweils die Option „Choose the best server“ im jeweiligen Land ausgewählt. Bei meinem ersten Kurztest in den späten Abendstunden hatte ich gleich beim ersten Versuch Download-Raten in Deutschland von bis zu 50 Megabit pro Sekunde erreicht. Diesen Wert konnte ich nach mehreren Versuchen bei meinem zweiten, ausführlicheren Test bestätigen.
Diesen ausführlichen Test habe ich zwischen 16 und 17 Uhr durchgeführt. In der Tabelle habe ich den jeweils besten Wert hinterlegt. Die Tests wurden mit UDP (User Datagram Protocol) durchgeführt.
Ohne VPN | Deutschland | Schweden | GB | USA | Niederlande | |
---|---|---|---|---|---|---|
Server-Standort | Frankfurt VPN18 | Stockholm VPN46 | London VPN43 | Miami VPN35 | Amsterdam VPN30 |
|
Download | 160 Mbit/s | 57,8 Mbit/s | 7,3 Mbit/s | 10,7 Mbit/s | 2,9 Mbit/s | 8,4 Mbit/s |
Upload | 10 Mbit/s | 9 Mbit/s | 9,4 Mbit/s | 9,7 Mbit/s | 5,7 Mbit/s | 9,4 Mbit/s |
Ping | 14 ms | 25 ms | 39 ms | 25 ms | 139 ms | 57 ms |
Mit diesen Werten konnte OVPN nicht wirklich überzeugen. Lediglich in Deutschland waren die Übertragungsraten gut bis sehr gut. In den europäischen Zugangspunkten wurden maximal 10 Megabit pro Sekunde im Download erzeugt.
Ich habe anschließend im Hilfe-Forum bei OVPN nachgeschaut und an dieser Stelle einen Artikel gefunden, der Hilfestellung bei schlechtem Datendurchsatz bietet. OVPN empfiehlt darin, den TAP-Treiber zu ersetzen.
Dies habe ich nach Anleitung gemacht und anschließend die Tests noch einmal durchgeführt. Am Ergebnis hat sich allerdings nichts verändert. Ich habe daraufhin den Support kontaktiert.
Die Antwort des Supports brachte nach einem Tag die Lösung. Der aktuelle Client von Windows 7 hatte ein Problem. Am selben Tag wurde noch ein Update zur Verfügung gestellt. Danach gingen die Download-Raten auch spürbar in die Höhe. Das Ergebnis seht ihr in der folgenden Tabelle.
Ohne VPN | Deutschland | Schweden | GB | USA | Niederlande | |
---|---|---|---|---|---|---|
Server-Standort | Frankfurt VPN18 | Malmö VPN43 | London VPN46 | Miami VPN35 | Amsterdam VPN30 |
|
Download | 160 Mbit/s | 57,8 Mbit/s | 67,9 Mbit/s | 57,8 Mbit/s | 44,2 Mbit/s | 39,1 Mbit/s |
Upload | 10 Mbit/s | 9 Mbit/s | 7,0 Mbit/s | 9,6 Mbit/s | 5,4 Mbit/s | 9,4 Mbit/s |
Ping | 14 ms | 25 ms | 47 ms | 26 ms | 149 ms | 59 ms |
Mit diesen Werten kann sich OVPN mit den besten VPN-Anbietern messen und hat sich seinen Spitzenplatz in dieser Rubrik wohl verdient.
Ein wenig mehr Sorgfalt bei der Qualitätssicherung der Clients wäre allerdings angebracht – vor allem bei diesem hochpreisigen Dienst. Fast hätte der Dienst aufgrund der fehlerhaften Client-Version den letzten Platz bei der Geschwindigkeitsmessung eingenommen.
Sicherheit (95 v. 100 – exzellent)
Inzwischen ist es bei meinen Tests zur Routine geworden, erst einmal die Website DNS-Leak-Test zu besuchen und einen ausführlichen Test auszuführen. Bei der Analyse der verfügbaren DNS-Server bringt der Dienst lediglich einen Eintrag zutage. Dabei handelt es sich um einen Server, der beim amerikanischen Hoster QuadraNet platziert ist und für die Namensauflösung dient.
Zur Absicherung des Ergebnisses hatte ich noch einen zweiten Test über den alternativen Anbieter Hidester gemacht. Auch dieser hatte nur den einen DNS-Server als Ergebnis herausgebracht.
Damit hat der Dienst in dieser Rubrik keine Schwachstelle.
Bei der Verschlüsselung der Verbindung setzt OVPN vollständig auf das OpenVPN Protokoll im Routing-Modus (TUN). Für die Verschlüsselung wird laut Protokoll ein AES-256-GCM Algorithmus eingesetzt, zur Authentifizierung verwendet OVPN einen 2048-Bit RSA-Schlüssel nach Diffie-Hellman. Diese Kombination erfüllt die militärischen Standards und gilt als nicht hackbar.
Der Windows Client besitzt noch eine Reihe von sicherheitsrelevanten Parametern, die ihr über die Ansicht „Account“ einstellen könnt. Dazu gehören:
- KillSwitch
- DNS Leak
- DNScrypt
- eine Verbindung über den TCP Port 443, sowie
- die Aktivierung von IPv6.
Die einzelnen Sicherheitsfunktionen und ihre Wirksamkeit erläutere ich euch in den folgenden Abschnitten.
Habt ihr „KillSwitch“ aktiviert, wird eine Internet-Verbindung unterbrochen, sobald keine sichere VPN-Verbindung mehr besteht. Damit wird eure Anonymität im Internet in jedem Fall geschützt.
DNS Leak und IPv6 sind zwei Sicherheitslücken, mit denen eure IP-Adresse ausgespäht werden kann. Wie weiter oben bereits gezeigt, sorgt OVPN an dieser Stelle mit aktivierter Funktion für einen optimalen Schutz.
TCP über 443 ist eine bewährte Methode um den VPN Traffic vor Entdeckung zu verbergen. Gelingt es euch nicht, beispielsweise in der Türkei oder in China eine VPN Verbindung aufzubauen, dann aktiviert diese Option und versucht es erneut.
Eine weitere Sicherheitsfunktion bietet euch OVPN noch als kostenpflichtige Zusatzfunktion. Mit Multihop könnt ihr euren Ursprung noch effizienter verschleiern, indem ihr eure Verbindung über zwei VPN-Server an unterschiedlichen Standorten schleust. Diese zusätzliche Sicherheitsfunktion kostet allerdings 5,00 Euro pro Monat zusätzlich.
OVPN bezieht in seinen Datenschutz-Bestimmungen klar Stellung zum Thema Protokollierung. Dort steht ausdrücklich geschrieben, dass der Dienst keine Verbindungsdaten von seinen Benutzern aufzeichnet.
Support (85 v. 100 – sehr gut)
Den Support könnt ihr zu den normalen Arbeitszeiten in Mitteleuropa über den Chat erreichen. Ich hatte leider bei meinen Anfragen weniger Glück und einen Feiertag erwischt, an dem auch der Support frei hatte.
Am nächsten Tag erhielt ich allerdings bereits morgens um 11 Uhr eine Antwort auf meine beiden Fragen: eine hatte ich über den Chat losgeschickt, die andere per E-Mail. Beide wurden am Ende per E-Mail beantwortet.
Bei meinem Performance-Problem – siehe oben – hatte der Support den Hinweis auf die neue Client-Version gegeben. Beim Problem mit dem Einwahlpunkt in den Niederlanden und der IP-Adresse in Schweden erhielt ich ebenfalls eine aussagekräftige Antwort.
Der Support reagiert somit sehr schnell und vor allem auch qualifiziert auf die Anfragen.
Der einzige Kritikpunkt ist die Kommunikationssprache: diese ist auf Englisch beschränkt.
VORTEILE
- Geschwindigkeit
- Sicherheit
- Keine Log-Dateien
- Sehr gute Verschlüsselung (AES-256)
- Torrent und Filesharing erlaubt
- Große Anzahl unterstützter Geräte
NACHTEILE
- Keine Netflix-Unterstützung
- Mobile Clients sehr umständlich
- Nur OpenVPN Protokoll
- Wenig Serverstandorte
Fazit
Der klare Fokus des Dienstes liegt auf den Punkten Sicherheit und Geschwindigkeit. Dies bewirbt OVPN auf seiner Website und hält es am Ende auch ein. Mithilfe umfangreicher Sicherheitsmaßnahmen wird euer Datenverkehr bestmöglich geschützt.
Dafür müsst ihr bei anderen Funktionen, wie einem komfortablen mobilen Client oder der Nutzung von US-amerikanischen Streaming-Diensten deutliche Abstriche machen. Das gleiche gilt auch für die Auswahl der Serverstandorte.
Wenn ihr am Ende einen VPN-Dienst sucht, mit dem ihr euren Internet-Verkehr optimal schützen könnt, seid ihr bei OVPN genau an der richtigen Stelle.
Sucht ihr allerdings noch ein bisschen mehr, empfehle ich euch einen Blick auf meine persönlichen Favoriten ExpressVPN, NordVPN, VyprVPN und PrivateVPN.
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