Meine Erfahrung mit dem Motorola MBP162 Connect 2025: Der beste Moment war, als der Test vorbei war
Motorola ist mir vor allem dank seiner Handysparte ein Begriff. Das Razr war früher immer mein Lieblingshandy, auch wenn ich nie eins besessen habe. Das MBP162 Connect ist das Babyphone der Marke, dem ich mich in meinem großen Babyphone-Test widme. Ich bin gespannt, ob es mich so begeistert, wie einst das Razr-Handy.
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck: Ist das ein Babyphone oder ein Nachtlicht?
Zum ersten Mal in meinem Test sehe ich das Gerät schon vor dem Auspacken. Motorola hat einen Teil des Kartons mit einer durchsichtigen Plastikfolie versehen, so dass ich das Babyphone von außen sehen kann.
Da seht ihr direkt, was drin ist
Das ist auch gut so, denn um ein Haar wäre ich dem Gerät nicht näher gekommen. Beim Auspacken breche ich mir fast den Finger. Der Karton ist zugeklemmt wie ein Tresor.
Im Inneren erwartet mich nur ein Gerät, der Sender. Motorola setzt beim MBP162 Connect auf eine Verbindung über euer Handy, weswegen es keinen eigenen Empfänger gibt. Das hatte ich so erwartet, etwas ungewohnt ist der Anblick schon.
Dann wundere ich mich aber wirklich, denn der Sender sieht eher wie ein Nachtlicht für die Steckdose, denn wie ein Babyphone, aus. Das kommt vor allem durch das Netzteil, das fest im Gerät verbaut ist. Ihr könnt es also nur in die Steckdose eurer Wahl stecken, eine genauere Platzierung in der Nähe des Bettes ist nicht möglich. Das kann funktionieren, wenn der Empfang entsprechend gut ist.
Das MBP162 Connect besteht nur aus der Baby-Einheit
Die Front des Senders ist übersichtlich gestaltet. Es gibt zwei Tasten für lauter und leiser, sowie einen runden Knopf, mit dem ihr das Nachtlicht und das WLAN aktiviert. Zudem leuchtet noch eine kleine LED an der Front.
Bis jetzt bin ich nicht begeistert von dem MBP162, aber vielleicht zeigt es seine Stärken gleich in der Praxis.
Akku: Wenigstens eine Schnur hätte ich mir gewünscht
Das Motorola MBP162 verfügt über ein Netzteil. Es gibt keinen Akku, keine Batterien und keine andere Quelle für Strom. Ihr könnt es in die Steckdose stecken und das war’s. Etwas mehr Flexibilität wäre angenehm.
Leider ist das Netzteil fest verbaut
Beschaffenheit: Mal sind die Knöpfe zu hart, dann wieder zu weich
Das MBP162 ist sauber verarbeitet, es gibt keine unangenehmen Kanten oder Löcher. Die Anordnung der Knöpfe hingegen ist nicht gelungen.
Die beiden Lautstärken-Knöpfe sind zu eng beieinander, so dass größere Finger beide auf einmal treffen. Hinzu kommt, dass ihr relativ viel Kraft aufwenden müsst, um sie zu drücken. Da könnt ihr leicht abrutschen und aus Versehen den falschen Knopf treffen.
Die Tasten könnten besser angeordnet sein
Der runde Knopf ist das Gegenteil. Er lässt sich zu leicht drücken. Zudem ist der Unterschied zwischen oben und unten zu klein. Mir ist es dreimal passiert, dass ich das WLAN ausgeschaltet habe, obwohl ich nur das Nachtlicht anschalten wollte.
Extras: Das Motorola MBP 162 beschränkt sich auf das Wesentliche
Ich bin grundsätzlich kein Fan von zu vielen Extras. Zu oft handelt es sich dabei nur um Marketing-Spielereien, denn um einen echten Mehrwert. In dieser Hinsicht trifft das MBP162 voll meinen Nerv, denn es kommt mit zwei Extras aus.
Das Nachtlicht soll dem Kinderzimmer eine angenehme Stimmung geben, ohne zu hell zu sein. Ich bin mir nicht sicher, ob die schmale Sichel wirklich dafür ausreicht, denn ihr Schein ist schwach.
Der schmale Streifen spendet nur wenig Licht
Über die Gegensprechanlage könnt ihr mit eurem Kind sprechen. Wenn es auf eure Stimme reagiert, ist das eine angenehme Art der Beruhigung, ohne zum Schlafzimmer laufen zu müssen.
Handhabung: Kann ich hier auch Minuspunkte vergeben?
Nachdem ich mir die Optik und äußeren Merkmale angesehen habe, widme ich mich den inneren Werten und aktiviere das Babyphone. Ich versuche es zumindest, denn hier beginnt die Katastrophe.
In der Anleitung sind zwei QR-Codes abgebildet, mit denen ihr die passende App zum MBP162 auf euer Handy laden könnt. Es gibt eine Version für Apple und eine für Android. Der Scan klappt mit einem QR-Code-Reader problemlos, alternativ könnt ihr auch den Namen „Hubble Smart Nursery“ im jeweiligen App Store suchen. Die App ist mit 2,3 von 5 Sternen bewertet, was mich misstrauisch macht.
Über die QR-Codes kommt ihr direkt zur App
Nach dem Öffnen der App empfängt mich eine typische junge Mutter. Ausgeschlafen und fröhlich spielt sie mit ihrem Kind, dass sie galant über ihren Kopf wirft. Dabei trägt sie ein sehr kurzes weißes Kleid, das an einigen Stellen durchsichtig ist.
Wer bitte denkt sich so einen Sch… aus?
So viel Familien-Idyll muss man erst mal aushalten
Um die App zu nutzen, müsst ihr euch registrieren. Das ist der nächste Punkt, der mich stört. Ich bin mittlerweile bei so vielen Diensten registriert, da kann ich beim Babyphone gerne drauf verzichten. Aber es hilft ja nichts. Keine Registrierung, keine App. Keine App, kein Test.
Nach dem Registrieren will ich dann loslegen, werde aber ausgebremst. Zunächst muss ich eine Verbindung herstellen. Würde ich auch gerne, ich bekomme aber eine Fehlermeldung. Das glaube ich zumindest, denn diese baut sich nicht richtig auf. Das Laden des Fehlers dauert schlappe 60 Sekunden. Ich bin dezent genervt.
Die App führt mich gut durch die Installation. Zunächst müsst ihr eine Verbindung zum Babyphone aufbauen. Dieses hat ein eigenes WLAN, das ihr über das WLAN-Menü an eurem Handy auswählt. Dann geht es zurück zur App, die eine Verbindung herstellt.
Auch hier klingt die Theorie einfach, die Praxis ist es nicht. Ich bekomme die Fehlermeldung, dass die Software auf meinem Handy zu alt sei. Ob damit mein Betriebssystem oder die App an sich gemeint ist, wird nicht klar. Ihr braucht iOS 8 oder höher, ich habe iOS 10.
Die App bietet mir an, ein Upgrade durchzuführen, was ich nur annehmen kann. Einen Knopf zum Ablehnen gibt es nicht, ihr könnt an dieser Stelle nur die gesamte App schließen. Das Update startet aber trotzdem nicht.
Ich sitze vor meinem Handy und komme nicht weiter. In weiser Voraussicht habe ich mir im Freundeskreis drei weitere Handys geliehen. Insgesamt kommen drei iPhones (5, 6, 6) und ein HTC One zum Einsatz.
Und das Wunder geschieht: Beim letzten iPhone erhalte ich eine stabile Verbindung zwischen dem Handy und dem Babyphone. Jetzt kann es losgehen!
Das habe ich mir zu einfach vorgestellt. Die Verbindung zwischen den beiden Geräten reicht nicht für den Betrieb aus. Ich muss diese Verbindung erst noch über mein Heim-WLAN laufen lassen. Dabei hilft die App, ich muss nur das Passwort des Netzes eingeben.
Dann ist es wirklich wahr. Ich habe eine aktive und stabile Verbindung! Ich flippe komplett aus. Das Ganze hat nur 55 (!) Minuten gedauert.
Das Menü in der App ist übersichtlich gehalten. Ihr könnt die Empfindlichkeit des Senders einstellen, seine Lautstärke und das Nachtlicht. Außerdem könnt ihr euer Handy stummschalten.
Ja, richtig gelesen: stummschalten. Ihr bekommt dann nicht mehr mit, was im Kinderzimmer passiert, denn einen Vibrationsalarm wie beim Philips Avent SCD630/26 gibt es nicht. Die Funktion ergibt also absolut keinen Sinn.
Zuverlässigkeit: Warntöne an der falschen Stelle
Das MBP162 zeigt mir leider nicht an, ob das WLAN aktiviert ist oder nicht. Das sehe ich nur, wenn ich die WLAN-Liste auf dem Handy öffne. Stattdessen gibt das Gerät wahllos Geräusche von sich, die alles und nichts bedeuten können.
Eines beobachte ich aber: Es gibt einen zuverlässigen Ton, wenn die Verbindung abbricht. Dieser kommt allerdings aus dem Sender. Das Baby ist also informiert, wenn das Babyphone nicht mehr sendet. Die Eltern erfahren das nicht.
Reichweite: Abhängig von eurem WLAN
Die Reichweite des MBP162 ist abhängig von eurem WLAN. So weit dieses sendet, habt ihr auch eine Verbindung zum Babyphone. Bei mir ist das in der gesamten Wohnung der Fall.
Übertragungsqualität: Nur Rauschen
Motorola nutzt beim MBP162 euer WLAN als Verbindungsmodus. Die Frage nach der Sicherheit spiele ich somit an euch zurück. So gut, wie ihr euer WLAN sichert, so gut ist auch die Verbindung vor Abhörattacken geschützt. Aber Hand aufs Herz: Wer hört schon ein Babyphone ab?
Die Übertragungsqualität an sich ist eine Katastrophe. Ich höre Rauschen, Rauschen und Rauschen. Wenn ich die Lautstärke voll aufdrehe, kann ich dahinter das Kind erahnen. Dieser Zustand ändert sich nicht, egal wie nah oder weit ich vom Sender entfernt bin.
Wertung
Ich bewerte die Babyphones in meinem Test auf zwei Arten. Zuerst beschreibe ich mit einer Prozentzahl, wie zufrieden ich mit der getesteten Eigenschaft bin. Dann vergebe ich eine Note zu dieser Zahl.
- Handhabung
Der einzige positive Punkt ist die Führung durch die App, der Rest ist eine Zumutung: „Mangelhaft“ (10 Prozent).
- Zuverlässigkeit
Keine Meldung bei einer Unterbrechung der Verbindung ist das größte No-Go bei einem Babyphone. Zum ersten Mal in allen meinen Tests gebe ich deshalb 0 Prozent, was ein „Mangelhaft“ bedeutet.
- Reichweite
Die Reichweite ist abhängig von eurem WLAN. Das ist in den meisten Fällen mittlerweile weitreichend, deshalb bin ich zu 85 Prozent zufrieden („Sehr gut“).
- Akku
Kein Akku, keine Batterien. Das kenne ich schon von anderen Geräten. Bei denen kann ich auf Grund einer Schnur am Netzteil immerhin noch den Standort des Senders wählen. Das MBP162 hält mich an einer Steckdose fest: „Mangelhaft“ (30 Prozent).
- Übertragungsqualität
Hauptsächlich höre ich ein Rauschen, sonst nichts. Für die paar Babytöne, die sich durch das Rauschen mischen, gibt es noch 10 Prozent Zufriedenheit. Ändert aber auch nichts an dem „Mangelhaft“.
- Preis-Leistungs-Verhältnis
Das einzige, was ich Motorola in diesem Punkt anrechne, ist, dass sie beim Preis im unteren Mittelfeld bleiben. Für eine nicht vorhandene Leistung gibt es trotzdem nicht mehr als ein „Mangelhaft“ mit 10 Prozent.
VORTEILE
- Sichere Verbindung über WLAN
NACHTEILE
- Umständliche Handhabung
- Schlechte Übertragungsqualität
- Komplizierte Aktivierung
- Kein Warnton bei Verbindungsverlust
- Unflexibel dank Netzteil
Fazit: Sucht lieber weiter
Das war ein wilder Ritt. Kein anderes Babyphone hat mich so an meine technischen Grenzen gebracht. Und dabei ging es nur um das Installieren einer App und dem Aufbau einer WLAN-Verbindung. So was mache ich sonst nachts um fünf nach einer durchzechten Nacht. Hier war ich nüchtern und fit und bin fast gescheitert.
Das Motorola MBP162 kann ich eigentlich niemandem empfehlen
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich die Verbindung nicht hergestellt hätte. Denn was da als Töne durch den Äther kommt, hat mit den Geräuschen im Kinderzimmer nicht viel gemein. Es hört sich eher so an, als sei der Sender in einen Sturm geraten. Das Kind höre ich nur mit Mühe.
Positiv muss ich erwähnen, dass die Verbindung über WLAN sehr sicher ist. Jedenfalls, wenn ihr euer Netz gut gesichert habt.
Insgesamt fällt das Motorola MBP162 Connect komplett durch: schlechte Handhabung, miserable Verbindung. Da nutzt auch der Preis von rund 35 Euro nichts, ich rate von diesem Gerät ab.
Alternativ könnt ihr euch alle anderen Geräte im Babyphone-Test 2025 ansehen. Wenn ihr in der Preisklasse bleiben wollt, klickt mal zum reer Rigi Digital. Das kostet weniger und kann viel mehr.
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