Kostenlose Homepage: Wie gut funktionieren sie wirklich?
Nahezu jeder Homepage-Baukasten bietet sie an und wahrscheinlich jeder unter euch, der schon einmal die Idee verfolgte, eine eigene Internetpräsenz aufzubauen, wird sich mit ihnen befasst haben: Die Rede ist von Gratis-Tarifen für die eigene Website. Doch nicht nur der Aspekt kein Geld zahlen zu müssen, macht diese Art von Homepage so attraktiv.
Schon in der kostenlosen Version könnt ihr als User je nach Anbieter so einige eurer Website-Träume verwirklichen. Und sind wir mal ehrlich: Die Ergebnisse lassen sich sehen. Immerhin sind mittlerweile die große Mehrheit aller Online-Baukästen mit modernen wie responsiven Designs bestückt, die euch auch kostenfrei zur Verfügung stehen. Wer also eine einfache Website plant, deren Inhalte keinerlei aufwändige Formate bedürfen, könnte also schon ohne auch nur einen Cent zu investieren seine Website-Ziele erreichen.
Sehen wir uns einmal genauer an, was jene Free-Tarife eigentlich so attraktiv macht – und was vielleicht sonst noch dahinter steckt…
Inhaltsverzeichnis
Die Idee dahinter
Wer sich mit den kostenfreien Tarifen genauer befasst und sogar einen Blick hinter die Kulissen wirft, wird mit Leichtigkeit feststellen, dass viele kostenlose Pakete nur auf einen anschließenden Kauf abzielen – und ihr Ziel auf lang oder kurz auch erreichen.
Wer sich bei einem Homepage-Baukasten einschreibt, erhält in der Regel vorerst einen kostenfreien Zugang, um alle Tools ausprobieren zu können. Dabei ist der meist in dicken Lettern geschriebene “Upgrade”-Button natürlich nicht zu übersehen: Jeder User registriert, dass es theoretisch noch besser geht.
Dennoch reichen für viele unter euch vielleicht schon die kostenlosen Funktionen aus und ihr könnt der “Upgrade”-Spirale geschickt entgehen. Dafür ist es natürlich ganz elementar, dass ihr im Voraus bereits wisst, welche Funktionen ihr für euer Projekt benötigt und welche nicht. So gelangt ihr weniger schnell in die “Das könnte ich vielleicht auch gebrauchen”-Falle und greift zu einem kostenpflichtigen Tarif. Erfüllt die kostenfreie Variante also eure Anforderungen, besteht erst einmal kein Bedarf, den Tarif aufzustocken.
Wann macht eine kostenlose Homepage wirklich Sinn?
Um diese Frage vollständig zu beantworten, müssen wir zuerst einmal ausschließen, wann eine kostenfreie Seite keinen Sinn mehr macht: Das ist dann der Fall, wenn ihr eine normale ‘.de’- oder ‘.com’-Domain braucht. Diese “Top-Level-Domains” sind ausschließlich gegen eine geringe monatliche Gebühr zu haben und niemals in einem kostenlosen Tarif enthalten.
Möchtet ihr also einen kostenlosen Tarif für euch nutzen, sollte folgende Grundbedingung gegeben sein: Für euer Projekt ist keine Top-Level-Domain von Nöten.
Jetzt bleibt bloß noch die Frage, für wen und inwieweit eine kostenlose Website sinnvoll ist. Glücklicherweise haben wir eben festgestellt, dass kostenpflichtige Varianten nicht zwingend die bessere Wahl ist, da die Funktionen überwiegend dieselben sind. Bloß ein Thema gibt es noch, das euch eure Gratis-Tour vermiesen könnte:
Der Speicherplatz. Je nachdem, bei welchem Anbieter ihr euer Glück versucht, werdet ihr insbesondere bei breiter aufgestellten Websites Probleme mit einer Limitierung eures Speicherplatzes bekommen. Oftmals liegen die maximalen Grenzen bei lediglich 500 Megabyte welche auch beispielsweise bei privaten Projekten mit Familienalben oder -videos schnell erreicht sind.
Möchtet ihr hingegen eine Art “Portfolio” für euch anlegen, das schlichtweg eure Arbeiten oder Fähigkeiten präsentieren soll, sollte eine solche Speicherplatzbegrenzung keine Probleme bereiten: Schließlich braucht eine solche Seite keine breite Seitenstruktur, sondern lediglich ein paar Haupt- und Unterseiten, um die wichtigsten Inhalte schnell zu kommunizieren.
Sollte euch dennoch einmal der Speicherplatz ausgehen, könnt ihr auch über eine Verlinkung zu Diensten wie Dropbox und Co. nachdenken. So sprengt ein zu großes Video nicht gleich euren gesamten Speicher und mit ein bisschen Fingerspitzengefühl legt ihr eine elegante Verlinkung hin, sodass sich niemand eurer Besucher daran stört.
Habt im Übrigen auch ein Auge auf die maximale Seitenzahl. Bei vielen Anbietern, wie beispielsweise Strato ist vorgegeben, wie viele Seiten maximal erstellt werden können. Sehr häufig wird dieser Kniff natürlich auch für Gratis-Versionen eingesetzt, um die Zahl der kostenfrei agierenden User in Grenzen zu halten.
Für welche Art der Webgestaltung macht eine kostenlose Website Sinn?
Kostenlose Websites werden natürlich äußerst gern für private Hochzeitshomepages genutzt. Immerhin ist es wirklich cooler, die letzte Geburtstagsfeier auf einer professionell wirkenden Website zu präsentieren anstatt eine langweilige Mail mit Bildanhang herum zu schicken. Aber: Macht es womöglich auch bei anderen Projekten oder Vorstellungen Sinn, eine kostenlose Variante in Betracht zu ziehen?
Zuerst einmal sollten wir in drei Kategorien von Internetpräsenzen unterteilen, um diese Frage beantworten zu können: Private Nutzung, öffentliche oder persönliche Projekte und Unternehmenspräsentationen. Für welche Kategorie ihr eine kostenfreie Homepage bauen solltet und für welche ihr eher auf einen kostenpflichtigen Tarif umsteigen solltet, sehen wir uns jetzt genauer an:
Private Nutzung
Wie schon oft angesprochen, lohnt es sich für private Zwecke kaum, eine an Kosten gebundene Variante auszuwählen. Schließlich soll der Internetauftritt privat bleiben und keine Besucher anziehen. An einer ‘.jimdo.com‘ oder ‘.weebly.com‘-Domain sollte sich bei einer solchen Art von Homepage schließlich niemand stören.
In der Regel ist auch der Funktionsumfang eines professionellen Baukastens bei den Free-Tarifen absolut ausreichend, um das private Umfeld zu entzücken.
Öffentliche oder persönliche Projekte
Wenn ihr öffentliche oder persönliche Projekte plant, beispielsweise ein Freelancer-Portfolio oder ein soziales Projekt, steht ihr quasi auf der Schwelle zu einer kostenpflichtigen Version: Hier müsst ihr wirklich einen genauen Blick auf jene Tools und Funktionen werfen, die ihr benötigt oder ausschließen könnt. Mein Tipp an dieser Stelle: Entwickelt ein kleines “Lastenheft” für eure Zwecke, damit ihr feststellen könnt, welche Tools und entsprechende Tarife ihr haben müsst oder nicht.
Ganz entscheidend ist hier natürlich auch die Domain-Frage: Bei einem professionellen Portfolio rate ich euch stets zu einer Top-Level-Domain. Setzt ihr ein Projekt für eure Mitstudenten an einer Universität oder ein regionales soziales Projekt um, muss auch eine anbieterbezogene Domain kein Beinbruch sein. Fragt euch hier einfach, {welche Zielgruppe} ihr erreichen möchtet und wie diese darauf reagieren könnte.
Unternehmenswebsite
Spätestens bei einer offiziellen Unternehmenswebsite solltet ihr von der Bremse steigen und in einen für euch sinnvollen Tarif investieren. Hier gilt keine Ausrede mehr und es steht keine Alternative zur Debatte: Ihr braucht mindestens eine echte Domain, das ist Fakt. Welches Paket ihr letztlich wählt, hängt auch hier von euren Anforderungen ab. Denkt an euer Lastenheft, das hier sicherlich eine Hilfe wäre.
Mit einer kostenlosen Website gefunden werden: Wie geht das?
Suchmaschinenoptimierung per se unterteilt sich in zwei verschiedene Bereiche: On-Page- und Off-Page-Optimierung. Beide Bereiche kannst du auch mit einem kostenlosen Baukasten bearbeiten, sodass du bei Google gelistet werden kannst.
Um trotzdem gelistet zu werden führt euer Weg also klar über Content und eine gute Off-Page-Optimierung, da die klassische On-Page-Optimierung hier nicht voll zum Zuge kommen kann. Diese Funktionen warten in 95 Prozent aller Fälle in den kostenpflichtigen Versionen auf euch. Werfen wir einmal einen Blick auf die Dinge, die ihr unternehmen könnt:
Content anbieten
Bietet euren Besuchern möglichst viele Artikel und Inhalte rund um euer Thema. Spezialisiert euch dabei im besten Fall auch noch auf eine kleine Nische, sodass ihr eure Online-Konkurrenz zu eurem Themenbereich eingrenzen könnt. Setzt nun auf inhaltsgeladene verfasste Texte, aussagekräftige Bilder und auch auf YouTube-Videos, die ihr zu diesem Thema einbinden könnt. Google sieht es natürlich gern, wenn ihr seinen Dienst auf eurer Seite nutzt.
Off-Page-Optimierung
Durch eine gelungene Off-Page-Optimierung vernetzt ihr eure Website sozusagen mit anderen Quellen, sodass sie vergleichsweise häufig in Verzeichnissen oder sozialen Medien gefunden wird. Vielleicht könnt ihr Gastartikel für andere Blogs oder Websites schreiben und im Anschluss auf eure Präsenz verlinken. Tragt euch außerdem in Verzeichnisse wie www.cylex.com ein und bespielt jegliche Plattformen der sozialen Medien. Dort verlinkt ihr regelmäßig in Postings sowie natürlich auch in der Seitenbeschreibung auf eure Website und vernetzt eure Site so mit anderen Quellen.
On-Page-Optimierung
Die On-Page-Optimierung passiert, wie der Name schon sagt, direkt auf eurer Seite. Ihr könnt in diesem Zuge Bildunterschriften hinzufügen, alternative Bildtexte einsetzen und für Google eine Sitemap hinterlegen, damit eure einzelnen Haupt- und Unterseiten besser gefunden werden. Viel mehr wird aber in den meisten Fällen nicht ohne finanzielle Mittel möglich sein.
Zu guter Letzt steht es euch natürlich frei, eure Homepage bei Google zu indexieren. Dazu sucht ihr einfach nach “Google Website indexieren” und wählt den passenden Link aus, um eure Website einzutragen. Dann folgt ihr den Anweisungen und binnen kurzer Zeit kennt Google eure Website vor allen Anderen – und kann sie entsprechend schneller listen.
Dennoch ist es kein Geheimnis, dass ein gelungenes SEO eher mit einer Top-Level-Domain und umfangreichen On-Page-Optimierungen möglich ist. Benötigt ihr also langfristig gezwungenermaßen eine Top-Platzierung bei Google, wählt den Weg der Premium-Pakete.
Welche Anbieter haben die umfangreichsten kostenlosen Varianten?
An sich solltet ihr euch für jenen Anbieter entscheiden, welcher auf eure speziellen Anforderungen zutrifft. Dennoch möchte ich euch zum Abschluss ein paar Baukästen mit auf den Weg geben, damit ihr gleich zu Beginn einen ersten Anlaufpunkt habt.
VORTEILE
- Einfaches Drag’n’Drop mit vielen starken Features und Widgets
- Kreativer Freiraum: pixelgenaues designen bei der Anorndung von Elementen
- Integrierter App-Store für mehr Website-Features
- hochkarätige Tools vor allem für Sales & Marketing
- Unendlich viele Templates & Starker Support
NACHTEILE
- Fluch & Segen: Viele Features sorgen für Komplexität
- Kein mobiler App-Editor
Produkteigenschaften
Ich empfehle euch an dieser Stelle, mit Wix einen Versuch zu starten, da gerade in den Free-Tarifen sehr viel Individualität möglich ist. Legt ihr Wert auf einen hohen Anteil an Kreativität in eurer Website, kommt ihr an diesem Anbieter schlicht nicht vorbei. SEO-Tools sind hier wiederum zwar vorhanden, für meine Begriffe aber etwas unübersichtlich angeordnet und im Vergleich zu einem Anbieter wie Weebly doch eher rar gesät.
Eine funktionierende Alternative dazu ist wie so oft Weebly, wo ihr allerdings auf qualitativ hochwertige Bilder und Videos verzichten müsst, sofern ihr kostenlos unterwegs seid. Dafür stimmt aber das Design und es sind nebenbei schon recht viele SEO-Funktionen im kostenfreien Tarif enthalten und darüber hinaus sehr einfach und verständlich auffind- und einsetzbar.
Probiert euch also aus und macht eure eigenen Erfahrungen mit kostenfreien Versionen, einen Versuch ist es allemal wert!
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