Meine Erfahrung mit der Melitta AromaFresh Kaffeemaschine 2025: Ein sehr gutes Gesamtpaket
Ihr kennt den Melitta-Jingle, ich muss ihn euch nicht noch extra vorsingen. Von Melitta habe ich die AromaFresh in meinen Kaffeemaschinen-Test mit Mahlwerk 2025 aufgenommen. In diesem Bericht erfahrt ihr, ob Melitta mal wieder Kaffee zum Genuss macht.
Inhaltsverzeichnis
VORTEILE
- Einfache Handhabung
- Sehr guter Geschmack
- Timer-Funktion
- Mahlwerk ist gut zu erreichen
- Automatische Erinnerung zum Entkalken
NACHTEILE
- Wassertank fest verbaut
Erster Eindruck: Viel Plastik
Der Karton sieht aus, als hätte er seine beste Zeit schon hinter sich. Die Kanten sind neu geklebt, frisch aus dem Lager kommt der nicht. Als ich die Maschine aus dem Styropor hebe, finde ich alte Kaffeeflecken an selbigem. Da liegt der Verdacht nahe, dass es die Qualitätskontrolle bei Melitta mal wieder zu bunt getrieben und danach nicht aufgeräumt hat. Die Maschine an sich sieht aber gut aus.
Immer wenn ich eine Melitta-Kaffeemaschine sehe, fühle ich mich um einige Jahre jünger. Melitta ist für mich der Klassiker unter den Kaffeemaschinen, der mich schon begleitet hat, bevor ich selber mit dem Kaffeetrinken angefangen habe.
Zum Glück ist die Marke nicht auf dem technischen Standard von vor 30 Jahren stehen geblieben, sondern mit der Zeit gegangen. Deshalb sieht die AromaFresh, die vor mir steht, auch anders aus als das Modell bei meiner Oma zu Hause.
Die Tasten auf der rechten Seite gab es damals ebenso wenig wie den Bohnenbehälter auf dem Dach der Maschine. Beides sind wichtige Elemente für dieses Modell.
Ansonsten prangt immer noch das rote Melitta-Logo zwischen viel Edelstahl und schwarzem Plastik an der Mitte der Maschine. Der Wassertank rechts ist zwar gut ablesbar, wirkt aber bei einem Klopftest nicht hochwertig. Dasselbe gilt für seinen Sockel. Er gibt Geräusche von billigem Plastik von sich, als ich ihn leicht anklopfe.
Mit insgesamt acht Tasten ist das Bedienfeld ausgestattet, darüber findet ihr ein kleines Display. Wollt ihr den Filtereinsatz öffnen, müsst ihr den kleinen Spalt auf der rechten Seite zwischen Front und Wassertank nutzen. Das hört sich nach Fummelarbeit an, geht aber einfach. Den Filter könnt ihr komplett entnehmen.
Irgendetwas stimmt mit dem Bohnenfach nicht – denke ich zumindest. Nach dem Auspacken steht dieses leicht schräg, was kein gutes Zeichen ist. Dann aber entdecke ich: Das ist kein Fehler, es ist eine Funktion. Oder wie der Programmierer sagt: „It’s not a bug, it’s a feature.“
Damit hat Melitta die einzige Kaffeemaschine mit Mahlwerk bei uns im Test, wo ihr direkt an das Mahlwerk herankommt. Ihr könnt das Bohnenfach komplett ablösen und kommt so an das Mahlwerk darunter. Auch das könnt ihr öffnen und so gründlich reinigen. Das alles funktioniert ohne Werkzeug. Ich bin begeistert.
Benutzerfreundlichkeit: Vorbildlich
Egal, ob die Maschine schon mal einen Vorbesitzer hatte oder nicht, ich spüle alle Geräte einmal komplett durch. So auch die Melitta, die ich mit einer Kanne Wasser fülle. Dabei stutze ich. Ich habe die Kanne randvoll gemacht, der Inhalt reicht trotzdem nur bis zur Anzeige von acht Tassen.
Also fülle ich nochmal nach und den Tank bis auf zehn Tassen auf. Mehr könnt ihr nicht einfüllen, denn die AromaFresh verfügt über einen Überlaufschutz. Wobei Schutz wohl das falsche Wort ist, denn durch die Öffnung wird das Überlaufen eher provoziert denn verhindert.
Dann lasse ich die Maschine einmal leer durchlaufen, um mich von Produktionsrückständen zu trennen. Am Ende passiert genau das, was ich schon befürchtet habe: Die Kanne ist zu klein für den prall gefüllten Wassertank. Das Wasser steht an der Oberkante und als ich die Kanne herausnehme, schwappt es über. Ich wische das Wasser auf und frage mich, warum Melitta die Kanne zu klein bemessen hat.
Die Bedienung bei meinem ersten richtigen Durchlauf funktioniert so einfach, wie ich es von Melitta gewohnt bin. Oben am Bohnenfach könnt ihr den Mahlgrad einstellen. Da ich ein möglichst feines Kaffeemehl erhalten will, starte ich mit dem kleinsten Mahlgrad und stelle den Schalter auf die Position ganz links.
Über das Tassensymbol rechts unten stellt ihr die gewünschte Menge ein und über die Kaffeebohne die Stärke eures Kaffees. Ich wähle vier Tassen mit maximaler Stärke. Mit einem kurzen Druck auf On / Off startet der Brühvorgang.
Für all diese Handgriffe hat Melitta auch ein Handbuch geschrieben. Das könnt ihr immer zurate ziehen, die grundlegenden Funktionen sind aber selbsterklärend.
Extras
Vor dem ersten Kaffee seid ihr nicht überlebensfähig?
Die Melitta AromaFresh wird euch retten. Dank der Timer-Funktion könnt ihr bereits am Vorabend alle Einstellungen für euren Wachmacher treffen. Ihr müsst dann morgens nur noch den fertigen Kaffee von der Kanne in den Becher füllen. Oder in Notfällen direkt aus der Kanne trinken. Davon rate ich aber ab, das kann zu unangenehmen Folgen führen – habe ich gehört.
Mahlqualität: Angenehme Lautstärke, aber kein gleichmäßiges Ergebnis
Die Melitta mahlt mit einem Kegelmahlwerk aus Edelstahl. Ein Kegelmahlwerk hat den Vorteil, dass es weniger Platz benötigt als ein Scheibenmahlwerk. Damit ist es für eine solch kompakte Kaffeemaschine gut geeignet.
Als Alternative zu Edelstahl wird häufig Keramik verwendet. Edelstahl ist robuster, was vor allem bei kleinen Verunreinigungen im Kaffee wichtig ist.
Nach dem Mahlen ertönt noch das klassische Blubbern, wenn der Kaffee durchläuft und in der Kanne ankommt. Dieses Geräusch hat eine beruhigende Wirkung auf mich, was ich komisch finde, denn eigentlich will ich von Kaffee wach werden.
Das Pulver ist nicht gleichmäßig gemahlen. Ich sehe im Filter einige große Stücke und auch mehrere sehr feine. Je gleichmäßiger das Mahlen, desto gleichmäßiger die Extraktion, was zu einem besseren Aroma führt. In meiner Argumentation zur Bewertung (weiter unten im Text) findet ihr noch mehr Eindrücke zur Mahlqualität.
Kaffeequalität: Sehr gut im zweiten Versuch
Der fertige Kaffee wartet in der Kanne und ich freue mich auf den ersten Schluck. Mit einem Schlag bin ich noch wacher als vorher. Stärke drei von drei zu wählen, war für den Test notwendig, für meine Geschmacksknospen aber nicht. Eine leicht bittere Note macht sich in meinem Mund breit. Trotz dieses ersten Eindrucks habe ich das Gefühl, dass ich mit ein paar Änderungen einen guten Kaffee zubereiten kann.
Also ändere ich die Stärke auf Stufe zwei und starte einen neuen Versuch. Diesmal ist das Ergebnis nicht so bitter und schmeckt damit richtig gut. Das Aroma der Bohnen kommt jetzt besser durch.
Falls euch diese Einstellung noch nicht zusagt, könnt ihr euch über die Stärke und den Mahlgrad fleißig bis zu eurem persönlichen Favoriten durchtesten. Ich bin an dieser Stelle aber zufrieden.
Warmhaltefunktion: Knapp drei Grad sind in Ordnung
Kaffee warmzuhalten widerspricht meiner Natur, aber für meine Tests gehe ich diesen Weg. Die vier gekochten Tassen lasse ich in der Kanne für zehn Minuten auf der Warmhalteplatte stehen. Vorher und nachher messe ich die Temperatur.
Der Kaffee hat 2,2 Grad Celsius verloren. Das ist gerade noch im Grenzbereich. Alles unter drei Grad geht für mich in Ordnung, weil ich den Unterschied in der Praxis kaum merke.
Ihr könnt selber festlegen, wie lange euer Kaffee warm gehalten werden soll. Dazu müsst ihr die ON/OFF-Taste gedrückt halten und gleichzeitig die M-Taste betätigen. Dort könnt ihr dann zwischen 20, 40 und 60 Minuten wählen. Anschließend schaltet sich das Gerät automatisch ab.
Reinigung: Licht und Schatten
Wenn ihr das Mahlwerk komplett geleert habt, könnt ihr die Bestandteile ohne Probleme auseinandernehmen und mit einem kleinen Pinsel sauber fegen. Eine so gründliche Reinigung bietet keine andere Maschine im Test.
So einfach ihr das Mahlwerk reinigen könnt, so schwer geht das beim Wassertank. Da dieser fest verbaut ist, müsst ihr mit der Hand von oben hinein, um ihn einmal auszuwischen. Für normale Hände ist das ein Ding der Unmöglichkeit.
Kanne und Filter hingegen lassen sich gut reinigen. Beide könnt ihr einfach unter fließendes Wasser halten und ausspülen. Bei der Kanne bitte auch den Boden von unten putzen, denn trotz Tropfstopp kommt immer wieder Kaffee auf die Warmhalteplatte.
Da euer Leitungswasser immer etwas Kalk enthält, solltet ihr eure Maschine regelmäßig entkalken. Sie erinnert euch auch gerne daran, wenn ihr das wünscht. Dazu müsst ihr nur die CALC-Taste gedrückt halten und mit Drücken der M-Taste euren Wasserhärtegrad einstellen. Die Maschine berechnet dann, in welchen Abständen ihr entkalken müsst und teilt euch das mit.
Zum Entkalken drückt ihr auf die CALC-Taste und stellt mit dem M-Knopf (oben rechts) den Wasserhärtegrad ein
Für das Entkalken könnt ihr euch eine Hausmischung aus Zitronensäure und Wasser mischen und diese dann durch die Maschine laufen lassen. Ich nehme immer fertige Zitronensäure aus dem Supermarkt und mische diese mit Wasser im Verhältnis ein Teelöffel zu einem Liter Wasser. Im Anschluss empfehle ich aber noch mindestens zwei Leerläufe zu machen, um das Zitronen-Aroma vollständig zu entfernen.
Wertung
Ich bewerte die Kaffeemaschinen in meinem Test auf zwei Arten. Zuerst beschreibe ich mit einer Prozentzahl, wie zufrieden ich mit der getesteten Eigenschaft bin. Dann vergebe ich eine Note zu dieser Zahl.
- Benutzerfreundlichkeit
Alle Einstellungen könnt ihr auch ohne Handbuch vornehmen, das Befüllen von Bohnen und Wassertank klappt einfach. Insgesamt macht die Melitta keine Probleme bei den alltäglichen Handgriffen, was ein „Exzellent“ bedeutet (95 Prozent).
- Mahlqualität
Melitta hatte noch nie ein Problem mit Lautstärke. Und das ist auch bei der AromaFresh der Fall. Das Kegelmahlwerk ist in Sachen Nerv-Qualität wenig auffällig und kann gut morgens bedient werden.
Bei den drei möglichen Mahlgrad-Einstellungen hätte man grundsätzlich davon ausgehen können, dass sie alle irgendwo in der Kategorie „geeignet für Filterkaffee“ rangieren – sonst wären sie sinnlos.
Doch bis auf den feinsten Mahlgrad, der immer noch recht grob erscheint, haben die beiden anderen Einstellungen eindeutig Granulat-Qualität. Dieses Problem haben viele (neue) Kaffeemaschinen mit Mahlwerk, doch ausgerechnet von Melitta hätte ich das anders erwartet.
Dass trotz der relativen Grobheit und der offensichtlichen Unregelmäßigkeit der Mahlqualität doch noch ein trinkbarer Kaffee in der Kanne landet, ist ausschließlich dem cleveren Zusammenspiel der anderen Komponenten zu schulden – und vielleicht einem gut gewählten Kaffee, der sowieso etwas „zu kräftig“ für die Maschine war.
Anders gesagt: Melitta schafft es wunderbar, sich ein bisschen durchzumogeln. Und der normale Nutzer wird sich nicht über die (sinnlosen) Mahlgrade wundern, solange das Ergebnis stimmt.
Das wiederum bedeutet, dass ihr mit einer sehr kräftigen Kaffeebohne in dieser Maschine am besten beraten seid, was wiederum jedoch auch die Vielseitigkeit einschränkt. Darum kann es für die Mahlqualität kaum mehr als ein „Gut“ von mir geben – und zwar nicht am oberen Ende der Skala.
- Kaffeequalität
Mein erster Versuch war zu bitter, der zweite aber aromatisch, nachdem ich an den Einstellungen herumgespielt habe. Der Geschmack gefällt mir „Sehr gut“ (82 Prozent).
- Warmhaltefunktion
Drei Grad Temperaturverlust sind für mich eine akzeptable Grenze. Die Melitta hält sich bei 2,2 Grad, was noch „Gut“ ist (75 Prozent).
- Reinigung
Auf der einen Seite steht die mögliche Komplettreinigung des Mahlwerks, auf der anderen der nur schwer zugängliche Wassertank. Am Ende überzeugt mich, dass die meisten Komponenten einfach zu säubern sind und ich bin zu 85 Prozent zufrieden („Sehr gut“).
VORTEILE
- Einfache Handhabung
- Sehr guter Geschmack
- Timer-Funktion
- Mahlwerk ist gut zu erreichen
- Automatische Erinnerung zum Entkalken
NACHTEILE
- Wassertank fest verbaut
Fazit zur Melitta AromaFresh: Super Preis-Leistungs-Verhältnis
Auch wenn Melitta eine schicke Blende aus Edelstahl verbaut hat, besteht die AromaFresh zum größten Teil aus Plastik. Das gefällt mir nicht, weil es nicht nur schlecht für die Umwelt ist, sondern das verbaute Plastik auch wenig hochwertig wirkt.
Die Melitta AromaFresh gewinnt in der Kategorie Preis/Leistung und beste Reinigung
251,04 Euro
Die inneren Werte der Melitta haben mich dann aber überzeugt. Die Bedienung geht einfach von der Hand, alle Alltags-Funktionen könnt ihr intuitiv bedienen. Für die Einstellung der Warmhaltezeit und des Entkalkungs-Rhythmus musste ich einen Blick ins Handbuch werfen, was bei solch speziellen Einstellungen aber normal ist.
Der Kaffee schmeckt sehr gut, was ich von Melitta nicht anders gewohnt bin. Zu einem exzellenten Ergebnis hätte er noch vollmundiger sein müssen, das hat die BEEM Superior noch besser hinbekommen.
Insgesamt ist die AromaFresh mein Testsieger in der Kategorie Preis/Leistung, weil sie das beste Gesamtpaket abliefert und dabei mit gut 110 Euro auch noch vernünftig bepreist ist. Ich hatte das Glück, die Maschine sogar für knapp unter 90 Euro zu erstehen.
Melitta hat hier eine sehr gute Kaffeemaschine gebaut, an der ihr regelmäßig eure Freude haben werdet.
Kommentare
Günther Stephan 22. September 2020 um 14:05
Hallo Arne,
der Melitta 1021-01AromaFresh- Test hat eine aussagefähige gute Beurteilung.
Bevor ich mich zum Kauf entscheide ist es für einen Kaffeegenuss wichtig, wie hoch die Brühtemperatur ist.
Allgemein wird eine Temperatur zwischen 86 und 92 Grad empfohlen.
Nach Aussage von Melitta liegt die bei der 1021-01 niedriger.
Hast du selbst eine Brüh-Temperatur gemessen bzw. wo liegt deine Empfehlung.
Gibt es Geräte mit guten Testergebnissen, die eine Temperatur zwischen 86 und 92 Grad haben?
Auf eine ehrlichen Antwort wäre ich dankbar.
Gruß
G. Stephan
Marita Fuß 12. Juni 2021 um 21:55
Hallo, ich habe ein Problem mit dieser Kaffeemaschine! Obwohl ich Melitta-Filtertüten benutze, und diese auch noch auf der Seite für besseren Stand falte, kippt mir die Filtertüte in 3 von 5 Fällen um und ich habe ewig unangenehmen Kaffeesatz in der Kanne. Was mache ich falsch? Ich freue mich auf eure Tipps.
Josef Demmel 27. Juni 2021 um 13:17
Der Wassertank ist jetzt abnehmbar
Hallo,
diese Kaffeemaschinen von Melita sind jetzt mit einem abnehmbaren Wassertank erhältlich.
Grüße
Bebs
Team Sonntagmorgen 28. Juni 2021 um 14:32
Hey Bebs,
das ist doch toll, danke für die Infos!
Liebe Grüße, Team Sonntagmorgen.