F-Secure Anti-Virus Test 2025: Preiswert muss nicht immer schlechter sein
Inhaltsverzeichnis
Wer hier zugreifen sollte und wer lieber nicht, erfahrt ihr in meinem Test, in dem ich euch die Stärken und Schwächen des Virenscanners detailliert beschreibe.
Wenn ihr euch auch über andere Anbieter weiter informieren möchtet, empfehle ich euch, unseren umfassenden Antivirus-Test 2025 zu lesen.
VORTEILE
- Toller Support
- Günstig
- Automatische Updates
NACHTEILE
- Kaum Zusatzfunktionen
- Langsam
- Relativ viele Falschmeldungen
Benutzerfreundlichkeit: F-Secure trifft den Nagel auf den Kopf
Seid ihr auch schon einmal von unübersichtlichen Menüs, versteckten Optionen, unlogischen Bedienungsabläufen und völlig überladenen Webseiten in den Wahnsinn getrieben worden?
Leider sind Mängel bei der Benutzerfreundlichkeit heutzutage eher die Regel als die Ausnahme. Deswegen achte ich bei meinen Tests darauf, hier genau hinzuschauen.
Hierbei zeigt auch F-Secure neben guten Ansätzen einige Schwächen, auf die ich im Folgenden eingehen werde.
Webseite
Die Webseite ist in der Regel das Erste, was ihr von einem Anbieter zu sehen bekommt. Insofern ist es natürlich ganz im Sinne des Anbieters, wenn er euch nicht schon an dieser Stelle frustriert.
Leider ist es ebenfalls im Sinne des Anbieters, euch möglichst viele Informationen zu den hochwertigeren Produkten zu zeigen, um euch zum Kauf derselben zu animieren.
Hier finden die wenigsten Anbieter das richtige Gleichgewicht und leider ist auch F-Secure in dieser Beziehung keine Ausnahme.
Insofern ist es kein Wunder, dass ihr erst einmal auf die umfangreicheren und entsprechend teureren Pakete wie F-Secure-Total oder F-Secure-Safe stoßt, wenn ihr die Webseite aufruft.
Die F-Secure-Website
Wenn ihr euch dann jedoch wagt, in den Tiefen der Menüs zu stöbern, findet ihr natürlich auch F-Secure Anti-Virus.
Ansonsten ist die Webseite relativ logisch aufgebaut. Sie wirkt seriös und vertrauenerweckend. Außerdem ist sie komplett auf Deutsch übersetzt.
Installation
Wenn ihr erst einmal das richtige Produkt auf der Webseite gefunden habt, geht die Installation kurz und schmerzlos vonstatten. Allerdings könnt ihr die kostenlose Testversion nicht, wie sonst üblich, einfach herunterladen.
Stattdessen registriert ihr euch mit eurer E-Mail-Adresse. Dann klickt ihr auf den Bestätigungslink in der E-Mail, die ihr daraufhin erhaltet und erst dann bekommt ihr den Downloadlink für das Programm in einer weiteren E-Mail.
E-Mail mit Bestätigungslink
Die Installation wird übrigens nur dann abgeschlossen, wenn ihr den Lizenzbestimmungen und der Datenschutzerklärung zustimmt, aber das ist ja eigentlich überall so.
Der Virenscanner lädt direkt bei der Installation aktuelle Updates herunter. Eine eigentlich ebenso sinnvolle wie einleuchtende Funktion, die leider dennoch nicht sonderlich weit verbreitet ist.
Normalerweise müsst ihr nämlich darauf achten, dass ihr die aktuellsten Virusdefinitionen beim ersten Start manuell herunterladet.
Programmoberfläche
Die Programmoberfläche ist komplett ins Deutsche übersetzt. Sonst ist sie relativ übersichtlich, was jedoch hauptsächlich daran liegt, dass es kaum Funktionen gibt.
Die Programmoberfläche von F-Secure
So zeigt die Startseite neben einem Scan-Button, Einstellungen und der Registerkarte „Tools“ nur noch eine Erinnerung an das Ablaufdatum der Testversion und Werbung für den Passwortmanager von F-Secure. Außerdem werden in der Mitte und in der Fußzeile Statusmeldungen angezeigt.
Die Einstellungen und die Einträge unter Tools überschneiden sich ein wenig. So könnt ihr unter beiden Punkten, die Optionen für den Scan ändern, die Anwendungs- und Dateisteuerung aufrufen und auf die Windows-Firewall zugreifen.
Auf diese Weise kommt ihr zwar auf jeden Fall zum Ziel, es lässt sich aber auch kein richtiges Bedienkonzept erkennen, was störend oder sogar verwirrend wirken kann.
Support: Bei F-Secure könnt ihr sogar anrufen
Den deutschsprachigen Support könnt ihr in Deutschland zwischen 8 und 18 Uhr unter der Telefonnummer 089 38038755 erreichen. Außerdem steht euch zu diesen Zeiten auch ein Chat-Fenster auf der Webseite zur Verfügung.
Bei einem Testanruf dauerte es 1 Minute und 45 Sekunden, bis ich mit einer Agentin sprechen konnte. Diese wirkte kompetent und konnte mir meine Frage zur Funktion des E-Mail-Filters schnell beantworten.
Auch im Chat meldete sich bereits nach einer Minute ein Gesprächspartner, die Beantwortung meiner Frage nahm jedoch mehr als 5 Minuten in Anspruch und ging am Thema vorbei, so dass ich noch einmal nachfragen musste.
Ich hatte nach dem Ransomware-Schutz gefragt und wurde daraufhin zu dem Produkt F-Secure Safe beraten. Offenbar war sich die Chat-Agentin nicht darüber bewusst, dass der Ransomware-Schutz auch bereits in F-Secure Anti-Virus enthalten ist.
Im zweiten Anlauf wurde meine Frage aber dann doch kompetent beantwortet.
Ansonsten findet ihr auf der Webseite unter Support noch einige Anleitungen, die FAQ sowie Hilfeforen, falls ihr erst einmal selber recherchieren möchtet.
Preisübersicht
In der Tabelle im großen Antivirus-Test 2025 findet ihr die aktuellen Preise der einzelnen Anbieter, die wir getestet haben. Wie ihr seht, ist F-Secure Antivirus beinahe der günstigste Anbieter. Günstiger sind nur die beiden kostenlosen Anbieter.
Wollt ihr mehr als ein Gerät schützen, kostet die Software 10 Euro mehr
Ein preiswertes Angebot ist natürlich nicht alles, insofern rate ich euch, dass ihr euch überlegt welche Eigenschaften euch bei einem Virenscanner wichtig sind und euch informiert, welcher Anbieter diese am besten erfüllt.
Schließlich kann ein Programm noch so preiswert sein, wenn es euch keinen Nutzen bringt, ist jeder Cent heraus geschmissenes Geld.
Die Preisliste stellt natürlich nur einen Ausschnitt und eine Momentaufnahme der jeweiligen Angebote dar, weswegen ich euch immer dazu raten würde, noch einmal selbst nachzusehen, sobald bei euch eine Kaufentscheidung ansteht.
Funktionsumfang: Hier fehlt das ein oder andere
Insgesamt schaut es bei den Funktionen von F-Secure eher mager aus. In der Anwendung habt ihr nur die Wahl einen „Virenscan“ oder einen „Vollständigen Scan“ zu starten.
Bei Ersterem werden nur die Bereiche des Systems gescannt auf denen sich Anwendungen befinden und bei Letzterem wird der gesamte Computer mit allen internen und externen Festplatten gescannt und auf Spuren eines Rootkits untersucht.
Wenn ihr einzelne Dateien oder Verzeichnisse scannen möchtet, müsst ihr im Explorer mit einem Rechtsklick darauf das Kontextmenü aufrufen. Dieses ist nämlich bei der Installation des Virenscanners um den Punkt „Nach Viren scannen“ erweitert worden.
Es werden jedoch Dateien auf eurem Rechner und solche, die ihr herunterladet, in Echtzeit auf Schadsoftware geprüft und bei einem Fund unter Quarantäne gestellt. Leider erwischt der Scanner dabei nicht jede Bedrohung, denn eine definitiv infizierte Datei auf meinem Rechner wurde nicht als schädlich erkannt.
Diesen Einzelfall solltet ihr natürlich nicht überbewerten. Zur Zuverlässigkeit insgesamt komme ich später noch genauer.
In Sachen Zusatzfunktionen glänzt F-Secure leider unglücklicherweise nicht mit einer üppigen Ausstattung. Was ich beispielsweise sehr vermisst habe, ist die Möglichkeit eine Notfall-CD zu erstellen.
Zusätzliche Funktionen von F-Secure
Diese kann man beispielsweise verwenden, wenn der Rechner gar nicht mehr startet, oder um bestimmte Systembereiche zu desinfizieren, die gesperrt sind, wenn euer Betriebssystem gestartet wurde.
Allerdings bieten euch verschiedene andere Anbieter (z.B. Kaspersky) auf ihrer Webseite kostenlos die Möglichkeit, eine solche Notfall-CD zu erstellen.
F-Secure arbeitet ebenso wie andere Anbieter mit einer cloudbasierten Datenbank, in der Sicherheitsdaten zu Anwendungen und Webseiten gesammelt werden.
Ihr könnt in den Einstellungen des Programms festlegen, ob F-Secure zu diesem Zweck Daten von eurem Rechner übermitteln darf.
Mit „DeepGuard“ wird der Echtzeit-Scanner bezeichnet, der Anwendungen auf verdächtiges Verhalten überprüft. Dazu zählen Versuche, die Systemeinstellungen zu verändern, wichtige Systemprogramme zu beenden oder Systemdateien zu verändern.
DeepGuard prüft außerdem die Reputation von Anwendungen anhand der Daten aus der Security Cloud und ergänzt diese, falls ein verdächtiges Verhalten festgestellt wird und ihr die Datenübermittlung erlaubt habt.
Als schädlich erkannte Anwendungen werden blockiert und bei verdächtigen Anwendungen wird der Internetzugriff verhindert.
Diese Funktion überwacht eine festgelegte Gruppe von Ordnern auf Veränderungen, die typischerweise von Ransomware vorgenommen werden.
Ransomware ist eine Form von Schadsoftware, die Daten auf eurem Rechner verschlüsselt und euch dann auffordert, ein Lösegeld (engl. „ransom“) zu bezahlen, um sie wieder zu entschlüsseln.
Ihr könnt die Anzahl der überwachten Ordner natürlich beliebig erweitern.
Hier könnt ihr eine Datei einsenden oder eine URL melden, die euch verdächtig erscheint. Wenn ihr das Ergebnis der Prüfung erfahren möchtet, könnt ihr eure E-Mail-Adresse angeben.
Ich habe hier meine infizierte Datei eingesandt, die nicht erkannt worden war, und bekam nicht einmal 1,5 Stunden später die Antwort, dass die Datei tatsächlich infiziert ist. Außerdem wurde mir angekündigt, dass sie demnächst auch vom Virenscanner erkannt und blockiert werden wird.
Hier könnt ihr einsehen und steuern, welche Dateien in Quarantäne sind, welche Anwendungen von DeepGuard blockiert wurden, welche Elemente vom Scan ausgenommen wurden und welche Ordner zum Schutz vor Ransomware überwacht werden.
Unter diesem Punkt könnt ihr euch die Berichte der letzten Scans ansehen.
Hier könnt ihr, ihr ahnt es schon, Einstellungen für die Windows-Firewall vornehmen.
Zuverlässigkeit: F-Secure erkennt alles und jeden
Mithin die wichtigste Eigenschaft eines Virenscanners ist die Zuverlässigkeit bei der Erkennung von Bedrohungen. Dies betrifft sowohl die Erkennung vorhandener Bedrohungen als auch die Vermeidung von Falschmeldungen.
Um die Leistungen der getesteten Virenscanner in diesem Bereich zu beurteilen, greife ich auch in diesem Fall auf die Ergebnisse der bekannten, unabhängigen Prüflabore AV-Test und AV-Comparatives zurück.
Diese renommierten Spezialisten untersuchen regelmäßig alle relevanten Produkte und die Ergebnisse ihrer Tests setzen Maßstäbe.
Im Falle von F-Secure ergeben die Tests beider Institutionen eine hervorragende Erkennungsrate, bei AV-Comparatives wurde jedoch auch eine deutlich überdurchschnittliche Rate von Fehlalarmen ermittelt.
Trotzdem erreicht F-Secure immerhin die zweite Stufe („Advanced“) der dreistufigen Auszeichnungsskala von AV-Comparatives („Advanced+“, „Advanced“, „Standard“).
Leistung: F-Secure ist nicht der schnellste Anbieter
Eine weitere wichtige Eigenschaft eines Virenscanners ist dessen Leistung. Schließlich wollt ihr weder stundenlang auf das Ergebnis eines Scans warten müssen, noch wollt ihr bei der Arbeit oder beim Spielen unterbrochen werden, weil die Aktivitäten des Echtzeitscanners euer System ausbremsen.
Für einen Scan meiner mit 272 Gigabyte mehr als halb vollen Systemfestplatte benötigte das Programm 10 Minuten und 56 Sekunden, was vergleichsweise langsam ist.
Der Scanbericht
Ein kompletter Scan dauerte aufgrund der Größe meiner externen Festplatte naturgemäß relativ lange, weswegen ich meinen Rechner parallel weiter benutzt habe. Hierbei habe ich durchaus leichte Beeinträchtigungen der Reaktionsgeschwindigkeit meines Systems bemerkt, aber dramatisch waren diese auch nicht.
Die Aktivitäten des Echtzeit-Scanners haben hingegen keinen spürbaren Einfluss auf die Geschwindigkeit meines Rechners gehabt.
Fazit zu F-Secure Anti-Virus: Viel Licht und etwas Schatten
F-Secure Anti-Virus ist ein Programm mit viel Licht und etwas Schatten, weswegen ich denke, dass es nicht für jeden von euch die erste Wahl ist.Die Benutzerfreundlichkeit ist mit leichten Einschränkungen gegeben und das automatisch stattfindende Update bei der Installation ist definitiv lobenswert.
VORTEILE
- Toller Support
- Günstig
- Automatische Updates
NACHTEILE
- Kaum Zusatzfunktionen
- Langsam
- Relativ viele Falschmeldungen
Der Support ist ebenfalls vorbildlich. Die Telefon-Hotline steht auch für Nutzer der Testversion zur Verfügung und man bekommt dort, ebenso wie im Chat, schnelle und kompetente Hilfe. Hierzu passt auch die blitzschnelle Reaktion auf meine zur Prüfung eingereichte Datei.
Was den Kundenservice angeht, hat man bei F-Secure definitiv nicht gespart.
Beim Preis liegt F-Secure Anti-Virus auf dem vorletzten Platz und wird nur von den kostenlosen Anbietern übertroffen.
Die Zuverlässigkeit bei der Erkennung von Schadsoftware ist auf Spitzenniveau. Allerdings müsst ihr häufiger mit Fehlalarmen rechnen, als das bei anderen Anbietern der Fall ist.
Das größte Manko ist jedoch der Mangel an nützlichen Zusatzfunktionen. Ein Echtzeitscanner der den Posteingang eures E-Mail-Programms überwacht, sollte Standard sein. Gleiches gilt für eine Rescue-Disk, die auch von allen anderen Anbietern angeboten wird.
Die Leistung ist wiederum nicht atemberaubend, sie ist aber auch nicht wirklich schlecht.
Natürlich müsst ihr euch bewusst sein, dass andere Anbieter, die in den letzten beiden Bereichen die Nase vorn haben, auch entsprechend mehr Geld kosten. Insofern kann ich euch nur raten, dass ihr euch überlegt, was euch wichtig ist, und die Anbieter, die wir getestet haben, vergleicht, um den für euch besten zu finden.
Wenn Ihr speziell einen gut mit Funktionen ausgestattetes Antiviren-Programm mit hoher Zuverlässigkeit und phänomenaler Leistung sucht, kann ich euch Bitdefender Antivirus Plus empfehlen.
Wenn ihr einen günstigen Scanner sucht, der Schadsoftware einigermaßen zuverlässig erkennt, dann könnt ihr beim kostenlosen Avast Free Antivirus zugreifen.
Habt ihr noch Fragen zu diesen Themen oder möchtet ihr noch etwas ergänzen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
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