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McAfee True Key Test

Passwort-Manager mit innovativen Sicherheits-Funktionen.

Tarife ab:

19,95 €

pro Jahr

Kostenfreier Tarif verfügbar 15 Passwort-/Daten-Einträge kostenlos

Produktkategorie
Anbieter Website www.truekey.com
Betriebssysteme Desktop Windows, macOS
Betriebssysteme mobil Android, iOS
Zwei-Faktor-Authentifizierung
Deutsche Benutzeroberfläche
Cloud-Speicherung
Browserintegration Mozilla Firefox, Google Chrome, Safari, Microsoft Edge
Kostenlose Option
Open Source
Passwort Export – Software und Dateiformate CSV

Author

Als langjähriger Webworker legt Sebastian Wert auf Sicherheit und Komfort bei der Internetnutzung. Beste Voraussetzungen, um für Sonntagmorgen Passwort-Manager zu testen. Sebastian

McAfee True Key ist ein Passwort-Manager, der eigene Wege geht. Die Benutzeroberfläche beschränkt sich auf eine Art Dashboard in einem Browser-Tab, das in Web-Optik gehalten und angenehm übersichtlich gestaltet ist. Die Speicherung von Passwörtern, Adressen, Kreditkarten-Daten und Notizen ist weitgehend Standard. Automatisches Ausfüllen steht nur für Passwörter zur Verfügung. Dafür funktioniert es ausgesprochen gut. Nur wenige andere helfen so souverän bei Passwort-Änderungen wie True Key.

Im Vergleich dazu präsentierte sich die App im Test eher schwach. Bei mehreren anderen Apps griff die Automatik nicht, darunter prominente Namen wie Facebook und Amazon. Zudem ist das innovative Highlight von True Key, die Anmeldung per Gesichtserkennung, noch nicht ganz praxisreif. Solange das nicht runder und zügiger läuft, ist die Eingabe eines Passworts einfacher. Wenn ihr mit diesen Schwächen leben könnt, bekommt ihr mit True Key einen sehr guten Passwort-Manager zu einem fairen Preis.

Hier findet ihr wie wir uns finanzieren Sonntagmorgen wird nicht von Herstellern finanziert. Wir kaufen alle Produkte selber und testen sie ausgiebig, um euch die bestmögliche Beratung zu garantieren. So sind wir unabhängig und müssen euch nicht ein Produkt empfehlen, nur weil uns ein Händler vielleicht dafür bezahlt.

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Gesamtbewertung

88%

"Passwort-Manager mit innovativen Sicherheits-Funktionen."

Desktop-Komfort
85%
Sehr gut
Mobil-Komfort
80%
Gut
Funktionsumfang
95%
Exzellent
Sicherheit
95%
Exzellent
Preis-Leistungs-Verhältnis
85%
Sehr gut

McAfee True Key Passwort-Manager im Test 2024

McAfee True Key ist ein schicker, cloud-basierter Passwort-Manager, der vor allem mit modernen Methoden der Authentifizierung aus dem Wettbewerber-Feld heraussticht. Letzteres könnt ihr in unserem großen Passwort-Manager – Test und Vergleich 2024 genauer in Augenschein nehmen:

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19,95 € pro Jahr

Das Alleinstellungsmerkmal Nummer eins von True Key ist die Anmeldung per Gesichtserkennung. Etwas konventioneller, aber sehr sinnvoll, ist die Bestätigung eurer Identität über ein zweites vertrauenswürdiges Gerät. Wollt ihr True Key auf dem Desktop öffnen, erscheint eine Nachricht auf dem Display eures Smartphones und ihr wischt dort einen Punkt zur Seite, um die Anfrage zu bestätigen.

True Key schreibt Sicherheit groß

Wenn ihr diese Option in Verbindung mit dem Master-Passwort verwendet, müsste ein Passwort-Dieb sowohl euer Master-Passwort wissen als auch im Besitz eures Smartphones sein, um an eure Daten heranzukommen.

Diese Absicherung geschützter Daten durch zwei voneinander unabhängige Methoden nennt sich auch Zwei-Faktor-Authentifizierung oder kurz 2FA. True Key bietet eine große Auswahl an Faktoren, die ihr dazu verwenden könnt.

Neben den schon genannten könnt ihr euch beispielsweise auch eine E-Mail oder SMS mit einem einmalig gültigen Anmelde-Code senden lassen.

Eine weitere Besonderheit von True Key ist, dass die Benutzeroberfläche sich vollständig im Browser befindet und in einer entsprechenden Web-Optik gehalten ist. Das ist noch bei einigen anderen der Fall, die damit aber in der Minderheit sind. Zu den Besten gehören Zoho Vault und LastPass, über die ihr hier Näheres erfahren könnt:

Bei True Key heißt diese Web-Oberfläche das „Launchpad“.

Der Name verweist auf eine praktische Funktion: Nach einem einfachen Klick auf einen hier gespeicherten Satz Zugangsdaten öffnet sich die betreffende Website in einem neuen Browser-Tab und True Key meldet euch sofort an.

Die schlanke und schnelle Benutzeroberfläche im Browser ist angenehm, die Sicherheitsoptionen sind beeindruckend und das automatische Anmelden auf Websites funktioniert prima.

Dafür schwächelt True Key bei Funktionen, die sonst Standard sind: Postadressen und Kreditkarten-Infos könnt ihr zwar darin speichern, aber nicht automatisch ausfüllen lassen. Die Gesichtserkennung ist spannend, aber meinem Test zufolge noch nicht praxisreif.

VORTEILE

  • Clevere Sicherheitsfunktionen
  • Bequeme Passwort-Änderung
  • Schlanke Benutzeroberfläche
  • Cloud ist inklusive
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

NACHTEILE

  • Gratis-Option nur bis 15 Datensätze
  • Schwächen bei Anmeldung per App
  • Gesichtserkennung mühsam

True Key einrichten: Mit Gesichtserkennung dauert’s länger

Die Einrichtung von True Key auf eurem PC oder Mac ist einfach und geht sehr schnell – dachte ich jedenfalls zuerst. Genauer gesagt: Es kommt darauf an. Wenn ihr die Gesichtserkennung aktivieren wollt, müsst ihr eine weitere Software im Umfang von 75 Megabyte installieren. Diese ist in der standardmäßigen Installation nicht enthalten.

Der Download-Link auf der True Key Website führt mich direkt zur Browser-Erweiterung für meinen Browser, Google Chrome. Sie ist außerdem für Firefox, Microsoft Edge und Safari erhältlich.

True Key Browser Erweiterung

Ein Klick genügt zur Installation – einfacher geht’s nicht

Nach einem weiteren Klick und wenigen Sekunden Wartezeit ist True Key schon startklar.

Als nächstes startet die Browser-Erweiterung eine kleine Einführung, in der ihr die wichtigsten Funktionen von True Key kennenlernt.

True Key Begrüßung

True Key stellt sich vor

Zuerst gilt es euer Nutzerkonto zu erstellen und dafür ein Master-Passwort festzulegen.

True Key Konto erstellen

Der erste Faktor, der den Zugang schützt: das Master-Passwort

Als das erledigt ist, fordert True Key mich auf, meinen ersten Satz Anmeldedaten hinzuzufügen, und schlägt mir dafür ein paar viel genutzte Websites vor. Ich klicke auf Facebook und gelange zur Anmeldung.

True Key Facebook Tour

True Key will mir das automatische Speichern vorführen

Ich logge mich also ein und die von anderen Passwort-Managern und Browsern bekannte Meldung erscheint, dass die eben verwendeten Zugangsdaten nun gespeichert sind.

True Key Facebook automatisches Speichern

Mein erster Datensatz in True Key entsteht

Nun bietet True Key mir an, „etwas richtig Tolles“ auszuprobieren: die „Sofortanmeldung“. Diese habe ich in der Einleitung schon erwähnt. Durch Anklicken eines Eintrags im Launchpad gelangt ihr direkt ins Innere des jeweiligen Nutzerkontos.

Für die normale Verwendung ist True Key nun bereit. Ich melde mich mit Chrome in einigen weiteren Nutzerkonten an. Das automatische Speichern funktioniert zuverlässig.

Die Gesichtserkennung und die anderen Authentifizierungs-Faktoren machen die Einrichtung hier etwas komplizierter, als sie bei anderen Passwort-Managern ist. Doch bevor ich mich mit solchen Spezialitäten beschäftige, will ich euch die Benutzeroberfläche zeigen.

Daher hat der Abschnitt „Einrichtung“ in diesem Testbericht ausnahmsweise einen zweiten Teil, der weiter unten folgt.

Die Benutzeroberfläche: Passwörter verwalten mit dem „Launchpad“

Die Benutzeroberfläche ist schnell abgehandelt, da sie im Wesentlichen nur aus dem Launchpad und einigen dort verfügbaren Bearbeitungs- und Einstellungsoptionen besteht. Und so sieht es aus:

True Key Launchpad

Das Launchpad – Passwort-Manager als Browser-Startseite

Am Fuß des hier hervorgehobenen Facebook-Eintrags seht ihr ein paar Optionen, die sich beim Überfahren einer Kachel mit der Maus zeigen.

Die Favoriten-Sternchen sind eine nette Möglichkeit, wichtige Einträge schneller zur Hand zu haben – sie erscheinen im Launchpad zuerst. So entstehen zwei Listen nacheinander, erst die mit Sternchen, dann die ohne, jeweils sortiert nach Anfangsbuchstaben, Erstellungsdatum oder Häufigkeit der Verwendung.

Die übrigen drei Funktionen sind „Bearbeiten“, „Passwort in die Zwischenablage kopieren“ und „Eintrag löschen“. Das Bearbeitungsfenster ist klar und übersichtlich:

True Key Eintrag bearbeiten

Standard: Die Datenfelder eines Passwort-Eintrags

Wie ihr seht, findet sich hier auch neben dem Feld für den Benutzernamen eine Schaltfläche zum Kopieren in die Zwischenablage. Mir leuchtet trotzdem nicht ein, warum ich direkt im Launchpad nur das Passwort kopieren kann.

In der Regel ist doch beides gefragt, Benutzername und Passwort, und nicht nur eins von beiden. Wie leicht man an beide Informationen herankommt, ist immer dann wichtig, wenn das automatische Ausfüllen nicht funktioniert. Ein Klick weniger ist besser als einer mehr, und sich die beiden Bestandteile an verschiedenen Orten holen zu müssen ist keine elegante Lösung.

Das Launchpad hat ganz oben links ein grafisches Hauptmenü mit drei Punkten. Neben dem Punkt „Anmeldedaten“ gibt es noch „Sichere Notizen“ und „Börse“.

Sichere Notizen sind einfach kleine Textfelder mit Überschrift, in denen ihr beliebige Informationen festhalten könnt, die geheim bleiben sollen. „Börse“ versammelt einige weitere Typen von Informationen, zu denen etwa Adressen und Kreditkarten-Nummern gehören.

True Key Eintrag bearbeiten

Was True Key außer Passwörtern noch speichert

Passwörter speichern und verwenden: Gute Automatik

Wie oben gezeigt, legt True Key nahe, das Launchpad einfach durch automatisches Speichern mit Zugangsdaten zu füttern. Das geschieht ganz von selbst, wenn die Browser-Erweiterung aktiv ist.

Im Unterschied zu fast allen anderen Passwort-Managern legt True Key dabei eine Opt-Out-Logik zugrunde. Bei anderen Anbietern muss der Nutzer meist der Speicherung zustimmen. Hier erhaltet ihr dagegen die Möglichkeit zu widersprechen. Tut ihr das nicht, wird gespeichert.

Ein weiterer Unterschied zu den meisten Konkurrenten ist, dass die Browser-Erweiterung kein eigenes Dialogfenster oder Menü aufweist. Bis auf ihr kleines Icon in der Adresszeile des Browsers ist sie weitgehend unsichtbar.

Normalerweise meldet euch True Key automatisch an, wenn ihr eine Website öffnet, für die eure Zugangsdaten vorhanden sind. Eine Ausnahme ist es, wenn mehrere Konten für die betreffende Seite gespeichert sind. In diesem Fall fragt True Key nach, welches ihr verwenden wollt.

True Key Profil wählen

Welches Nutzerkonto ist das richtige?

Ganz oben rechts seht ihr hier die Browser-Erweiterung in der Adresszeile von Opera. Ein Klick darauf öffnet das Launchpad in einem neuen Tab oder holt es in den Vordergrund, wenn es schon geöffnet ist.

Die Antennen-Symbole in den Formularfeldern zeigen an, dass True Key die Felder erkannt hat. Wenn Daten für die Seite vorliegen, sind sie anklickbar. Meist ist das jedoch unnötig, denn ein Klick öffnet nur die Konten-Auswahl, die sich im Fall mehrerer Konten ganz automatisch öffnet. Gibt es nur eines, ist sie überflüssig.

True Key Schaltfläche Formularfeld

Auswahl unnötig – das Formular ist bereits ausgefüllt

Beim Ausprobieren stelle ich fest, dass True Key mich nur beim ersten Aufruf einer Seite innerhalb einer Browser-Sitzung automatisch anmeldet.

Das ist sinnvoll, denn sonst wäre es nicht möglich, die Login-Seite zu lesen oder dort andere Aktionen auszuführen. Vielleicht möchte ich zum Beispiel bei Facebook ein weiteres Konto eröffnen statt mich mit einem bestehenden anzumelden.

Bei Amazon hat True Key leider einen Aussetzer. Vielleicht besteht das Problem darin, dass Amazon Benutzernamen und Passwort auf zwei getrennten Seiten nacheinander abfragt.

Jedenfalls füllt True Key das Feld für die E-Mail-Adresse nicht aus und es ist auch kein Antennen-Icon im Feld zu sehen. Ich muss also das Launchpad aufrufen, beim Amazon-Eintrag auf „Bearbeiten“ klicken, im Bearbeitungsfenster die E-Mail-Adresse kopieren und sie bei Amazon einfügen.

Erst beim zweiten Schritt greift die Automatik und True Key fügt das Passwort automatisch ein.

Davon abgesehen hat das automatische Speichern und Anmelden rund und gut funktioniert. Letzteres könnt ihr in den Einstellungen auch deaktivieren. Dann trägt True Key die Daten nur ein und sendet das Formular nicht ab.

Passwörter ändern: True Key spielt bei den Besten mit

Die Änderung von Passwörtern ist ein Punkt, an dem der Komfort sicherheitsrelevant ist. Um eure Daten bestmöglich zu schützen, solltet ihr eure Passwörter regelmäßig ändern. Aber wer hat dazu schon Lust? Je einfacher es ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns auch dazu durchringen.

Doch nicht jeder Passwort-Manager kann die Formulare zur Passwort-Änderung gut genug deuten, um das bestehende Passwort und eine neues in die entsprechenden Felder einzutragen und anschließend das gespeicherte zu ersetzen. In meinen Tests haben Dashlane und Blur hier den meisten Komfort geboten.

Hier findet ihr die ausführlichen Berichte:

Was hat True Key in dieser Hinsicht zu bieten? Ich versuche es zuerst bei Amazon.

Ergebnis: Volltreffer! True Key trägt das aktuelle Passwort ein und bietet an, im entsprechenden Formularfeld ein neues zu generieren.

True Key Amazon Passwort ändern

True Key reagiert perfekt auf das Änderungsformular

Ich klicke auf „Generieren“ und das zweite Feld füllt sich. Gleichzeitig erscheint unten im Dialogfenster das neu generierte Passwort mit der Option, es in die Zwischenablage zu kopieren.

True Key Amazon Passwort ändern 2

Auch das zweite Feld ist gefüllt

Jetzt bin ich etwas verwirrt, weil ich nicht weiß, ob das verdeckte dritte Feld auch schon gefüllt ist und wofür ich die Zwischenablage brauche. Aber egal. Ich kopiere das Passwort vorsichtshalber und schließe das Fenster. Wie ich sehe, ist das dritte Feld schon gefüllt.

Okay, auch gut. Ich muss das Formular also nur noch absenden. Auch darauf reagiert True Key perfekt und bietet an, das alte Passwort im Speicher durch das neue zu ersetzen.

True Key Amazon Passwort ändern 3

Passwort ändern mit vier Klicks

Ich versuche es noch bei Facebook. Dort klappt es genauso gut. Wirklich klasse. Einfacher und schneller könnt ihr Passwörter nicht ändern.

Weitere Daten verwalten: Nur das Pflichtprogramm

Die Börse haben wir oben schon gesehen. „Börse“ ist hier im Sinne von „Geldbörse“ zu verstehen. Darin könnt ihr Adressen, Kreditkarten, Führerscheindaten, Mitgliedschaften, Reisepassdaten und Sozialversicherungsnummern speichern.

Solche Eintragstypen sind bei gängigen Passwort-Managern Standard. Hier habe ich allerdings den Eindruck, dass True Key sie als Pflichtübung und ohne große Begeisterung behandelt.

Weder die Innovationslust der Sicherheits-Funktionen finde ich hier wieder, noch die Perfektion der oben dargestellten Passwort-Änderung.

Es fängt damit an, dass überhaupt kein automatisches Ausfüllen vorgesehen ist. Bei Führerschein und Co. wäre das irrelevant, aber bei Adressen und Kreditkarten ist ein automatischer Helfer praktisch. Schließlich investieren viele von uns immer wieder unnötig Zeit, um unsere Adressen und Kreditkarten-Nummern einzugeben.

Hier seht ihr die Börse mit Einträgen:

True Key Börse-Einträge

Auch in der Börse bleibt True Key seiner Kacheloptik treu

Ein paar Schönheitsfehler sind hier schon erkennbar, zum Beispiel die angelsächsische, im Deutschen falsche Reihenfolge von Straße und Hausnummer. Die Adress-Einträge haben beide meinen Namen als Überschrift, obwohl das Eintragsformular ein „Titel“-Feld hat.

Es wäre nützlich, wenn man dort „Zu Hause“, „Büro“, „Packstation“ und so weiter eintragen könnte, um bei Bestellungen auf einen Blick die richtige Versandadresse auswählen zu können. Stattdessen taucht der Titel in der Übersicht nicht auf und True Key setzt ihn aus dem Vor- und Nachnamen zusammen.

Bei der Kreditkarte fehlt ein Feld für die dreistellige Prüfziffer. Gut, man kann sie ins Notizen-Feld schreiben, aber das ist schon merkwürdig. Ohne Prüfziffer ist die Kreditkarte online nutzlos.

Bei der „Börse“ bietet sich also ein eher schwaches Bild. Die Notizen sind eine einfache, aber potentiell durchaus praktische Funktion:

True Key Notizen

Ein Aufbewahrungsort für Geheimnisse aller Art

Meine Begeisterung für die Passwort-Änderung setzt sich hier also nicht fort. Ein Passwort-Manager, der in der ersten Liga spielen will, sollte zumindest Adressen und Zahlungsdaten ausfüllen können.

Trotzdem: Die Passwort-Änderung ist wichtiger. Daher überwiegen die Pluspunkte.

Die Einrichtung, Teil 2: Gesichtserkennung und Sicherheitskomponenten von True Key

Nun wollte ich noch meine Neugier befriedigen und die Gesichtserkennung ausprobieren, mit der True Key so offensiv wirbt.

In den Einstellungen könnt ihr zwischen den zwei Sicherheitsstufen „Einfach“ und „Erweitert“ wählen. „Erweitert“ bedeutet eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Die Software verlangt in diesem Fall, dass ihr euch auf zwei verschiedene und voneinander unabhängige Arten als zugriffsberechtigt ausweist.

Dafür könnt ihr verschiedene Faktoren verwenden – oder auch „Komponenten“, wie sie bei True Key heißen.

Da ich diesen Punkt seit der Installation noch nicht bearbeitet habe, sind die Sicherheitsstufe „Einfach“ und der Faktor „Master-Passwort“ ausgewählt. Jetzt will ich die Komponente „Gesicht“ hinzufügen.

True Key Komponente Gesicht

„Gesicht“ ist als Komponente noch nicht verfügbar

Nach einem Klick auf „Hinzufügen“ muss ich eine weitere Software im Umfang von 75 Megabyte herunterladen. Nach der Installation sehe ich ein Logo in der Windows-Systemleiste und ein Desktop-Icon, aber weiter passiert nichts, auch beim Anklicken nicht.

Ich starte auf gut Glück den Browser neu und es klappt: Nun ist die Funktion ansprechbar. Ich muss näher an die Webcam heranrücken, so dass mein Gesicht sie möglichst ganz ausfüllt. Dabei ist folgendes Horrorbild entstanden.

True Key Gesichtserkennung

McAfee is watching you

Es ist etwas mühsam. Die Gesichtserkennung mäkelt noch eine Weile herum, dass ich nicht richtig im Bild sei oder das Licht nicht ausreiche, auch nachdem ich schon mühsam vorgebeugt dasitze und mir mit der Schreibtischlampe ins Gesicht leuchte, als wollte ich mich selbst verhören.

Dann muss ich noch einen Zeitraum festlegen, nach dem True Key eine Entsperrung mit Gesicht erfordert – höchstens alle 15 Minuten, mindestens alle 7 Tage.

Okay, die Komponente „Gesicht“ ist verfügbar und ich habe auf erweiterte Sicherheit umgestellt, also zwei Faktoren, um die Gesichtserkennung zusammen mit dem Master-Passwort zu verwenden. Zusätzlich will ich noch die Komponente „Zweites Gerät“ einrichten, um mehr Auswahl zu haben.

Das zweite Gerät wird in den meisten Fällen euer Smartphone oder Tablet sein. Wenn ihr sowieso eure Passwörter und sonstigen Daten mit dem mobilen Endgerät synchronisieren wollt, liegt es nahe, die App gleichzeitig hierfür zu verwenden.

Zur Aktivierung der Option „Zweites Gerät“ schickt mir True Key etwas umständlich eine E-Mail mit einem Link zur Startseite truekey.com. Von dort aus gelange ich über den Download-Link zur App im Play Store. Okay.

Die App fragt E-Mail und Master-Passwort ab und sagt dann: „Die Anmeldung ist jetzt möglich mit jean-cloud@web.de“. Ich weiß zunächst nicht, was das bedeutet. Habe ich mich nicht gerade angemeldet?

Ich soll wählen zwischen „Ich bin bereit“ und „Andere Komponente verwenden“. Letztere Option führt zur E-Mail-Verifikation. Unter „ich bin bereit“ komme ich zur Gesichtserkennung. Verstehe: True Key übernimmt diese Option vom Desktop, bietet aber zusätzlich eine Alternative an.

Nachdem die App auf dem Smartphone eingerichtet ist, steht die Option „Zweites Gerät“ auf dem Desktop zur Verfügung.

True Key drei Komponenten

Die Methoden zur Authentifizierung sind frei kombinierbar

Die App hat somit eine Doppelfunktion inne. Sie ist zum einen einfach ein Passwort-Manager für das Smartphone, zum anderen aber auch ein Werkzeug zur Authentifizierung auf dem Desktop.

Das Verfahren ist ganz einfach. Ist diese Komponente aktiviert und will ich mich am Desktop bei True Key anmelden, erscheint auf meinem Smartphone eine Meldung, die ich mit einer Fingergeste bestätigen muss. Ohne das Gerät ist also keine Anmeldung möglich.

True Key App wischen

Ein simpler und effektiver Weg der Authentifizierung

Das Konzept mit den Komponenten gefällt mir grundsätzlich gut. True Key prüft immer mindestens, ob es sich um ein vertrauenswürdiges, von euch registriertes Gerät handelt, und einen weiteren Faktor. Auf Wunsch sind es zwei weitere Faktoren, die ihr frei kombinieren könnt.

Nur die Gesichtserkennung scheint mir technisch nicht ausgereift. Immer wieder beklagte sich die Software beim Testen, es sei nicht hell genug, ich sei nicht nahe genug und ich solle den Kopf gerade halten. Es dauerte lange und manchmal klappte es gar nicht.

Mobile Nutzung: Nicht ganz so ausgereift wie auf dem Desktop

Nun noch ein paar Worte zum mobilen Passwort-Manager. Ähnlich wie auf dem Desktop bekomme ich das Angebot, die Sofortanmeldung zu aktivieren.

Als Sofortanmeldung würde ich das nicht bezeichnen, was die App vorführt. Es ist bei weitem nicht dasselbe wie beim Launchpad der Desktop-Anwendung von True Key.

Tippe ich einen Eintrag an, erhalte ich zunächst eine Auswahl, mit welcher Anwendung ich die Seite aufrufen will:

True Key App waehlen

Qual der Wahl: vier Browser und eine App

Ganz links wäre der eigene Browser von True Key, das zweite ist der Samsung-Browser, dann folgen Brave und Chrome. Erst wenn ich die Reihe nach links verschiebe, wird auch die Facebook-App sichtbar. Tippe ich das Logo an, öffnet sich die App, aber ohne eingetragene Zugangsdaten. Um weiterzukommen, müsste ich sie manuell kopieren.

Auch wenn ich direkt die Facebook-App öffne, ist von True Key nichts zu sehen. Bei Amazon passiert ebenfalls gar nichts. Tippe ich auf den Amazon-Eintrag in True Key, stehen nur die Browser zur Auswahl, nicht die Amazon-App.

Ich versuche es weiter. Mit der App des Musik-Streaming-Dienstes Focus@Will funktioniert es einigermaßen, was mir Gelegenheit gibt, euch zu zeigen, wie die Anmeldung mit True Key normalerweise aussehen sollte.

Ich öffne die App und über dem Eingabeformular erscheint eine Schaltfläche mit True-Key-Logo.

True Key App anmelden

True Key offeriert Hilfe beim Anmelden

Ich tippe darauf und im Bereich der Tastatur erscheint ein Kasten, in dem ich den gewünschten Datensatz auswählen kann. In diesem Fall ist nur einer vorhanden.

True Key App eintrag auswaehlen

True Key hat die richtigen Daten gefunden

Ich tippe darauf und die App trägt die Daten ins Formular ein. Dann erscheint die merkwürdige Frage, ob die Anmeldedaten meinem Profil „hinzugefügt“ werden sollen.

True Key App Anmeldedaten hinzufuegen

Automatisches Speichern an der falschen Stelle

Wie bitte? Da kommen sie doch gerade her. Offensichtlich ein Bug.

Abgesehen davon lief die Anmeldung hier rund. Allerdings gibt es auch bei dieser App keine Sofortanmeldung, wenn ich in True Key auf das Logo von Focus@Will klicke. Die Anwendung öffnet sich, aber zunächst sind keine Daten eingetragen. Eintragung und Anmeldung sind zwei zusätzliche Schritte.

Bei der Spotify-App klappte es ebenfalls gut. Bei Facebook und Amazon, wie gesagt, überhaupt nicht. Bei Audible war es wackelig. Die Dialogfelder blitzten immer wieder kurz auf und verschwanden wieder, aber mit etwas Mühe ging es.

Bei den Sicherheitsfunktionen hat True Key auch als App viel zu bieten und präsentiert sich fortschrittlich. Doch die Basics wie das automatische Ausfüllen von Anmeldeformularen weisen Schwächen auf.

Zur Not bleibt immer die Möglichkeit, Benutzernamen und Passwort durch Kopieren einzutragen. Das ist besser als Tippen und die Passwort-App war immer noch eine Hilfe. Doch schöner wäre es, wenn es so funktionieren würde, wie es gedacht ist.

Bei der Sicherheit trumpft True Key auf

Die Sicherheitsfunktionen sind der größte Trumpf von True Key. Die Möglichkeit, sich die Komponenten der Authentifizierung selbst zusammenzustellen, bedeutet Flexibilität und besonders starke Absicherung gegen Eindringlinge, sofern diese gewünscht ist.

Nur auf einem Gerät, das ihr zuvor als vertrauenswürdig registriert habt, genügt eine einzige Komponente wie das Master-Passwort zur Anmeldung. Bei nicht registrierten Geräten müssen es zwei Komponenten sein. So arbeitet True Key grundsätzlich immer mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung.

Dass eure Passwort-Daten mit dem sicheren 256-AES-Algorithmus verschlüsselt sind, versteht sich von selbst – das ist Branchenstandard.

VORTEILE

  • Clevere Sicherheitsfunktionen
  • Bequeme Passwort-Änderung
  • Schlanke Benutzeroberfläche
  • Cloud ist inklusive
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

NACHTEILE

  • Gratis-Option nur bis 15 Datensätze
  • Schwächen bei Anmeldung per App
  • Gesichtserkennung mühsam

Fazit: Guter Passwort-Manager, der Spaß macht

True Key hat viel zu bieten und macht Spaß. Die Beschränkung auf das Launchpad in einem Browser-Tab ohne zusätzliche Desktop-Software ist eine angenehm schlanke und übersichtliche Lösung für die Benutzerführung. Die Anmeldung von dort aus mit einem Klick ist bequem und praxistauglich.

True Key Homepage

McAfee True Key präsentiert sich als fortschrittlicher Passwort-Manager

19,95 € pro Jahr

Geradezu begeistert bin ich davon, wie souverän True Key mit Passwort-Änderungsformularen umgeht. Hier passiert fast alles von selbst, und das können unter den Konkurrenten nur wenige. Ein ganz starkes Plus, da es wichtig ist, Passwörter regelmäßig zu ändern.

Leider kann True Key dieses Spitzenniveau nicht überall halten. Schwächen habe ich vor allem bei der Formular-Erkennung der App ausgemacht. Hier bewegen wir uns eher in der Mittelklasse.

Die starke Absicherung mit frei kombinierbaren Komponenten ist ein überzeugendes Konzept. In meinen Tests hat allerdings die Gesichtserkennung noch nicht gut genug funktioniert. Oft dauerte es zu lange oder klappte gar nicht. Für diese Funktion müsst ihr also etwas Technik-Begeisterung mitbringen, bis sie ausgereifter ist.

Als letzter Kritikpunkt sei die Beschränkung der kostenlosen Version auf 15 gespeicherte Passwörter genannt. Das ist wenig attraktiv. Natürlich muss ein Anreiz vorhanden sein, die Vollversion zu abonnieren, doch zumindest eine weitgehend unbegrenzte Nutzung des Passwort-Managers auf einem Gerät bieten inzwischen fast alle.

Wenn ihr euch einen Gesamtüberblick verschaffen wollt, empfehle ich unseren Leitartikel Die besten Passwort-Manager – Test und Vergleich 2024.

Provider Screenshot

Produktdaten

Anbieter Websitewww.truekey.com
Betriebssysteme Desktop Windows, macOS
Betriebssysteme mobil Android, iOS
Zwei-Faktor-Authentifizierung
Kostenlose Option
Preis ab 19,95 Euro/Jahr
Open Source
Cloud-Speicherung
Deutsche Benutzeroberfläche
Browserintegration Mozilla Firefox, Google Chrome, Safari, Microsoft Edge
Zahlungsdaten verwalten (manuelle Eingabe)
Passwort Import – Browser Firefox, Chrome, Internet Explorer
Passwort Import – Software und Dateiformate Dashlane, LastPass, CSV
Passwort Export – Software und Dateiformate CSV

McAfee True Key Alternativen


Kommentare


Alfred 13. Mai 2019 um 08:05

Super Test – sehr sehr ausfühlich und gründlich, hat mir wirklich weitergeholfen.
Ein Aspekt wird aber nicht beleuchtet: Ich darf an meiner Arbeit aus Sicherheitsgründen keine Software (Apps, Add-Ons) installieren. Dort ist True Key für mich nicht nutzbar, da ich nicht über eine Webseite an die Daten komme.
Gilt dann analog auch für’s Internet-Cafe in Sri Lanka…

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