1Password im Test 2024: Top-Produkt ohne Gratis-Option
Inhaltsverzeichnis
Die automatische Eintragung macht dies besonders komfortabel. Der Passwort-Manager dient nicht nur als virtueller Notizzettel für eure Passwörter, sondern automatisiert auch ihre Erstellung, Verwendung und Aktualisierung, soweit möglich. Einen Überblick der interessantesten Anbieter auf dem Markt findet ihr hier: Die besten Passwort-Manager: Test und Vergleich 2024.
Wenn alles glatt läuft, verwendet ihr mit Hilfe so einer Software sichere Passwörter für alle eure Nutzerkonten, ohne diese jemals irgendwo manuell ab- oder eintippen zu müssen. In der Regel bekommt ihr sie noch nicht einmal zu Gesicht.
Damit diese Automatik funktioniert, muss sich der Passwort-Manager in den Browser einklinken, was meistens über eine Erweiterung geschieht. 1Password bietet solche Erweiterungen für Firefox, Safari, Chrome, Edge und Opera an.
1Password ist professionell aufgemacht und bequem in der Nutzung. Es kann alles, was zu einem guten Passwort-Manager gehört. Eine deutsche Übersetzung der Benutzeroberfläche und Hilfeseiten ist vorhanden, aber nicht ganz vollständig. Dementsprechend gibt es auch keinen deutschsprachigen Support.
Da bei einem Passwort-Manager nicht jedes Detail selbsterklärend ist, kommt ihr im Idealfall gut mit Englisch zurecht, um an 1Password Spaß zu haben.
Ebenfalls dürfte der Preis für viele ein Kriterium sein. Der Passwort-Manager kostet ab 35,88 US-Dollar pro Jahr. Darin inbegriffen ist die Synchronisierung mehrerer Endgeräte über die Cloud von 1Password, mit der sich die Software automatisch verbindet. Sehen wir uns 1Password also genauer an.
VORTEILE
- Viele Browser-Erweiterungen
- Benutzerfreundlich
- Synchronisierung auch über Dropbox, iCloud, WLAN
NACHTEILE
- Keine kostenlose Nutzung
1Password einrichten: Gut abgesichert mit virtuellem Notfallkoffer
1Password ist ein cloud-basierter Passwort-Manager. Die Software ist an die Server des Unternehmens angebunden und läuft nur mit einem Nutzerkonto. Daher fordert euch die Webseite als erstes auf, euch mit einer E-Mail-Adresse zu registrieren, wenn ihr 1Password ausprobieren wollt.
Etwas versteckt bietet 1Password die Software auch als Kaufversion an, bei der kein Abonnement und nur eine einmalige Zahlung nötig ist. Auf der Webseite ist davon wenig zu sehen, doch die Kaufoption erscheint während der Installation.
Diese Version läuft auch ohne ein Nutzerkonto bei 1Password. Ihr könnt sie ausschließlich offline benutzen oder, als Alternative zur 1Password-Cloud, über einen Dienst wie Dropbox oder iCloud synchronisieren. Sie kostet gesalzene 64,99 US-Dollar, was im Vergleich zu anderen Passwort-Managern ziemlich absurd ist.
Im nächsten Schritt fragt 1Password nach euren Kreditkartendaten, um nach Ablauf des Testmonats eure Zahlung einzuziehen, falls ihr nicht kündigt. Erst auf den zweiten Blick habe ich gesehen, dass ein unscheinbarer, kleiner, grauer Textlink unter dem Formular ein Überspringen dieses Schritts ermöglicht. Prima. Ich kann also auch ohne Zahlungsdaten testen.
Weiterhin auf der Webseite führt mich 1Passwort durch eine Einrichtungs-Routine. Zunächst muss ich ein Master-Passwort festlegen. An dieser Stelle lohnt es sich bei jedem Passwort-Manager, etwas Hirnschmalz zu investieren, denn das Master-Passwort sollte schwer zu erraten und entsprechend lang sein. Gleichzeitig solltet ihr es euch merken können.
Dazu eignet sich eine Abfolge von vier oder fünf Wörtern, die in dieser Kombination keinen Sinn ergeben und in keinem Text oder Wörterbuch vorkommen, aber durch ihre Bildhaftigkeit oder ihren Klang trotzdem noch gut zu merken sind. Beispiel: „Taxi blumengießen 23 Katzen“.
Dann erhalte ich einen geheimen Schlüssel, der zusammen mit meinem Master-Passwort die Verschlüsselung meiner Passwörter schützt.
Als nächstes legt mir 1Password nahe, ein „Emergency Kit“ herunterzuladen. Hinter dem spannenden Namen verbirgt sich einfach eine PDF-Seite mit wichtigen Daten.
Das Master-Passwort müsst ihr hier selbst noch eintragen. Dann könnt ihr die Seite ausdrucken oder auf einem USB-Stick speichern – am besten beides. Ihr braucht das Master-Passwort für jedes Anmelden in 1Password, den „Secret Key“ für jeden Zugriff von einem neuen Gerät.
Daher ist es unverzichtbar, den Secret Key irgendwo aufzubewahren. Im alltäglichen Gebrauch wird er automatisch durch die Software übertragen, ohne dass ihr etwas tun müsst oder das auch nur mitbekommt. Doch wenn mal euer Rechner ausfallen sollte und ihr von anderen Geräten aus auf eure Passwort-Daten zugreifen wollt, braucht ihr den Secret Key.
Wenn euer Account erstellt ist, gelangt ihr auf eine Innenansicht eures neu erstellten Accounts. Dort findet ihr Download-Links für die Desktop-Software und die Browser-Erweiterung. Wenn ihr diese aktiviert, verknüpft sie sich automatisch mit der Desktop-Software, die ihr für Mac und Windows herunterladen könnt.
Die Benutzeroberfläche: Passwörter verwalten mit 1Password
Ich teste die Software von 1Password auf meinem Windows-10-Rechner. Download und Installation gehen schnell. Nachdem ich die Software gestartet habe, stelle ich für euch gleich mal auf die deutsche Benutzeroberfläche um. Jetzt bieten sich diese Optionen:
„Testphase starten“ wählt ihr, wenn ihr gleich die Software herunterladet, ohne einen Account zu erstellen. Letzteres holt ihr dann hier nach. Für mich ist „In Ihrem 1Password-Konto einloggen“ die richtige Option. Die unteren beiden sind passend, wenn ich bereits eine Passwörter-Datenbank angelegt habe.
Die Oberfläche verwendet ein Drei-Spalten-Layout mit dem Menü links, den Einträgen in der Mitte und den Details des aktuell ausgewählten Eintrags rechts. Der Screenshot zeigt 1Password direkt nach der Installation, noch ohne gespeicherte Passwörter.
Wie ihr seht, sind drei Einträge vorhanden. Der erste besteht aus den Zugangsdaten für meinen 1Password-Account selbst. Der zweite ist ein Eintrag vom Typ „Identität“. Er besteht momentan nur aus meinem Namen, den ich anfangs bei der Registrierung angegeben hatte.
In einem Identitäts-Eintrag kann ich eine lange Liste persönlicher Daten erfassen, von meiner Adresse und Telefonnummer über Mail-Adressen und Geburtsdatum bis hin zu Social-Media-Accounts und Skype-Namen. Diese sind an keine bestimmte Webseite gebunden, sondern stehen für alle Online-Formulare zur Verfügung.
Der dritte Eintrag ist eine Beispieldatei des Typs „geheime Notiz“. Da der Passwort-Manager über den geheimen Schlüssel und das Master-Passwort ein gut abgesicherter Speicherort ist, bietet es sich an, wichtige und geheime Notizen eher dort zu hinterlegen als lose auf der Festplatte.
Für den folgenden Screenshot habe ich durch einen Klick auf „New Item“ das Menü zum Anlegen eines neuen Eintrags geöffnet. Jetzt hatte ich die Software schon mit ein paar Passwörtern gefüttert. Wie ihr seht, gibt es eine stattliche Zahl von verschiedenen Eintragstypen.
Die meisten Einträge sind in der Praxis meist Logins. Dies sind Kombinationen aus einem Account- beziehungsweise Nutzernamen und einem Passwort. Solche Einträge entstehen automatisch, wenn ihr mit aktiver Browser-Erweiterung auf einer Webseite eure Zugangsdaten eintippt und der Software die Anweisung gebt, sie zu speichern. Wie das aussieht, sehen wir weiter unten.
Anhand der Liste links könnt ihr die Einträge filtern. Klickt zum Beispiel auf „Logins“, um nur Einträge von diesem Typ zu sehen. Per Voreinstellung sind die Einträge alphabetisch sortiert, aber ihr könnt sie auch nach Erstellungsdatum oder Typen sortieren.
Wie ihr im Screenshot direkt nach der Installation oben seht, befindet sich außerdem über der Eintragsliste ein Suchfeld. Wenn ihr hier etwas eintippt, filtert 1Passwort die Liste sofort nach Einträgen, in denen eure Eingabe vorkommt.
Jetzt muss ich nur auf den Google-Eintrag doppelklicken und 1Password ruft im Browser die Anmeldeseite auf, trägt meine Zugangsdaten ein und meldet mich an. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.
Für die meisten Alltagsanwendungen genügt eine Mini-Version der Arbeitsoberfläche, die ihr über ein Icon in der Systemleiste oder über die Browser-Erweiterung aufrufen könnt.
Wie ihr seht, denkt 1Password mit: Da ich mich auf der Facebook-Seite befinde, schlägt mir die Software gleich den Eintrag mit meinen Zugangsdaten für das soziale Netzwerk vor. Durch einfaches Anklicken kann ich mich jetzt einloggen. Auf Wunsch zeigt das Fensterchen aber auch alle anderen Einträge an.
Passwörter speichern und verwenden: Bequem und automatisch
Wenn ihr euch mit Benutzernamen und Passwort auf einer Webseite anmeldet und 1Password diese Daten noch nicht kennt, bietet euch die Software an, sie zu speichern. Das funktioniert auch, wenn 1Passwort gesperrt ist, weil ihr euer Master-Passwort noch nicht eingegeben habt.
In diesem Fall fordert euch 1Password auf, das Master-Passwort einzugeben. Der Screenshot zeigt diese Situation am Beispiel einer manuellen Anmeldung auf Web.de.
Nach der Eingabe des Master-Passworts erscheint dann die Abfrage, derentwegen sich 1Password in den Vorgang eingeschaltet hatte: Wollt ihr die eben verwendeten Zugangsdaten speichern?
Wenn ihr einen neuen Account erstellt, ist euch 1Password mit einem Passwort-Generator behilflich. Diesen könnt ihr jederzeit durch einen Klick auf das entsprechende Symbol in der reduzierten Arbeitsoberfläche (Schlüssel mit Pluszeichen) aufrufen. Folgender Screenshot zeigt dies am Beispiel der Erstellung eines Google-Kontos.
Durch einen Klick auf „Kopieren“ gelangt das angezeigte Passwort in die Zwischenablage, von wo aus ihr es in die Formularfelder einfügen könnt.
Das ist okay, könnte aber bequemer sein. Bei dem ähnlich aufgebauten Passwort-Manager Dashlane zum Beispiel genügt ein Klick in eines der Passwortfelder, und schon bietet die Software an, beide Felder mit einem neu generierten Passwort auszufüllen. Das braucht ihr dann nur noch mit einem Klick zu bestätigen.
Hier erfahrt ihr mehr über den Konkurrenten: Dashlane. Ähnlichen Komfort bieten Blur, McAfee True Key und Sticky Password. Einen umfassenden Überblick findet ihr in unserem Hauptartikel Die besten Passwort-Manager – Test und Vergleich 2024.
Nach dem erfolgreichen Absenden des Anmeldeformulars erscheint der Autosave-Dialog und 1Passwort bietet mir an, die eben erstellten Zugangsdaten zu speichern.
Leider passiert dabei ein Fehler. Wenn ich den angelegten Eintrag aufrufe, führt mich 1Password wieder auf das Formular zur Account-Erstellung, nicht zum Login. Die Software versucht, mit denselben Daten einen neuen Account zu eröffnen, da sie das Formular irrtümlich für ein Login-Formular hält.
Das kann schon mal vorkommen. Die Web-Formulare sind unterschiedlich und kein Passwort-Manager wird sie alle perfekt erkennen. Wobei es doch überrascht, dass es ausgerechnet bei Google nicht rund läuft. Ich hätte gedacht, um Anbieter in dieser Größenordnung kümmert man sich als erstes.
Wenn die automatische Erkennung nicht funktioniert, gibt es immer noch die Möglichkeit, Einträge in 1Password manuell anzulegen und zu bearbeiten. Da dies in der Regel nur einmal nötig ist, sollte es daran im Zweifel nicht scheitern.
Die bequemste Verwendungsweise von 1Password sieht so aus, dass ihr einfach im Mini-Fenster der Software auf einen Login-Eintrag klickt. Dazu könnt ihr das Fenster aus der Systemleiste oder der Browser-Erweiterung heraus öffnen, das ist egal.
Auf diesen Klick hin öffnet 1Password die betreffende Seite im Browser, trägt eure Zugangsdaten ein und meldet euch an. Der Passwort-Manager nimmt euch also auch das Aufrufen der Webseite und sogar das Öffnen des Browsers ab.
Passwörter ändern: Besser geht's nicht
Am Beispiel Facebook habe ich ausprobiert, wie sich die Änderung eines Passworts mit 1Password gestaltet. Facebook bietet dafür wie üblich ein Formular mit drei Feldern: einem für das bestehende Passwort und zweien für das neue.
Ich merke gleich, dass 1Password nicht so ganz mitbekommt, worum es hier geht. Ich platziere den Cursor im Feld für das bestehende Passwort, das in der Software gespeichert ist. Dann öffne ich das kleine 1Password-Fenster über die Browser-Erweiterung. Dieses bietet mir den Facebook-Eintrag an.
Ich klicke darauf und 1Password versucht, das Formular gleich abzuschicken. Das geht nicht, weil die Felder für das neue Passwort noch leer sind, und Facebook gibt eine Fehlermeldung aus.
Ich muss also wieder manuell den Passwort-Generator öffnen und das neu erstellte Passwort in die beiden Felder kopieren. Okay, nicht so schlimm. Aber jetzt interessiert mich noch, ob 1Password korrekt erkennt, dass sich das Passwort eines bestehenden Eintrags geändert hat.
Die Antwort: ja. Der Passwort-Manager fragt artig nach, ob er den bestehenden Eintrag mit meinen Facebook-Zugangsdaten aktualisieren soll.
Gut so! Wie gesagt, es wäre schöner, wenn 1Password den Unterschied zwischen Feldern für neue Passwörter und Feldern für die Anmeldung besser verstehen würde. Unterm Strich ist der Mehraufwand für die wenigen manuellen Schritte aber gering.
Weitere Daten verwalten: 1Password füllt auch Adressformulare aus
1Password kann ein breites Spektrum persönlicher Informationen und Zahlungsdaten verwalten. Dazu gehören auch Bankkonten. Mich hat interessiert, was passiert, wenn ich bei Amazon eine neue Kreditkarte eingebe. Speichert 1Password die Daten automatisch beziehungsweise bietet mir das an?
Leider Fehlanzeige. 1Password meldet sich überhaupt nicht zu Wort, als ich die Daten eingebe und speichere.
Wie sieht es anders herum aus, wenn ich die Kreditkarte zuerst direkt in 1Password erfasse und dann die Daten in das Amazon-Formular eintragen will?
Das klappt hervorragend. Auf den ersten Blick ist nichts von 1Password zu sehen, doch als ich mit rechts in eines der Formularfelder klickte, sehe ich, dass 1Password im Kontextmenü auftaucht. Mit dieser Menüoption lässt sich ein kleiner Assistent öffnen. Wenn ihr darin wiederum auf die Kreditkarte klickt, füllt 1Password das Formular korrekt aus.
Noch besser wäre es natürlich gewesen, wenn der Assistent direkt die Kreditkarte angeboten hätte. Das war nicht der Fall, ich musste die Karte über das kleine Icon-Menü selbst heraussuchen. Im Screenshot oben habe ich den Menüpunkt „Kreditkarte“ markiert.
Als nächstes habe ich es noch mit Adressdaten versucht. Dazu habe ich direkt in 1Password unter meiner Identität meine Postadresse eingegeben und dann bei Amazon das Formular zum Erfassen einer neuen Adresse aufgerufen.
Es funktioniert genauso. Wenn ich über das Kontextmenü den Assistenten aufrufe, bietet mir die Software zunächst nur meine Zugangsdaten für Amazon an. Sie merkt also, dass ich auf der Amazon-Seite bin, aber anscheinend nicht, dass in diesem Formular eine Postadresse statt meiner Login-Daten gefragt ist.
Wenn ich aber gezielt meinen Identitäts-Eintrag heraussuche und diesen anklicke, klappt es: 1Password setzt die Daten richtig ins Formular ein.
Das wundert mich. Wenn der Passwort-Manager sogar die einzelnen Felder für Stadt, Straße und Postleitzahl erkennt, wieso bietet er mir dann nicht gleich meine Adressdaten an, sondern meine Login-Daten, mit denen ich hier überhaupt nichts anfangen kann?
Die einzelnen Datensätze manuell heraussuchen zu müssen, also in diesen Beispielen Adresse und Kreditkarte, scheint mir unnötiger Aufwand zu sein. Dennoch funktioniert das automatische Ausfüllen hervorragend, und das haben viele andere nicht zu bieten. Nicht ganz erstklassig also, aber nahe dran.
Mobile Nutzung: Die App lässt keine Wünsche offen
Bei der Verwendung einer Passwort-Manager-App ist dringend zu empfehlen, direkt eine vierstellige Pin zum Entsperren einzurichten. Sonst müsst ihr ständig das Master-Passwort eingeben, was schnell lästig und zeitaufwändig wird. Die benötigte Einstellung findet ihr unter „Sicherheit“.
Wenn euer Smartphone einen Fingerabdruck-Sensor besitzt, geht das Entsperren damit noch einfacher.
Bei meinem Android 8 gibt es eine Grundeinstellung, welche Anwendung dafür zuständig sein soll, automatisch Formularfelder auszufüllen. Um die Ehre streiten sich ab Werk Google und Samsung. Mit 1Password kommt ein weiterer Eintrag hinzu, den die App mit meiner Zustimmung auch gleich aktiviert hat.
Je nach Betriebssystem ist es unterschiedlich, ob die App spezielle Berechtigungen benötigt und wenn ja, welche. Hier ist die 1Password-Anleitung für die Installation der Anwendung.
Das Einloggen in Apps läuft bei mir reibungslos. Ich teste zunächst die Amazon-App. Als ich sie öffne, erscheint sofort an der richtigen Stelle der Vorschlag, das Anmeldeformular mit den Daten aus 1Password auszufüllen.
Bevor 1Passwort aber jetzt Daten rausrückt, ist noch einmal das Master-Passwort, die Pin oder euer Fingerabdruck gefordert.
Wir ihr seht, habe ich die Option Fingerabdruck gewählt, weil das am einfachsten ist.
Als nächstes ermöglicht euch die App, den richtigen Eintrag für die Anwendung auszuwählen. Sie erkennt ihn also nicht automatisch. Das ist nachvollziehbar, denn die Daten sind ja sonst für die Anmeldung auf Webseiten gedacht, während es hier um eine App geht.
Hier gilt es also zum Login-Eintrag für Amazon zu navigieren und diesen auszuwählen. 1Password merkt sich den Eintrag fürs nächste Mal.
Folgender Screenshot zeigt, wie eure Daten-Einträge in der App aussehen. Beim zweiten von oben habe ich durch Antippen der drei Pünktchen die Optionen aufgeklappt.
Die Optionen von links nach rechts:
- Eintrag löschen
- Eintrag zum Favoriten erklären, um ihn leichter zu finden
- Direktes Einloggen im integrierten Browser: Die wohl interessanteste und praktischste Funktion
- Passwort kopieren
Bei der Sicherheit könnt ihr noch an einigen Einstellungen schrauben. Zum Beispiel sperrt sich die App automatisch, wenn sie zehn Minuten nicht aktiv war. Diese Dauer könnt ihr verlängern oder verkürzen.
Beim Ausprobieren und Einrichten ist es lästig, sich so oft authentifizieren zu müssen. Für die Sicherheit ist das aber wichtig und im Alltag dürfte es kein Problem mehr sein. Ihr ändert ja nicht ständig die Einstellungen, und die App-Passwörter sind in den Anwendungen selbst gespeichert.
Ich habe mich mit der App schnell angefreundet. Alles hat ohne Probleme geklappt.
Ist euch oben der Eintrag mit dem Namen „Einloggen“ auf dem Screenshot aufgefallen? Tja, das kommt davon, wenn Seitenbetreiber keinen anständigen Seitentitel vergeben. Dafür kann der Passwort-Manager nichts.
Ist auch kein großes Problem – an der gespeicherten URL ist zu erkennen, um welche Seite es geht, und der Eintrag lässt sich leicht manuell umbenennen.
Sicherheit: Ein durchdachtes Konzept
Ein Passwort-Manager hat die Hauptaufgabe, die Verwendung sicherer Passwörter zu erleichtern. Gleichzeitig ist es zunächst einmal ein Sicherheitsrisiko, sämtliche Passwörter gebündelt an einem Ort und in einer Datei aufzubewahren.
Wenn die ganze Sammlung dem Falschen in die Hände fiele, könnte der sich austoben und euch ernste finanzielle Probleme bescheren.
Der Passwort-Manager muss seine Inhalte daher sicher verschlüsseln. 1Password verwendet dazu den AES-256-Standard, der zu den aktuell sichersten gehört.
Wenn ein Dieb euer Smartphone mit der 1Password-App in die Hände bekäme, hätte er euren geheimen Schlüssel, der in der App gespeichert ist, nachdem ihr ihn einmalig eingegeben habt. Er hätte jedoch nicht euer Master-Passwort und ohne dieses rückt die App keine Daten raus.
Sollte euch jemand über die Schulter schauen und euer Master-Passwort herausbekommen, kann er damit ebenfalls nichts anfangen, wenn er nicht auch euren geheimen Schlüssel oder eines eurer Geräte in die Hände bekommt.
Ihr müsst euch nur gut überlegen, wo ihr euer „Emergency Kit“ speichert. Die Sicherheitsarchitektur von 1Password ist ausgehebelt, wenn eine simple PDF-Datei auf eurem Rechner, Smartphone oder Tablet liegt, in der sowohl der geheime Schlüssel als auch das Master-Passwort stehen.
Nach dem Herunterladen also nicht vergessen, die Datei woanders zu speichern beziehungsweise auszudrucken und vom Desktop-Rechner zu löschen.
VORTEILE
- Viele Browser-Erweiterungen
- Benutzerfreundlich
- Synchronisierung auch über Dropbox, iCloud, WLAN
NACHTEILE
- Keine kostenlose Nutzung
Fazit: 1Password überzeugt, ist aber nicht billig
1Password hat im Test ein überzeugendes Bild abgegeben. Sowohl die Windows-Software als auch die Android-App liefen rund und synchronisierten sich von selbst ohne Verzögerung.
35,88 USD pro Jahr
Formularfelder erkannte 1Password in den meisten Szenarien korrekt. Obwohl die meisten anderen Passwort-Manager ebenfalls in der Lage sind, Adressen und Zahlungsdaten zu speichern, können viele beim automatischen Ausfüllen nicht mehr mitziehen. Hier gehört 1Password zu den bequemsten Lösungen.
1Password ist vielleicht das Richtige für euch, wenn ihr einen möglichst komfortablen Passwort-Manager mit Synchronisierung sucht und es euch auf einen Euro mehr oder weniger dabei nicht ankommt.
Kommentare
Martino 19. Januar 2019 um 10:41
????
es gibt keine deutsch Oberfläche? am Mac schon! Und alle Screenshots bei Ihnen auch!
Na klar gibt es 1Password in Deutsch! Auch die Webseite kann man auf Deutsch umschalten lassen. Und es gibt auch paar, wenn auch nicht viel deutsche Supportseiten!
????
Teuer? es Kostet genau so viel wie die meisten Konkurenten wenn man ein Jahres-Abo abschliesst. Darüberhinaus kann man sich 1Password auch für noch nicht ienmal das Doppelte Kausfen – heist, nach 2 Jahren Nutzung hat sich der Kauf schon amortisiert!
Und das soll teuer sein? Das man darüberhinaus auch ganz auf irgendeine Cloudlösung verzichten kann, und das ganz dezentral peer-to-peer mit dem Smartphone syncen lassen kann ist doch ein Feature das ich vorallem in der bequemlichkeit bei keinem anderen Manager gesehen habe.
Sebastian 21. Januar 2019 um 14:50
Hallo Martino,
danke für deinen Kommentar. Stimmt, die Oberfläche ist eingedeutscht – aber unvollständig, wie die Screenshots ja zeigen. In der Tabelle habe ich mich daher fürs rote X entschieden, da diese Angabe vor allem für Nutzer interessant ist, die mit Englisch nicht zurechtkommen. Wenn das der Fall ist, sollte alles auf Deutsch vorhanden sein, um die Software ohne Sprachbarriere nutzen zu können.
Zum Thema „teuer“ – man kann ganz wertfrei feststellen, dass 1Password zusammen mit Dashlane und Blur bei rund 40 Dollar/Euro jährlich im oberen Preissegment sitzt. Ich wollte damit nicht ausdrücken, dass es das Geld nicht wert sei, aber faktisch gibt es eben auch Passwort-Manager für um die 20 Euro im Jahr oder auch noch weniger.
Ich werde aber gleich die Stelle korrigieren, wo es heißt, es gebe keine deutsche Benutzeroberfläche, denn das stimmt ja so nicht. Danke für den Hinweis!
Michael 10. Februar 2019 um 10:00
Wenn man alle Geräte, sei es durch Raub oder Brand, verliert und quasi „nackt“ dasteht.
Wie kommt man wieder an seine Passwörter in 1Password?
Sebastian 12. Februar 2019 um 11:29
Hallo Michael,
wenn wirklich kein verbundenes Gerät mehr existiert und die Daten auch nicht mit jemandem geteilt wurden, der eventuell noch Zugang hat, geht das nur mit dem Secret Key und Master-Passwort. Wenn diese Daten vorhanden sind, einfach hier einloggen. Ohne sie ist keine Wiederherstellung möglich. (Der Secret Key muss immer einmalig beim ersten Zugriff von einem neuen Gerät eingegeben werden und bleibt dann in der App/Software gespeichert. Das Master-Passwort ist jedesmal nötig, außer wenn auf dem Smartphone ein Fingerabdruckscan o.ä. als Ersatz dafür eingestellt ist.)
Mehr Details:
https://support.1password.com/de/forgot-master-password/
https://support.1password.com/secret-key-security/
https://support.1password.com/de/secret-key/
Viel Glück!
Sebastian
Michael Ester 6. November 2019 um 10:24
Hallo! Was würde eigentlich passieren, wenn es den Anbieter Aus irgendwelchen Gründen (zB Insolvenz) irgendwann plötzlich nicht mehr geben würde? Wie wäre dann der Zugang zu den Webseiten und Apps möglich?
Sebastian 18. Dezember 2019 um 13:53
Hallo Michael! Das Abschalten der Server bei einer Insolvenz würde vermutlich nicht über Nacht kommen, sondern man hätte etwas Zeit, die Passwörter rechtzeitig zu exportieren. Wenn nicht, müsste man die Passwortwiederherstellung bzw. -neuvergabe der jeweiligen Dienste in Anspruch nehmen.
Norbert 14. Dezember 2019 um 12:21
Klasse Bericht. Nutze 1 Passwort schon. Gibt es die Möglichkeit alle Passwörter in einer Liste ausdrucken, damit ich diese im Safe meiner Bank hinterlegen kann? Für den Fall der Fälle. Und gibt es irgendwo eine Betriebsanleitung Deutsch als pdf?
Vielen Dank vorab.
Norbert
Sebastian 16. Dezember 2019 um 13:05
Hallo Norbert, bei Passwort-Managern ist Standard, dass man die Passwortlisten in verschiedenen Formaten exportieren kann. CSV gehört in der Regel dazu. Die exportierte Datei kann man dann in einer Tabellenkalkulation wie Excel öffnen und ausdrucken. Eine PDF-Anleitung des Herstellers auf Deutsch gibt es nicht, aber im Netz sind einige Hilfen von anderen Parteien zu finden. Viel Erfolg!
Karl-Heinz 16. Oktober 2022 um 12:49
Hallo Sebastian,
eine gute Zusammenfassung aller Passwortmanager – allerdings schon einige Zeit her.
Vielleicht wären nach einer gewissen Zeit „updates“ gut. Es haben sich bei den Passwortmanagern doch einige – durchaus gravierende Dinge – geändert.
So ist inzwischen bereits einige Zeit 1 Passwort 8 – auch für iOS – verfügbar, dem u.A. die Möglichkeit, einen lokalen Server oder z.B. auch Dropbox als Tresorspeicher zu verwenden, genommen wurde. Das bedeutet, dass man nun alle seine vertraulichen Daten ausschließlich der Cloud anvertrauen muss – wenn man geräteübergreifend synchronisieren will. Das was bis zur Version 7 noch problemlos und angenehm möglich. Das ist auch der Grund, warum ich nicht auf 1 Password 8 umsteigen werde. Sollte Version 7 nicht mehr funktionieren – aus welchem Grund auch immer – werde ich zu einem anderen Anbieter wechseln
Weiterhin viel Erfolg
Karl-Heinz
Team Sonntagmorgen 15. November 2022 um 10:08
Hallo Karl-Heinz,
vielen Dank für Deinen Kommentar und die Info zu 1Password 8!
Du hast recht, es gab in der Zwischenzeit einige Änderungen bei den Passwortmanagern. Ein Update der Passwortmanager-Tests steht bereits auf unserer To-Do-Liste.
Viele Grüße
Team Sonntagmorgen