Yoga und Fitness fusionieren bei YOGALETICS: Das Beste aus zwei Welten?
Ist YOGALETICS ist eine Kombination aus Yoga und Fitness. Es macht Spaß und fordert heraus, ohne zu überfordern. Trainer Hans Figueroa führt ebenso kompetent, wie empathisch durch das Training.
Das 9-Wochen-Konzept ist gut durchdacht und selbst für Menschen mit wenig Zeit machbar. Trainiert wird immer montags, mittwochs und freitags für jeweils 30 Minuten. Die Intensität der Einheiten steigert sich ausschließlich durch die Auswahl der Übungen und nicht durch eine Vermehrung oder Verlängerung der Trainingseinheiten.
Bei dem Ganzkörper-Workout handelt es sich um Fitnessübungen für Zuhause. Trainiert wird ausschließlich mit dem eigenen Körpergewicht. Es sind keine Geräte notwendig. Alles, was ihr für das Training braucht, sind eine Yogamatte und 2×2 Meter Platz.
Übungen wie „Der Krieger“ oder die „Yogabrücke“ bilden den meditativen Ausgangspunkt und werden durch athletische Bewegungsabläufe erweitert. Sprünge kommen nicht vor, wodurch ihr eure Gelenke schont.
Insgesamt fördert ihr Kraft, Beweglichkeit und Geist. Unterstützt wird das durch regelmäßiges Dehnen an trainingsfreien Tagen. Nach ein paar Wochen werdet ihr merken, wie ihr euch geschmeidiger durch euren Alltag bewegt.
Zwar soll auch etwas Muskelaufbau stattfinden und die Ausdauer trainiert werden, da gibt es aber effektivere Methoden. Wenn das euer Hauptziel ist, solltet ihr doch lieber im Gym vorbeischauen oder mal ANIMAL FITNESS auschecken – es ist auch von Hans.
Macht ihr noch konventionelle Fitnessübungen für Zuhause? Heute möchte ich euch das Home-Fitness-Programm YOGALETICS von fit@home vorstellen. Es gehört auf Amazon.de zu den Bestsellern und lockt durch eine beeindruckende Zahl an positiven Rezensionen. Ich will wissen, was dran ist am Hype. Hier kommt mein Erfahrungsbericht.
Inhaltsverzeichnis
Das richtige Training für mich: Basisprogramm oder Premium Edition?
Am Anfang stand ich vor einer kniffligen Entscheidung: Greife ich zum YOGALETICS: Basisprogramm oder zur Premium Edition? Auf den ersten Blick ist nicht klar, wie sich die DVDs unterscheiden, da beide ein Heim-Training speziell für Anfänger versprechen.
Nach etwas Recherche und einer kurzen Kontaktaufnahme mit dem Hersteller ist klar: Das Basisprogramm ist zugleich der „erste Level“ der Premium Edition. Der Kaufpreis des wird beim Umstieg Upgrade vom Hersteller erstattet. Das klingt fair. So könnt ihr erstmal reinschnuppern, ohne am Ende draufzuzahlen.
Was wird in der Premium Edition mitgeliefert?
Damit ich alles testen kann, habe ich die YOGALETICS: Premium Edition gewählt. Sie verspricht mehr Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit in nur 9 Wochen. Dass das Programm mehr als eine simple Fitness-DVD sein möchte, habe ich beim Auspacken bemerkt.
- 3 DVDs mit 9 kompletten Workouts
- Bonus-DVD mit 6 Dehnungsroutinen à 10 Minuten
- Ausführliches Begleitheft, das die Trainingsphilosophie und „Rückfallstrategien“ enthält
- Bonus Booklet mit einer 9 Wochen Ernährungs-Challenge
- Rezeptbuch mit 25 leckeren Blitzrezepten
- Trainingsplan-Poster, das den Fortschritt übersichtlich auf einen Blick abbildet
- Aktivierungscode für den Online-Stream des Programms. Damit könnt ihr YOGALETICS überall trainieren, sofern ihr eine stabile Internetverbindung habt
Auf den ersten Blick hat mich weder das Challenge-Booklet noch das Rezeptbuch sonderlich überzeugt. Möglich, dass Anfänger in Ernährungsfragen daraus einen Erkenntnisgewinn ziehen. Für mich fühlten sich die Ernährungstipps etwas oberflächlich und zu statisch an.
Dafür gefällt mir das Kursplan-Poster. Es wird unmissverständlich dargestellt, an welchem Tag ich welches Training absolvieren muss. Das motiviert. Immer montags, mittwochs und freitags wird es ernst. Jeweils für 30 Minuten. Alles klar. Keine Ausreden. Nächsten Montagmorgen fang ich an. Versprochen. Wirklich.
Das Trainingskonzept
YOGALETICS ist ein Ganzkörpertraining, das sich an Anfänger richtet. Trainiert wird ausschließlich mit dem eigenen Körpergewicht, also ohne Geräte (Bodyweight-Training). Alles, was ihr benötigt, sind 2×2 Meter Platz und eine Matte. Kein Yogastudio, kein Gym und auch kein Yoga-Pants-Zwang.
Die niedrige Einstiegshürde und geringe Investitionskosten gefallen mir. So können Anfänger nicht so viele Ausreden finden und direkt loslegen.
Wie der Name YOGALETICS schon verrät, sind die Übungen eine Mischung aus Yoga und Fitness. Versprochen wird der perfekte Mix für Body und Mind. Meditation und Athletik? Klingt ein bisschen nach Poweryoga.
In der Praxis sieht das so aus, dass die Übungen oft mit Grundposen aus dem Yoga beginnen, diese dynamisch entfalten und mit anderen Posen kombinieren. Das Ergebnis ist ein angenehmer Flow mit genügend Ruhemomenten.
Das Training teilt sich in drei Levels, die ihr jeweils 3 Wochen lang absolviert. So kommt die empfohlene Trainingsdauer von 9 Wochen zustande. Dies ist allerdings nur eine Empfehlung. Wenn ihr euch mehr Zeit nehmen möchtet, könnt ihr das Training ohne Probleme auf 12 oder mehr Wochen ausdehnen.
Trainer Hans: Sparrings-Partner & Leidensgenosse
Hans Figueroa, ist ein wichtiger Teil des Konzepts. Als Personalunion ist er nicht nur Coach, sondern auch Motivator, Alleinunterhalter, Quäler und Tröster in einem: „Alles ist gut. Du hast deinen Körper, ich habe meinen.“ Solche Sätze sind Balsam für die Seele, wenn es mal wieder beim perfekten Spagat hapert – was eigentlich immer der Fall ist.
Er macht das gesamte Training mit, kommentiert es mit seiner verschmitzt-sympathischen Art laufend. Eine schöne Abwechslung zu sonnengebräunten Fitness-Models am Ibiza-Playa, die man aus so manchem YouTube-Video kennt. Das finde nicht nur ich, sondern auch sein YOGALETICS-Publikum, das ihn in vielen der positiven Rezensionen lobend erwähnt.
Hans ist anders. Der athletische Yogi leidet mit. Man sieht, dass ihn das Training sichtlich anstrengt. Und das motiviert, denn während ihr euch durch die eine oder andere Übung quält, wisst ihr, dass ihr nicht alleine ist.
Die erste YOGALETICS Einheit
Montagmorgen. Geschafft. Frühsport – wie vorgenommen – erledigt. Die 30 Minuten mit dem sympathischen Trainer Hans liegen hinter mir und eines ist klar: Bei YOGALETICS ist voller Körpereinsatz gefordert.
- 6 Minuten Warm-Up
- 3 Mini-Workouts von jeweils 6 Minuten
- 6 Minuten Cooldown
Diese Einheiten sind noch mal in kleine Häppchen, sogenannte „Räder“, unterteilt, wodurch die Zeit erstaunlich schnell vergeht. Sie zeigen euch, an welcher Stelle im Training ihr euch gerade befindet und vor allem, wie viele Sekunden oder Minuten ihr eine Übung noch durchhalten müsst. Wie ein Countdown. Das spornt an.
Die drei Mini-Workouts sind vollwertige Ganzkörper-Übungsreihen. Jeder Body-Part wird einmal trainiert. Beine und Po, Rumpf inklusive Rücken und Schultergürtel samt Arme. So ist für ständige Abwechslung gesorgt, ihr fordert alles gleichmäßig und überlastet keine bestimmten Muskeln. Klingt nach einem umfangreicheren Pilates. Yoga-Pilates?
Lobend möchte ich noch erwähnen, dass das Training komplett ohne Sprünge auskommt. Das ist sehr schonend für eure Gelenke. Und für eure Nachbarn.
Doch wie sieht diese Yoga-Fitness-Fusion jetzt konkret aus? Worin unterscheiden sich Übungen, wo überschneiden sie sich? Schwer zu erklären. Ich habe euch zwei bekannte Beispiele rausgesucht und meine Sport-Kollegin die Posen nachstellen lassen, da ich nicht so eine gute Figur abgegeben habe.
Die klassische Schulterbrücke aus dem Yoga wird nicht minutenlang gehalten, während ihr Mantras rezitiert und Klangschalen lauscht. Stattdessen hebt und senkt ihr rhythmisch euer Becken. Das öffnet vielleicht nicht das dritte Auge, aber es steigert den Puls ordentlich. Es erinnert mich etwas an Vinyasa-Yoga: Meditation in Bewegung.
Bei der zweiten Übung kombiniert ihr „Der Krieger“ aus dem Yoga mit dynamischen Beinwechseln. So wird die statische Pose aktiviert, euer Körper kommt in Schwung und eure Koordination wird geschult.
Der Tag danach: Hält das Training, was es verspricht?
YOGALETICS ist so aufgebaut, dass sich zwischen zwei Workouts immer ein trainingsfreier Tag befindet. Im Begleitheft zum Programm wird mir gesagt, dass dies für den Muskelaufbau und deren Regeneration notwendig ist.
Am Tag nach dem Training bemerke ich bei mir Muskelpartien, von denen ich nicht wusste, dass sie existieren. Es wäre gelogen zu sagen, dass ich keinen Muskelkater hätte, aber die Schmerzen sind dezent. Sie lähmen nicht und ich schimpfe nicht bei jeder Bewegung wie ein Rohrspatz.
Wer möchte, kann die Dehnungen aus der Bonus-DVD an den Tagen zwischen den Workouts einschieben. Diese sind aber nur ein freiwilliges Angebot, kein Pflichtprogramm. Wobei sich ein guter Stretch positiv auf eure Muskelregeneration auswirken kann.
Ich vertraue dem Trainingsplan und widme mich am trainingsfreien Tag voll der Erholung, also dem süßen Nichtstun.
Durchhalten: Weitere Trainings
Am Mittwoch geht es weiter. Hans begrüßt mich zur zweiten Einheit. Die Übungen sind vertraut, wiederholen sich aber nicht. Dasselbe gilt für das Training am Freitag. Das ist es wohl, was mit den parallelen Steigerungskurven gemeint ist, die im Begleitheft beschrieben werden. Dann ist Wochenende – pause.
In der vierten Woche wartet Level 2 auf mich. Die Komplexität und Intensität der Übungen steigert sich. So erhöht sich der Trainingsimpuls, nicht aber die Dauer oder Häufigkeit eurer Trainings. Mittlerweile spüre ich leichte Fortschritte bei mir.
In Level 3 wird eure neu dazugewonnene Kraft und Beweglichkeit aus den Vorwochen nochmal herausgefordert. Die allerletzte Übung ist tatsächlich ein Yoga-Rad.
Ob das nicht zu viel des Guten ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich hatte selbst nach all den Wochen Training meine Schwierigkeiten mit der krönenden Abschlussübung. Oder handelt es sich um eine Abschlussprüfung? Oder vielleicht um einen kleinen Scherz auf meine Kosten? Bei Hans Figueroa kann man sich da nie so sicher sein.
Der YOGALETICS-Effekt: Fit im Alltag
Nach einigen Wochen habe ich festgestellt, dass YOGALETICS in meinen Alltag hineinwirkt. Oft ist man Dreh- und Hebe-Bewegungen ausgesetzt, ohne es wirklich zu realisieren. Zum Beispiel, wenn etwas in die letzte Ecke des Fußraums im Auto gekullert ist. Oder, wenn die Hundeleine vom Dach der Hundehütte hinter selbige gefallen ist.
Mittlerweile habe ich begonnen, solche Alltagsbewegungen graziöser, eleganter und geschmeidiger durchzuführen. Wo ich mich früher ungelenk nach einem Gegenstand am Boden gekrümmt habe, strecke ich plötzlich mein Hinterbein zu einer Standwaage in die Luft und hole die Hundeleine hervor.
Das geschah instinktiv, ganz ohne nachzudenken. Moment mal – und das Foto? Ja, ihr habt mich erwischt. Für das Foto habe ich noch mal posiert und die Szene nachgestellt. Dennoch: Die Trainingsreize haben sich in meinem Unterbewusstsein verankert.
Fazit: Überzeugendes Ganzkörper-Konzept für Anfänger
Ob für Männer oder Frauen, jung oder alt: YOGALETICS spricht jeden an, der nach mehr Gesundheit strebt – in meinen Augen auch Fortgeschrittene. Mehr Beweglichkeit und Seelenfrieden durch Meditation und Athletik. Die hunderten positiven Rezensionen auf Amazon erscheinen mir gerechtfertigt.
Ob es die beste Wirkung für mehr Muskeln und Marathon-Ausdauer erzielt, bezweifle ich allerdings. Dann vielleicht doch lieber ins Fitnessstudio oder rein in die Laufschuhe.
Warnend sei noch gesagt, dass YOGALETICS nichts für Yoga-Puristen ist. Es ist weder ein Grundkurs in Sachen Yoga noch eine keine klassische Yogastunde. Der Athletik-Aspekt dominiert bei YOGALETICS eindeutig, darum wäre „Fitness-Programm mit Yoga-Anklängen“ wohl die passende Beschreibung und nicht andersherum.
Beim Online-Stream ist es schade, dass ihr die Videos nicht herunterladen und offline anschauen könnt. Das bedeutet: keine Netzabdeckung am Strand – kein YOGALETICS. Außerdem war mir die Ernährungs-Challenge etwas „too much“, da ich lieber selbst gesund für mich koche. Aber wem’s hilft …
… Ich bin wegen des Trainings gekommen und das hat mich überzeugt. Auch, wenn ich von Hans lieber das Programm ANIMAL FITNESS absolviert habe.
Wie ist euer Eindruck? Geht’s los oder sucht ihr noch nach Ausreden? Sagt es mir in den Kommentaren!
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