Meine Erfahrung mit dem Leifheit Fenstersauger Set Dry & Clean im Test: Her mit den dreckigen Fenstern?
In unserem Fenstersauger Test 2025 hat sich ziemlich schnell herausgestellt, dass ihr in dieser Kategorie dem System-Gedanken besondere Aufmerksamkeit widmen solltet. Denn der Witz bei automatischen Fensterreinigern ist nicht unbedingt der Akku-Sauger selbst.
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Der soll euch ja nur das Abziehen und streifenfreie Polieren glatter Oberflächen erleichtern. Um die Vorarbeit in Form des Einwaschens und „Einseifens“ kommt ihr nicht herum. Darum gibt es bei jedem unserer Testgeräte immer Produkt-Sets, bei denen der Einwascher ein genauso integraler Bestandteil ist wie der Sauger selbst.
Beim Test zum Leifheit Fenstersauger Set Dry & Clean hat sich nun herausgestellt, dass ein Fenstersauger-System nicht zwingend beim Akku-Gerät Schwächen haben muss. In diesem Fall wird euch bei Leifheit die Vorarbeit schwerer gemacht.
Das tut jedoch der Leistungsfähigkeit des Sets kaum einen Abbruch – beweist aber, dass ihr beim Kauf auf Amazon durchaus nicht immer zur beliebtesten Produktkombination greifen solltet.
Davon ganz abgesehen ist das Leifheit Set Dry & Clean ein echter Preis-Leistungs-Tipp in dieser Kategorie und hinter dem Kärcher Akku Fenstersauger WV 5 Premium optimal auf Platz zwei aufgehoben.
VORTEILE
- Saubere Ergebnisse in nur einem Zug
- Gute Handhabung
- Auch an den Rändern und in Ecken mühelos zu gebrauchen
- Verträgliche Lautstärke
- Verschiedene System-Varianten je nach Bedarf erhältlich
- Verlängerung enthalten
- Exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis
NACHTEILE
- Einwascher unnütz
- Etwas umständliche Hygiene
- Etwas unhandlicher als Kärcher
Welche Sets sind beim Leifheit Dry & Clean erhältlich?
Hatte ich schon bei Kärcher darauf hingewiesen, dass ihr bei Amazon zig Varianten mit mal mehr mal weniger sinnvollem Zubehör kaufen könnt, wird’s bei Leifheit noch ein wenig komplizierter. Denn hier werden auch die Verlängerung als „Sonder-Zubehör“ sowie die schmalere Absaugdüse als solches gehandelt.
Vom Leifheit Fenstersauger sind sechs verschiedene Versionen erhältlich, die je nach Ausführung mit mehr oder weniger sinnvollem Zubehör ausgestattet sind
So kommt es, dass ihr vom Leifheit Dry & Clean Set ganze sechs verschiedene Versionen erhaltet. Richtig gut finde ich, dass ihr auch nur den Akku-Sauger bestellen könnt und dafür nur um die 35 Euro bezahlen müsst.
Denn viele von euch setzen sicher (wie ich) auf die gute alte Kombination aus Spüli, Schwamm und reichlich Wasser, um die Fensteroberfläche vorzubereiten. Da braucht es Einwascher nicht.
Wir haben trotzdem diese Version inklusive Teleskopstiel bestellt, um die drei Geräte im aktuellen Test besser vergleichen zu können.
Dafür mussten wir aber rund zehn Euro mehr auf den Tisch packen – was im aktuellen Preisgefüge aber immer noch günstig ist.
Der Einwascher kostete nochmal zehn Euro extra
Das Komplettset mit Einwascher, schmalerer Saugdüse, Stiel und Glasreiniger würde euch hier als Leifheit Fenstersauger Set VS Dry & Clean stramme 80 Euro kosten. Und das halte ich für übertrieben. Warum, seht ihr schon im Direktvergleich zum Kärcher Akku Fenstersauger WV 5 Premium, der zwar ohne Stiel auskommt, dabei aber „nur“ rund 65 Euro kostet.
Der Stiel ist an sich sicher eine feine Sache, wenn ihr nicht auf die Leiter steigen wollt. Der Ansaugdruck beim Leifheit reicht aus, um auch das gut zu erledigen. Allerdings nicht mit den gleichen exzellenten Ergebnissen wie im Direkteinsatz. Das liegt nicht zuletzt am etwas ausladenden Umfang des Geräts.
Vorbereitung und Inbetriebnahme des Leifheit Fenstersaugers
Genauso wie seine anderen Kollegen ist auch der Leifheit beim Auspacken aufgeladen und fast einsatzbereit. Ihr müsst nur noch die Saugdüse aufstecken und könntet direkt anfangen.
Der Einwascher entpuppt sich erst nach kurzer Verwirrung als solcher, denn er wird in Einzelteilen zum Zusammenschrauben geliefert. Das klappt jedoch ohne Betriebsanleitung.
Wie schon erwähnt, enthält das Dry & Clean Set folgende Bestandteile:
- Fenstersauger
- Akku-Ladegerät
- Saugdüse 28 cm
- Einwascher mit Microfaser-Bezug
- Teleskopstiel Verlängerung auf 43 cm
Das ist für gerade einmal 50,37 Euro eine sehr ordentliche Ausstattung, auch wenn ihr dafür zum Beispiel auf den Spray-Kopf am Einwascher verzichten müsst, wie er bei Kärcher und dem drittplatzierten Vileda Windomatic Fenstersauger Standard ist. Damit kann aber jeder leben, der Glasreiniger in der Sprühflasche kauft oder sowieso auf andere Vorbereitungs-Produkte setzt.
Gewichtstechnisch ist der Leifheit-Sauger im aktuellen Vergleich Spitzenklasse, was sich schon in den Trockenübungen bemerkbar macht. Ich finde, man kann ihn nicht ganz so hervorragend einhändig bedienen wie den Kärcher-Vertreter.
Gewichtsmäßig ist der Leifheit top, auch wenn ich ihn manchmal mit beiden Händen führen musste
Außerdem stößt der etwas dickere Bauch gerade am Fensterrahmen über dem Fensterbrett sehr gerne mal an und ist sich selbst im Weg. Gut zu handhaben ist die Kiste jedoch trotzdem – auch wenn ich ihn irgendwann zweihändig geführt habe.
35 Minuten Saugleistung am Stück zu drei Stunden Ladezeit des Akkus ist eine in dieser Geräteklasse völlig übliche Rechnung – auch wenn das bedeutet, dass die Akkus grundsätzlich Mist sind.
Ich verstehe aber nicht ganz, warum Leifheit die Reinigungsleistung mit einer Akku-Ladung nur auf 100 Quadratmeter festlegt, während es bei Kärcher 105 Quadratmeter waren. Denn der Leifheit-Sauger besitzt eine Stand-by-Automatik. Er rödelt erst mit voller Kraft los, wenn die Absaugdüse genau auf der Oberfläche aufliegt. Er müsste also sparsamer sein als der Kärcher. Doch über fünf Quadratmeter möchte ich hier nicht streiten, auch wenn das Stand-by-System wiederum ein wenig nach Marketing-Sprech klingt.
Richtig in Gang kommt der laufende Leifheit erst, wenn er auf einer Oberfläche aufliegt
Der Leifheit in der Anwendung
Kommen wir zurück zu meiner Eingangsbemerkung, dass wir einen Akku-Fenstersauger immer als System sehen müssten. Wenn das stimmt, hat das Leifheit Fenstersauger Set ein wenig versagt. Denn der Einwascher ist Mist. Warum?
- Er besitzt keine plane Oberfläche wie die Versionen von Vileda oder Kärcher, sondern besteht aus Rund-Stielen, über die ihr den Mikrofaser-Bezug stülpt. Das ergibt eine sehr kleine Auflagefläche in Verbindung mit einem recht geringen Gewicht.
- Da der Einwascher keinen Pumpflaschenbehälter zum Befüllen mit Flüssigkeit hat, könnt ihr hier auch nichts dazu addieren.
Der eigens bestellte Einwascher für zehn Euro mehr ...
... entpuppt sich als unnütze Geldausgabe
Unter diesen Voraussetzungen war es irgendwie klar, dass das Einseifen nicht so richtig gut funktioniert. Während die beiden anderen Versionen im aktuellen Fenstersauger Test praktisch schon 95 Prozent der Reinigungsarbeiten von allein erledigt haben, bin ich beim Leifheit-Testquadrat noch einmal extra mit Schwamm und Spüli drüber gegangen. Sonst hätte der Sauger seinen Job nicht richtig erledigen können.
Sobald der Leifheit auf eine Fläche trifft ...
... hebt er die Lautstärke ganz schön an
Die versprochene Stand-by-Automatik könnt ihr auf jeden Fall hören. Sobald der Sauger genau aufs Fenster trifft, nimmt er noch einmal Fahrt auf. Das ergibt eine Lautstärke, die auf jedem Fall über den beiden anderen Versionen liegt. Ich würde also nochmal in die Hausordnung gucken, ob es okay ist, ihn zu einer bestimmten Zeit einzuschalten.
Optimalerweise solltet ihr dabei einen 45-Grad-Winkel einhalten, auch wenn der Sauger (mit etwas Stütze durch die zweite Hand) in jeder Arbeitsposition klarkommt.
Der Leifheit Fenstersauger liegt sehr gut auf der Fensterfläche auf
Die Reinigungsleistung beim Leifheit Fenstersauger
In Sachen streifenfreier Glanz in nur einem Zug nehmen sich Leifheit und Kärcher praktisch nichts. Der Leifheit-Sauger benötigt ebenfalls keine Nacharbeit, ihr müsst zwischendurch auch nicht groß stoppen, um die Gummilippen sauber und trocken zu wischen.
Auch deshalb verstehe ich die verhaltene Quadratmeterangabe kaum, denn er ist extrem fix und sollte in 35 Minuten locker mehr als 100 Quadratmeter Fenster schaffen können.
Ich habe mit diesem Gerät nach dem Testende auch den gesamten Rest des Fensters (innen und außen) bearbeitet, zusätzlich noch den Fensterrahmen und das Fensterbrett geputzt. So viel freiwillige Einsatzfreude ist für mich immer ein Zeichen, dass ich ein Gerät sehr mag und es für sehr verbraucherfreundlich halte.
Die Hygiene des Dry & Clean Fenstersaugers
Ähnlich wie bei allen anderen Geräten im Test soll auch beim Leifheit Dry & Clean nichts in die Spülmaschine. Das ist in diesem Fall ein wenig frustrierend, weil der Schmutzwassertank ähnlich schwierig zu säubern ist wie bei Kärcher.
Schuld am Verbot sind die Gummidichtungen und -lippen. Aber ich vermute fast, dass sich viele von uns darüber hinwegsetzen werden.
Bis ich allerdings den Tank aus der Halterung und auseinander gefummelt habe, bin ich schon halb wahnsinnig geworden. Die Betriebsanleitung ist dabei überhaupt keine Hilfe. Der Trick: Ihr müsst nicht am oberen Ende rumwurschteln, sondern den inneren Stab von unten herausklicken – an einem in meinen Augen etwas zu fragilen Plastikgriff.
Den Tank vom Hauptgerät zu entfernen, war mit etwas Aufwand verbunden
Da ich den Leifheit am längsten von allen Testgeräten genutzt habe, war mir hier die umsichtige Reinigung besonders wichtig.
In diesem Zusammenhang noch ein Wort zum Schmutztank: der fasst 100 Milliliter, aber bis die voll sind, vergeht sehr viel Arbeitszeit! Nach meiner Putzaktion waren gerade einmal zwei Fingerhüte Wasser im Tank – die waren allerdings extrem dreckig und versteckten sich gern in den Ecken und Windungen des Kunststoffs.
Der Wischbezug aus Mikrofaser hat sich sofort einen Platz in der Waschmaschine verdient und kam als fluffigster Bezug von allen Testprodukten wieder aus der Maschine. Hier wurde bei den Fasern also sicher auf Qualität und hochwertige Langlebigkeit geachtet.
Wiederum der Tipp: keinen Weichspüler benutzen, sonst war es das mit der Saugkraft!
Fügt dem Spülgang keinen Weichspüler bei, sonst verliert der Mikrofaser-Bezug seine Saugkraft
Fazit
Man könnte meinen, dass mein Fazit zum Leifheit Fenstersauger Set Dry & Clean wesentlich durchwachsener ausfällt als zum Kärcher Fenstersauger. Schließlich habe ich hier wesentlich mehr gemeckert.
In der Grundausstattung nicht zu schlagen: Das Leifheit Fenstersauger Set Dry & Clean
50,37 Euro
Aber das Gemeckere bezieht sich hauptsächlich auf das Zubehör, auf das ihr bei Leifheit dank durchdachter Set-Angebote auch komplett verzichten könntet. Der Akku-Sauger selbst ist genauso eine Wucht wie bei Kärcher, auch wenn er ein wenig schwerer und unhandlicher ist. Die Reinigungsleistung ist jedoch gleichauf und ebenso gründlich.
Darum ist der Leifheit Fenstersauger auch der größte Preistipp in der aktuellen Runde des Fenstersauger Test 2025, muss sich aber aufgrund des „Systemversagens“ nur mit Platz zwei im Test zufrieden geben.
Hätten wir den Einwascher nicht überprüft, wären Kärcher und Leifheit aus verschiedenen Gründen gleichauf – Kärcher ist teurer, aber handlicher und leiser. Leifheit gibt es auch ohne Schnickschnack, während es etwas komplizierter zu reinigen ist.
Klar ist jedenfalls, dass sich der Vileda-Konkurrent auch mit dem Leifheit-System nicht messen kann, wie wir es schon bei Kärcher festgestellt haben. Am Ende des Tages dreht sich hier eben doch alles um den zweiten Arbeitsschritt.
In der Zusammenfassung überzeugt der Leifheit Dry & Clean für aktuell 50,37 Euro bei Amazon aus folgenden Gründen:
VORTEILE
- Saubere Ergebnisse in nur einem Zug
- Gute Handhabung
- Auch an den Rändern und in Ecken mühelos zu gebrauchen
- Verträgliche Lautstärke
- Verschiedene System-Varianten je nach Bedarf erhältlich
- Verlängerung enthalten
- Exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis
NACHTEILE
- Einwascher unnütz
- Etwas umständliche Hygiene
- Etwas unhandlicher als Kärcher
Solltet ihr noch mehr wissen wollen oder selbst Erfahrungen mit einem automatischen Fenstersauger teilen möchten, könnt ihr mir gerne einen Kommentar hinterlassen!
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